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Khyber Pakhtunkhwa (Urdu خیبر پختونخوا; paschtunisch خیبر پښتونخوا), transkribiert Chaibar Pachtunchwa, von 1901 bis 2010 Nordwestliche Grenzprovinz (englisch North Western Frontier Province, NWFP) ist eine Provinz Pakistans. Sie ist überwiegend von Paschtunen bevölkert. Große Teile der Provinz gehörten einst zu Afghanistan. Die Hauptstadt von Khyber Pakhtunkhwa ist Peschawar. Zum 31. Mai 2018 wurden die bisherigen Stammesgebiete unter Bundesverwaltung (FATA) in die Provinz Khyber Pakhtunkhwa eingegliedert. Khyber Pakhtunkhwa wird von den Afghanen auch Ost-Afghanistan oder Paschtunistan genannt.

خیبر پختونخوا
Provinz Khyber Pakhtunkhwa
BelutschistanGilgit-Baltistan (de-facto Pakistan - von Indien beansprucht)Siachen-Gletscher: de-facto unter Kontrolle der indischen Streitkräfte (von Pakistan als Teil von Gilgit-Baltistan beansprucht)Asad Jammu und Kaschmir (de-facto Pakistan - von Indien beansprucht)de-facto Indien (von Pakistan beansprucht und als "von Indien verwaltetes Jammu und Kaschmir" bezeichnet)de-facto China (von Indien beansprucht)de-facto China (von Indien beansprucht)
Symbole
Flagge
Flagge
Flagge
Wappen
Wappen
Wappen
Basisdaten
Staat Pakistan
Hauptstadt Peschawar
Fläche 101.741 km²
Einwohner 35.525.047 (2017[1] Anm.)
Dichte 349 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 PK-KP
Politik
Regierungschef Mehmood Khan
Anm. In den Zensusdaten von 2017 sind die Provinz Khyber Pakhtunkhwa und die Stammesgebiete unter Bundesverwaltung getrennt geführt. Die hier angegebenen Werte entsprechen der Summe der Zensusergebnisse dieser beiden Gebiete, die 2018 vereinigt wurden.

Geographie


Kundol-See
Kundol-See

Khyber Pakhtunkhwa grenzt (im Uhrzeigersinn, beginnend im Nordosten) an Gilgit-Baltistan (die früheren Nordgebiete), das teilautonome Asad Jammu und Kaschmir, an die Provinz Punjab – mit der es das Hauptstadtterritorium Islamabad umschließt –, an die Provinz Belutschistan sowie an Afghanistan. Mit einer Fläche von 74.521 km² ist Khyber Pakhtunkhwa die flächenmäßig kleinste Provinz Pakistans. Während sich die Ebene um die Provinzhauptstadt Peshawar auf ca. 340 m ü. M. erstreckt, ist der höchste Gipfel der Provinz, der Tirich Mir, 7708 m hoch. Die westlichen Gebiete an der Grenze zu Afghanistan sind sehr trocken mit spärlicher Vegetation; die zentralen und östlichen Berggebiete hingegen gehören bereits zum subtropischen kontinentalen Hochland, mit schneereichen Wintern, kühlen Sommern sowie Winter- und Sommerregen. Im Tiefland um Peshawar erreicht die Temperatur im Juni/Juli hingegen bis zu 45 °C.

Khyber Pakhtunkhwa ist die waldreichste Provinz Pakistans. Gemäß dem Forest Sector Master Plan von 1993 sind 17 % der Fläche bewaldet (Pakistan: 4,8 %), während 15 % landwirtschaftlich genutzt werden (Pakistan: 23 %). Diese offiziellen Zahlen werden von Experten jedoch bezweifelt, da eine Abholzung der Wälder nach wie vor rasch voranschreitet. Mehrere Berichte kamen denn auch zum Schluss, dass der Wald in den zugänglichen Gebieten von Khyber Pakhtunkhwa ohne drastische Maßnahmen bis ins Jahr 2025 verschwunden sein wird. Häufigste Arten sind unter den Nadelbäumen Himalaya-Zeder, Tränen-Kiefer, Pinus roxburghii, Pindrow-Tanne, Pinus excelsa und Pinea smithiana. Häufigster Laubbaum ist die Walnuss.

Im Norden der Provinz liegt der Chitral-Gol-Nationalpark, in dem seltene Bergtiere wie die Schraubenziege geschützt werden.


Administration


Gebietsaufteilung bis 2018:Khyber Pakhtunkhwa (ehemals NWFP)
Stammesgebiete unter Bundesverwaltung (FATA)
Gebietsaufteilung bis 2018:
Khyber Pakhtunkhwa (ehemals NWFP)
Stammesgebiete unter Bundesverwaltung (FATA)

In ihrer heutigen Form besteht Khyber Pakhtunkhwa seit 1901, als sie von der britischen Besatzungsmacht den Namen North West Frontier erhielt; dieser war besonders bei der Bevölkerungsmehrheit der Paschtunen unbeliebt.

Administrativ ist die Provinz in 7 Divisionen und die folgenden 34 Distrikte unterteilt:


Bevölkerung


2017 lebten 30,5 Mio. Menschen in Khyber Pakhtunkhwa. Seit 1950 hat sich die Bevölkerung mehr als versechsfacht. Die heutige Wachstumsrate liegt bei 2,89 % pro Jahr, was die höchste Rate in ganz Pakistan darstellt. Mehr als 83 % aller Menschen lebten 1998 im ländlichen Raum, bei einer Bevölkerungsdichte von 238 Personen/km²; das ist die zweithöchste Pakistans nach dem Punjab. Die durchschnittliche Haushaltsgröße beträgt acht Personen. Die Alphabetisierungsrate in den Jahren 2014/15 bei der Bevölkerung ab 10 Jahren liegt bei 53 % (Frauen: 35 %, Männer: 71 %).[2]

Pashtu wird von 73,9 % der Bevölkerung (1998) gesprochen, gefolgt von dem nicht als Amtssprache anerkannten Hindko (18 %) in der Region Hazara, wobei viele Leute auch die Nationalsprache Urdu sprechen. 1998 bezeichneten sich 99,4 % der Bevölkerung von Khyber Pakhtunkhwa als Muslime.

2008 wurde die Anzahl der Flüchtlinge aus Afghanistan auf 1,5 Millionen geschätzt.[3]


Bevölkerungsentwicklung


Zensusbevölkerung der Provinz (ohne Stammesgebiete) seit der ersten Volkszählung im Jahr 1951:[4]

Zensusjahr Einwohnerzahl
1951 4.556.545
1961 5.730.991
1972 8.388.551
1981 11.061.328
1998 17.743.645
2017 30.523.371

Geschichte


In der Zeit der britischen Herrschaft stellte die North-West Frontier die Außengrenze des Britischen Weltreichs dar. Sie wurde 1893 als Durand-Linie unter britischem Druck gezogen, im November 1901 wurde dann die North-West Frontier Province durch Lord Curzon gebildet. Die größte Konzentration von Einheiten der British Indian Army befand sich hier, an der Grenze nach Afghanistan. Die Briten befürchteten, dass Russland von dort zum Angriff um die Vorherrschaft in Zentralasien, dem „Great Game“, antreten würde. Aus diesem Grund begannen hier die Anglo-Afghanischen Kriege.

Die Überschwemmungskatastrophe in Pakistan 2010 war für dieses Gebiet die schlimmste Überschwemmung seit 1929. Viele Häuser wurden weggespült, Brücken und Straßen stark beschädigt, das Vieh ertrank teilweise und die Ernten wurden weitgehend zerstört.[5]

Im Zuge der Initiative Billion Tree Tsunami setzte die Provinzregierung bis 2017 auf einer Fläche von über 350.000 Hektar ein Wiederbegrünungs- und Landschaftssanierungsprogramm um.



Commons: Khyber Pakhtunkhwa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Pakistan Bureau of Statistics | 6th Population and Housing Census (Memento vom 15. Oktober 2017 im Internet Archive)
  2. Pakistan Bureau of Statistics (2016). Pakistan Social and Living Standards Measurement Survey 2014–2015. Government of Pakistan, abgerufen am 29. Juni 2019.
  3. United Nations High Commissioner for Refugees: UNHCR – The UN Refugee Agency. Abgerufen am 28. Juli 2018 (englisch).
  4. Pakistan: Provinzen und Großstädte – Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 28. Juli 2018.
  5. Flut Pakistan: World Vision Deutschland bittet um Spenden für Flutopfer in Pakistan. Aktion Deutschland Hilft, 3. August 2010, archiviert vom Original am 17. August 2010; abgerufen am 31. Mai 2017.



На других языках


- [de] Khyber Pakhtunkhwa

[en] Khyber Pakhtunkhwa

Khyber Pakhtunkhwa (/ˌkaɪbər pəkˈtuːŋkwə/; Pashto: خېبر پښتونخوا; Hindko/Urdu: خیبر پختونخوا),[4] commonly abbreviated as KP or KPK, is one of the four provinces of Pakistan. It is located in the northwestern region of the country, along the Afghanistan–Pakistan border, and the city of Peshawar serves as its capital.

[ru] Хайбер-Пахтунхва

Хайбе́р-Пахтунхва́ (урду خیبر پختونخوا‎ ˈxeːbar paxˈtuːnxuaː, пушту خیبر پښتونخوا‎ xaiˈbər pəxtunˈxwɑ, англ. Khyber Pakhtunkhwa), до апреля 2010 года Се́веро-за́падная пограни́чная прови́нция (урду شمال مغربی سرحدی صوبہ‎, англ. North-West Frontier Province), известна также как Сархад (урду سرحد‎, англ. Sarhad, то есть граница) — наименьшая из четырёх провинций Пакистана. Основное население — пуштуны, а также хиндко, в долинах Гиндукуша представлены дардские народы, крупнейшим из которых является народ кхо. 24 мая 2018 года Национальная ассамблея Пакистана согласилась объединить Территорию племён федерального управления (ТПФУ) и Хайбер-Пахтунхва (СЗПП). 25 мая Сенат рассмотрел этот вопрос. 31 мая Территория племён федерального управления присоединена к провинции Хайбер-Пахтунхва.



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