Narvik ist eine norwegische Stadt nördlich des Polarkreises mit 21.530 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022). Narvik ist auch der Name einer Kommune, deren Hauptort die Stadt Narvik bildet. Im Zuge der Kommunalreform in Norwegen wurden Ballangen und der nordöstliche Teil von Tysfjord zum 1. Januar 2020 mit Narvik zusammengelegt.[2] Die Einwohnerzahl von 18.630 bezieht sich auf die Kommune vor den Eingliederungen.
Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Kommunennummer: | 1806 | |
Provinz (fylke): | Nordland | |
Verwaltungssitz: | Narvik | |
Koordinaten: | 68° 26′ N, 17° 25′ O68.43944444444417.413611111111 | |
Fläche: | 3.432,20 km² | |
Einwohner: | 21.530 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 6 Einwohner je km² | |
Sprachform: | Bokmål | |
Webpräsenz: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Rune Edvardsen (Ap) (2015) | |
Lage in der Provinz Nordland | ||
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Narvik liegt am Ofotfjord und ist ein wichtiger Hafen für die Verschiffung von Eisenerz aus dem Gebiet von Kiruna, Schweden. Dank des Golfstroms ist der Hafen das ganze Jahr über eisfrei. Der Golfstrom ist auch die Ursache für das relativ milde Klima. Trotz der Lage auf 68° 25' n. Br. wird es im Januar, dem kältesten Monat, nur −4,5 °C kalt; die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 3,7 °C. Der Ort entstand nach dem Bau der Ofotbanen, welche erst eine größere Nutzung der Erzvorkommen von Kiruna ermöglichte.
Durch die Rüstung während des Ersten Weltkriegs stieg der Bedarf an schwedischen Erzen erheblich an und konnte nur unzureichend gedeckt werden. Schiffe aus Narvik wurden vermehrt aufgebracht oder torpediert und ein Minengürtel im Atlantik erschwerte sie zusätzlich. Um den Verkehr ins Deutsche Reich aufrechterhalten zu können, wickelte ihn, da die von dort kommenden Schiffe meistens in neutralen schwedischen Hoheitsgewässern fuhren, Emil Possehl stattdessen vollständig über das zu jener Zeit nur 7 Monate im Jahr eisfreie Luleå ab. Wenn dies nicht möglich war, errichtete man Halden. Dem Ostseehandel kam die Bedeutung zu, die Possehl immer erhofft hatte und Lübeck spielte für die westdeutsche Industrie erstmals eine wichtige Rolle.[3][4]
Im Zuge des deutschen Unternehmens Weserübung im Frühjahr 1940 wurde Narvik im Zweiten Weltkrieg von Einheiten der Wehrmacht angegriffen, konnte von dieser jedoch erst nach dem Ende der Schlacht um Narvik Anfang Juni 1940 endgültig eingenommen werden. Für die deutsche Kriegsindustrie war das Eisenerz der schwedischen Grube Kiruna von strategischer Bedeutung. Von Narvik aus wurde das Eisenerz ins Deutsche Reich verschifft – meistens in den Emder Hafen, der fast während des gesamten 20. Jahrhunderts der Hauptumschlagplatz von Erz für die Eisenhütten des Ruhrgebiets war.
Während der Zeit der deutschen Besetzung Norwegens blieben Hafen und Stadt Narvik in deutscher Hand.
Bei den Kämpfen zur Eroberung Narviks im Frühjahr 1940 wurde die Stadt weitgehend von deutschen Bombern des Typs Heinkel He 111 zerstört, aber nach dem Krieg fast vollständig wieder aufgebaut.
Der Bahnhof Narvik ist Endstation für die Personenzüge der Ofotbanen. Zwei tägliche Abfahrten der norwegischen Bahngesellschaft Vy verbinden Narvik mit den schwedischen Städten Luleå, Boden und Stockholm.[5] Zwischen Narvik und Abisko in Schweden verkehren zudem mehrfach täglich Touristenzüge unter dem Namen Arctic Train.[6]
Der im Zentrum gelegene Busbahnhof ist ein regionales Busdrehkreuz. Neben diversen Nahverkehrsbussen zur Erschließung der Kommune Narvik führen Fernbus-Linien in den Süden nach Fauske-Bodø, weiter in den Norden nach Nordkjosbotn, Tromsø und Alta, mit Umsteigen auch zum Nordkap und nach Kirkenes, sowie auf die Lofoten nach Svolvær.
Narvik war von 1936 bis 1953 Hurtigrutenhafen.
Hauptflughafen für die Region ist seit 2017 der Flughafen Harstad/Narvik in der Nachbarkommune Evenes, der knapp 60 Straßenkilometer von Narvik entfernt liegt. Der Regionalflughafen Narvik, der bei Linienverbindungen jedoch nur von kleineren Verkehrsflugzeugen angeflogen wurde, wurde zum 1. April 2017 stillgelegt. Im Gegenzug wurde im Dezember 2018 die 1533 Meter lange Hålogalandsbrua eröffnet, die den Reiseweg von Narvik zum Flughafen um etwa 20 Minuten und 18 Kilometer verkürzt.
Narvik gehörte 2000 bis 2012 zu den nördlichsten Produktionsstandorten für Solarzellen und Wafer.[7][8]
Der deutsche Künstler Gunter Demnig verlegte am 16. Juni 2014 neun Stolpersteine an drei Adressen in Narvik. Sie sind jenen Menschen jüdische Abstammung gewidmet, die aus Narvik verschleppt und im KZ Auschwitz ermordet wurden. Die Stolpersteine finden sich in der Dronningens gate 46, in der Kongens gate 14 und in der Kongens gate 56.
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