Dungass (auch: Dingas, Doungass) ist eine Landgemeinde und der Hauptort des gleichnamigen Departements Dungass in Niger.
Landgemeinde Dungass | ||
---|---|---|
| ||
Koordinaten | 13° 4′ N, 9° 21′ O13.0619444444449.3427777777778 | |
Basisdaten | ||
Staat | Niger | |
Region |
Zinder | |
Departement | Dungass | |
ISO 3166-2 | NE-7 | |
Einwohner | 127.757 (2012) |
Dungass befindet sich in der Großlandschaft Sudan und liegt im Zentrum des Departements. Die Gemeinde grenzt im Norden an die Gemeinde Wacha, im Nordosten an die Gemeinde Gouchi, im Osten an die Gemeinde Malawa, im Süden an die Gemeinde Dogo-Dogo, im Südwesten an die Gemeinde Dantchiao, im Westen an die Gemeinde Bandé und im Nordwesten mit einem kleinen Grenzabschnitt an das Departement Mirriah.
Die Gemeinde Dungass besteht aus einem urbanen und einem ländlichen Gemeindegebiet. Das urbane Gemeindegebiet ist in acht Stadtviertel gegliedert. Diese heißen Dungass, Fada, Fada 2, Fada 3, Fada 4, Ghana, Hamdalah und Hamdalah II. Bei den Siedlungen im ländlichen Gemeindegebiet handelt es sich um 99 Dörfer, 148 Weiler, 19 Lager und eine Wasserstelle.[1] Zusätzlich erhebt Dungass Anspruch auf fünf weitere Siedlungen in der Nachbargemeinde Dogo-Dogo. Umgekehrt beansprucht Dogo-Dogo vier Siedlungen in Dungass.[2]
Durch das Gemeindegebiet verläuft das Trockental Korama.
Takaye, heute ein Dorf im Gemeindegebiet von Dungass, wurde Anfang des 19. Jahrhunderts neben Mirriah und Wacha zum Sitz eines Sossébaki-Staats. Die Hausa-Dynastie der Sossébaki führte ihre mehrere Jahrhunderte alte Herrschaft auf einen Prinzen aus Bornu zurück. Im Jahr 1841 starb Dam Barara, der erste Herrscher in Takaye, der gegenüber dem Sultan von Zinder noch eine gewisse Unabhängigkeit bewahren hatte können. Die Nachfolger Dam Bararas waren von 1841 bis 1846 Kamajé, von 1846 bis 1851 Zaneydou und ab 1851 Mayaki. Die beiden letztgenannten konnten nur noch als Statthalter des Sultans von Zinder agieren.
Mayaki gründete das Dorf Dungass und gab Takaye als Herrschaftssitz auf. Von 1882 bis 1887 wurde Mayaki von Sultan Ténimoun dan Sélimane von Zinder durch Mayakis Sohn Abdou ersetzt, konnte aber anschließend seine Herrschaft wiedererlangen und noch bis zu seinem Tod 1894 in Dungass regieren. Sein Nachfolger wurde Ousmane, ein anderer Sohn Mayakis. Ousmane wurde 1906 von den Briten in Kano festgenommen und ins Exil geschickt. Daraufhin wurde mit Mohamed ein dritter Sohn Mayakis Herrscher in Dungass.[3]
In Dungass wurde 1988 ein Verwaltungsposten (poste administratif) eingerichtet, eine von einem chef de poste administratif geleitete untere Verwaltungseinheit.[4] Die Landgemeinde Dungass ging 2002 bei einer landesweiten Verwaltungsreform aus dem Kanton Dungass hervor. Der Verwaltungsposten wurde 2011 aus dem Departement Magaria herausgelöst und zum Departement Dungass erhoben.[5]
Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 127.757 Einwohner, die in 20.142 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 71.621 in 12.440 Haushalten.[6]
Im urbanen Gemeindegebiet lebten bei der Volkszählung 2012 9865 Einwohner in 1706 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 6763 in 1180 Haushalten[6] und bei der Volkszählung 1988 7395 in 1343 Haushalten.[7]
In ethnischer Hinsicht ist die Gemeinde ein Siedlungsgebiet von Sossébaki und Fulbe.[8] Die Sossébaki betreiben vor allem Ackerbau und die Fulbe-Untergruppe Daourawa vor allem Agropastoralismus, während die Fulbe-Untergruppen Bornanko’en und Katchinanko’en auf Fernweidewirtschaft spezialisiert sind.[9]
Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 25 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 12 PNDS-Tarayya, 3 MPR-Jamhuriya, 3 RDP-Jama’a, 3 RDR-Tchanji, 2 CPR-Inganci, 1 ARD-Adaltchi Mutunchi und 1 RSD-Gaskiya.[10]
Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 74 Dörfern im ländlichen Gemeindegebiet.[1]
Die Gemeinde liegt in jener schmalen Zone entlang der Grenze zu Nigeria, die von Tounouga im Westen bis Malawa im Osten reicht und in der Bewässerungsfeldwirtschaft für Cash Crops betrieben wird.[11] Es gibt einen Markt im urbanen Gemeindegebiet.[12] Das staatliche Versorgungszentrum für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Materialien (CAIMA) unterhält eine Verkaufsstelle im Ort.[13]
Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind im urbanen Gemeindegebiet sowie in den Siedlungen Bangaza und Takaye vorhanden. Das erstgenannte Gesundheitszentrum verfügt über ein eigenes Labor und eine Entbindungsstation.[14] Der CEG Dungass ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[15] Beim Collège d’Enseignement Technique de Dungass (CET Dungass) handelt es sich um eine technische Fachschule.[16]
Durch Dungass verläuft die Nationalstraße 13, die den Ort mit den Nachbargemeinden Dantchiao und Dogo-Dogo verbindet. Im Hauptort wird eine Niederschlagsmessstation betrieben.[17]