Banibangou grenzt im Norden an den Nachbarstaat Mali. Die Nachbargemeinden in Niger sind Abala im Osten, Dingazi und Filingué im Süden und Tondikiwindi im Westen.
Der Hauptort der Landgemeinde ist Banibangou,[1] das sich aus 7 Stadtvierteln zusammensetzt: Badjé Binga, Banibangou Haoussa, Banibangou Wiye, Banibangou Zarma, Bassikaina, Sabara Banda und Wagani. Bei den Siedlungen im ländlichen Gemeindegebiet handelt es sich um 31 Dörfer, 112 Weiler und 3 Lager.[2]
Die Gemeinde ist Teil der Übergangszone zwischen Sahara und Sahel.[3] Durch die Gemeinde verläuft ein Nebental des Trockentals Dallol Bosso. Die Jagdzone von Banibangou ist eines der von der staatlichen Generaldirektion für Umwelt, Wasser und Forstwirtschaft festgelegten offiziellen Jagdreviere Nigers.[4]
Geschichte
Der Ortsname bedeutet „guter Teich“.[5] Banibangou erhielt 1964 den Status eines Verwaltungspostens (französisch: poste administratif).[6] Bei einem Überfall der Befreiungsfront des Aïr und Azawad auf Banibangou kam 1992 der stellvertretende Gendarmeriekommandant ums Leben.[7]
Die Landgemeinde (französisch: commune rurale) Banibangou entstand als Verwaltungseinheit im Jahr 2002, als der Kanton Tondikiwindi auf die neu geschaffenen Landgemeinden Tondikiwindi und Banibangou aufgeteilt wurde. 2008 verursachten Überschwemmungen materielle Schäden, von denen über 800 Einwohner unmittelbar betroffen waren.[8]
Dschihadistische Kämpfer in Siné Godar in der Landgemeinde Banibangou
Der Verwaltungsposten von Banibangou wurde 2011 aus dem Departement Ouallam herausgelöst und zum Departement Banibangou erhoben.[9] Beim Grenzort Siné Godar im Gemeindegebiet von Banibangou entstand 2012 ein Flüchtlingslager für im Zuge des Konflikts in Nordmali geflüchtete Menschen.[10] Bei einem Terrorangriff auf den Militärposten von Siné Godar wurden 2020 88 Menschen getötet und mehrere verletzt.[11] Ein Angriff bewaffneter Gruppen auf Menschen, die vom Wochenmarkt im Hauptort in die Dörfer Darey Tinni und Siné Godar zurückkehren wollten, forderte 2021 58 Todesopfer.[12]
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 66.949 Einwohner, die in 7065 Haushalten lebten.[2] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 40.351 in 4163 Haushalten.[13]
Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 6788 Einwohner in 769 Haushalten,[2] bei der Volkszählung 2001 4527 in 462 Haushalten[13] und bei der Volkszählung 1988 4128 in 494 Haushalten.[14]
Die Bevölkerungsmehrheit stellen Zarma, gefolgt von Fulbe, Tuareg und Hausa.[15]
Politik
Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 18 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 10 MNSD-Nassara, 6 PNDS-Tarayya und 2 MODEN-FA Lumana Africa.[16]
Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze der 31 Dörfer im ländlichen Gemeindegebiet.[2]
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Bevölkerung lebt überwiegend von Viehzucht, Ackerbau und Handel.[15] Die Gemeinde liegt am Übergang der Zone des Agropastoralismus des Südens zur Zone der reinen Weidewirtschaft des Nordens.[17] Im Hauptort wird eine Niederschlagsmessstation betrieben.[18] Die abgeschiedene Lage ist einer der strukturellen Gründe für die wiederkehrende Ernährungsunsicherheit in der Gemeinde, die stark von Abwanderung in die Hauptstadt und ins Ausland betroffen ist.[15] 99% der Bevölkerung von Banibangou wurden 2011 in einer Studie der französischen Nichtregierungsorganisation ACTED als arm oder sehr arm eingestuft. Mehr als 66% der Einwohner hatten keinen Zugang zu Latrinen in der näheren Umgebung.[19]
Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind im Hauptort sowie in den Siedlungen Gosso, Tilloa und Tizé Gorou vorhanden. Das Gesundheitszentrum im Hauptort verfügt über ein eigenes Labor und eine Entbindungsstation.[20] Der CEG Banibangou ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[21] Beim Collège d’Enseignement Technique de Banibangou (CET Banibangou) handelt es sich um eine technische Fachschule.[22]
Durch Banibangou verläuft die Nationalstraße 24, die den Ort mit der nigrischen Hauptstadt Niamey verbindet, jedoch in der Regenzeit nicht benutzbar ist.[15]
Literatur
Hamani Oumarou:La construction du «local» et la gouvernance communale par le bas. L’exemple de la commune rurale de Banibangou (Niger) (=Etudes et Travaux du LASDEL. Nr.86). Laboratoire d’études et de recherches sur les dynamiques sociales et le développement local (LASDEL), Niamey/Parakou 2011 (lasdel.net[PDF]).
Ibrahim Oumarou Sadou, Souleymane Amadou:Monographie de la région de Tillabéri.(PDF)Institut National de la Statistique, République du Niger,Oktober 2016,S.19,archiviertvomOriginalam28.Dezember 2021;abgerufen am 17.Januar 2022(französisch,Figure 2: Carte de zonage agro-écologique de la région de Tillabéri).
Wolfgang Neumann:Dreissig Jahre durch Afrika. Erinnerungen 1959–1990. Textband. Eigenverlag, Bärensprung 2005, ISBN 978-3-00-015854-4, S.333.
Edmond Séré de Rivières:Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S.275.
André Salifou:La question touarègue au Niger. Karthala, Paris 1993, ISBN 2-86537-434-3, S.124.
[https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Defekte_Weblinks&dwl=http://www.cic.ne/IMG/xls/Inondations2008.xlsSeite nicht mehr abrufbar],Suche in Webarchiven:@1@2Vorlage:Toter Link/www.cic.ne[http://timetravel.mementoweb.org/list/2010/http://www.cic.ne/IMG/xls/Inondations2008.xlsSituation des dégâts causés par les inondations (2008)]. Website des Centre d’Information et de Communication, veröffentlicht am 18. November 2008, abgerufen am 31. März 2012.
Une nouvelle loi sur le redécoupage administratif. In: L’Arbre à Palabres. Nr.13, 11.August 2011, S.2 (nigerdiaspora.net[PDF; abgerufen am 28.Januar 2014]).
Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S.246 (web.archive.org[PDF; abgerufen am 4.Mai 2019]).
Hamani Oumarou:La construction du «local» et la gouvernance communale par le bas. L’exemple de la commune rurale de Banibangou (Niger) (=Etudes et Travaux du LASDEL. Nr.86). Laboratoire d’études et de recherches sur les dynamiques sociales et le développement local (LASDEL), Niamey/Parakou 2011, S.9 (lasdel.net[PDF; abgerufen am 21.Mai 2022]).
Résultats élections – Communales.(Nicht mehr online verfügbar.)Commission Électorale Nationale Indépendante,archiviertvomOriginalam7.Januar 2021;abgerufen am 2.Januar 2021(französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
Evaluation Hydrologique de l’Afrique Sub-Saharienne. Pays de l’Afrique de l'Ouest. Rapport de Pays: Niger. Mott MacDonald International / BCEOM / SOGREAH / ORSTOM, Cambridge / Montpellier / Grenoble August 1992, Annexe E: Liste des postes pluviométriques, S.6 (horizon.documentation.ird.fr[PDF; abgerufen am 16.März 2022]).
Niger DSS.In:Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS).Ministère de la Santé Publique, République du Niger,abgerufen am 10.November 2020(französisch).
Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des données.(Nicht mehr online verfügbar.)Institut National de la Statistique, République du Niger,28.November 2013,ehemalsimOriginal;abgerufen am 10.November 2020(französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/anado.ins.ne(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
CET Tillabéri.Ministère des Enseignements Professionnels et Techniques, République du Niger,abgerufen am 18.November 2020(französisch).
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