Abalak (andere Namen und Schreibweisen: Ebaka, Ibeka, Abalack, Abalagh) ist eine Stadtgemeinde und der Hauptort des gleichnamigen Departements Abalak in Niger.
Abalak befindet sich in der Landschaft Tadrès am Rand der Sahara. Die Nachbargemeinden sind Tassara im Nordwesten, Ingall im Nordosten, Tamaya im Südosten, Akoubounou im Süden, Kao im Südwesten und Tchintabaraden im Westen.
Der Hauptort der Stadtgemeinde ist Abalak,[1] der sich aus 19 Stadtvierteln zusammensetzt: Abalak, Amanokal, Attes, Azamor, Azananen, Eguef, Eguef II/Wamageun, Eguif II, Inabalasse, Innibless, Inwala, Inwala II, Islam, Issismad, Ogartan, Salama, Tagalalt, Tagallat II und Tassoguit.[2] Er liegt auf einer Höhe von 423m.[3] Bei den Siedlungen im ländlichen Gemeindegebiet handelt es sich um 63 Dörfer, 95 Weiler, 4 Lager und 63 Wasserstellen.[2]
Die Jagdzone von Abalak ist eines der von der staatlichen Generaldirektion für Umwelt, Wasser und Forstwirtschaft festgelegten offiziellen Jagdreviere Nigers.[4]
Klima
In Abalak herrscht trockenes Wüstenklima vor.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Abalak
Abalak war seit 1985 ein Zentrum der Autonomiebewegung der Tuareg.
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte die Stadtgemeinde 74.719 Einwohner, die in 11.380 Haushalten lebten.[2] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 24.427 in 4517 Haushalten.[5]
Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 21.842 Einwohner in 3467 Haushalten,[2] bei der Volkszählung 2001 12.764 in 2275 Haushalten[5] und bei der Volkszählung 1988 5929 in 1114 Haushalten.[6]
Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Hausa, Tuareg und Arabern. Die Hausa sind vor allem in der Landwirtschaft, Tuareg und Araber meist im Handel tätig.
Politik und Justiz
Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 19 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 13 PNDS-Tarayya, 3 MPR-Jamhuriya, 1 MODEN-FA Lumana Africa, 1 PJP-Génération Doubara und 1 PNPD-Akal-kassa.[7]
Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 49 Dörfern im ländlichen Gemeindegebiet.[2]
Die Stadt ist der Sitz eines Tribunal d’Instance, eines der landesweit 30 Zivilgerichte, die unterhalb der zehn Zivilgerichte der ersten Instanz (Tribunal de Grande Instance) stehen.[8] Die Haftanstalt Abalak hat eine Aufnahmekapazität von 200 Insassen.[9]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Jeden Oktober wird ein Fest der Viehzüchter in Abalak veranstaltet.[10]
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Die Gemeinde gehört überwiegend zu einem Gebiet, in dem Weidewirtschaft betrieben wird. Im Süden beginnt die Zone des Agropastoralismus.[11] Die Niederschlagsmessstation im Hauptort liegt auf 425m Höhe und wurde 1978 in Betrieb genommen.[12] In der landwirtschaftlich geprägten Stadt befinden sich auch militärische Einrichtungen der nigrischen Armee.
Der Wochenmarkt von Abalak wurde 1975 gegründet. Der Markttag ist Donnerstag.[13] Neben Kamelen, Schafen und Ziegen werden Güter für das nomadische Leben in der Wüste gehandelt.[14]
Gesundheit und Bildung
Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind in den Stadtvierteln Abalak und Tagalalt sowie in der ländlichen Siedlung Kijgari vorhanden. Der CSI Abalak verfügt über ein eigenes Labor und eine Entbindungsstation. Außerdem gibt es eine Sanitätsstation der Streitkräfte Nigers.[15]
Der CEG Abalak ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[16] Das Berufsausbildungszentrum Centre de Formation aux Métiers d’Abalak (CFM Abalak) bietet Lehrgänge in Mechanik, Metallbau, familiärer Wirtschaft, Tischlerei, Schneiderei und Alphabetisierung an.[17] Beim Collège d’Enseignement Technique d’Abalak (CET Abalak) handelt es sich um eine technische Fachschule.[18]
Verkehr
Die Stadt liegt an der Nationalstraße25, die die Stadt mit den Großstädten Agadez und Tahoua verbindet.
Persönlichkeiten
Attaher Abdoulmoumine (* 1964), paramilitärischer Anführer und Politiker
Mdou Moctar (* 1985), Gitarrist und Singer-Songwriter
Literatur
Abdoulaye Mohamadou:Foncier agro-pastoral, conflits et gestion des aléas climatiques au Niger. Cas de Dakoro et Abalak (=Etudes et Travaux du LASDEL. Nr.26). LASDEL, Niamey/Parakou April 2004 (lasdel.net[PDF]).
Abdoulaye Mohamadou:Les pouvoirs locaux dans la commune d’Abalak (=Etudes et Travaux du LASDEL. Nr.34). LASDEL, Niamey/Parakou Februar 2005 (lasdel.net[PDF]).
Abdoulaye Mohamadou:Les communes de Tchintabaraden et Abalak (an 2) (=Etudes et Travaux du LASDEL. Nr.57). LASDEL, Niamey/Parakou Mai 2006 (lasdel.net[PDF]).
Tony Rinaudo:Unsere Bäume der Hoffnung. Rüffer & Rub, Zürich 2021, ISBN 978-3-906304-66-3, Kapitel Ein Besuch in Abalak, S.127–130.
Weblinks
Commons: Abalak– Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Abdel Kader Hassane Saley:Évaluation des ressources en eau de l’aquifère du Continental Intercalaire/Hamadien de la Région de Tahoua (bassin des Iullemeden, Niger). Impacts climatiques et anthropiques. Thèse de doctorat. Université Paris-Saclay/Université Abdou Moumouni de Niamey, Saclay/Niamey 2018, S.204 (tel.archives-ouvertes.fr[PDF; abgerufen am 9.April 2021]).
Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S.327 (web.archive.org[PDF; abgerufen am 4.Mai 2019]).
Présentation de Tahoua, région phare de la sixième édition du SAFEM 2009.(PDF; 887kB)(Nicht mehr online verfügbar.)SAFEM,S.6,archiviertvomOriginalam14.Juli 2014;abgerufen am 5.März 2012(französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.safem.info
Evaluation Hydrologique de l’Afrique Sub-Saharienne. Pays de l’Afrique de l'Ouest. Rapport de Pays: Niger. Mott MacDonald International / BCEOM / SOGREAH / ORSTOM, Cambridge / Montpellier / Grenoble August 1992, Annexe E: Liste des postes pluviométriques, S.6 (horizon.documentation.ird.fr[PDF; abgerufen am 16.März 2022]).
Christian Floret, J. A. Mabbutt (Hrsg.):Études de cas sur la désertification. Unesco, Paris 1983, ISBN 92-3201820-9, S.146.
Thomas Krings:Sahelländer. WBG, Darmstadt 2006, ISBN 3-534-11860-X, S.169.
Niger DSS.In:Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS).Ministère de la Santé Publique, République du Niger,abgerufen am 10.November 2020(französisch).
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии