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Wieringen ( anhören?/i) ist eine ehemalige Gemeinde in den Niederlanden, Provinz Nordholland, deren Fläche etwa 213 km² betrug. Am Tag der Auflösung hatte Wieringen 8.562 Einwohner.[1]

Wieringen

Flagge

Wappen
Provinz  Noord-Holland
Gemeinde  Hollands Kroon
Fläche
 – Land
 – Wasser
212,59 km2
26,88 km2
185,71 km2
Einwohner 8.562 (31. Dez. 2011[1])
Koordinaten 52° 55′ N,  0′ O
Bedeutender Verkehrsweg  
Vorwahl 0227
Postleitzahlen 1777–1779
Vorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Karte
Die frühere Insel Wieringen auf einer Karte von 1909
Die frühere Insel Wieringen auf einer Karte von 1909
Schrägluftbild von Oosterland
Schrägluftbild von Oosterland

Die Gemeinde Wieringen fusionierte am 1. Januar 2012 mit den Gemeinden Anna Paulowna, Niedorp und Wieringermeer zur Gemeinde Hollands Kroon.


Orte


Die Gemeinde bestand aus einer ehemaligen Insel mit dem Namen Wieringen. Auf ihr lagen folgende Orte (in Klammern die Einwohnerzahl der Ortskerne):


Lage und Wirtschaft


Wieringen liegt im äußersten Nordosten der Provinz und wird umgeben von dem Polder Wieringermeer im Süden, und vom Wattenmeer im Norden. In der Landschaft, die sich stark vom benachbarten Polderland unterscheidet, und den Dörfern ist der ehemalige Inselcharakter noch gut bemerkbar. Es gibt Pläne, Wieringen wieder durch einen Randsee (Wieringerrandmeer) vom „Festland“ zu trennen. Über die Insel verläuft die Fernstraße N99 aus Den Helder, die bei Den Oever an die Autobahn A7 (AmsterdamHoorn – Abschlussdeich – Leeuwarden) anschließt. Der nächste Bahnhof ist in Den Helder oder Anna Paulowna.

Rund 12 Kilometer des 32 km langen Abschlussdeichs gehören zu Wieringen, und der Rest zu Wûnseradiel in der Provinz Friesland.

Die Bevölkerung lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft. Es gibt außerdem Fischerei und Kleingewerbe. Auch der Tourismus nimmt an Bedeutung zu.


Geschichte


Das Gebiet der späteren Insel Wieringen entstand nach den letzten Eiszeiten. Verbreitet gibt es auf Wieringen viele Findlinge, die von späteren Bewohnern oft als Grenzstein benutzt wurden; als Baumaterial erwiesen sich diese Felsblöcke als untauglich. Etwa vom Anfang unserer Zeitrechnung bis etwa 350 lebten hier Friesen, die vereinzelte Kontakte zum Römischen Reich hatten. Dann aber wurde das moorige Gebiet zu oft vom Meer überschwemmt, um bewohnbar zu bleiben.

Um 800 siedelten sich hier wieder Menschen an. Wie unter anderem aus dem Fund dreier Silberschätze (1996–2001) hervorgeht, waren darunter auch Wikinger. Ein alter Feldname „Hoelm“ (Holm, = Insel?) könnte auf die Skandinavier zurückgehen. Wieringen war damals nur durch einen schmalen Bach, den Marsdiep (= Marschtief, Moorbach), von der damals auch größeren Insel Texel getrennt. Das Gebiet wurde im Frühmittelalter Friesland zugerechnet. Zwischen 1000 und 1250 gab es durch Überschwemmungen erhebliche Landverluste, und die Allerheiligenflut 1170 trennte die Insel vom Festland.

Graf Floris V. von Holland unterwarf die Insel kurz vor seinem Tod im Jahr 1284. Aus politischen Gründen erwarb die Insel, obwohl ihre Einwohner nur in kleinen Dörfern lebten, 1432 als ein Ganzes das Stadtrecht. Ihre wirtschaftliche Bedeutung hatte damals aber schon stark nachgelassen.

Wieringen blieb jahrhundertelang eine entlegene, wenig bedeutende Insel mit Fischern und Bauern. Die Bevölkerung bewahrte dadurch einen eigenen Volkscharakter.

Wieringen wurde international bekannt, als der ehemalige deutsche Kronprinz Wilhelm, der älteste Sohn des abgedankten deutschen Kaisers Wilhelm II., die fünf Jahre seines niederländischen Exils vom 22. November 1918 bis zur Rückkehr nach Deutschland am 15. November 1923 auf der Insel verbrachte, während sein Vater in Doorn untergebracht blieb.[2] Er wohnte im Pfarrhaus der Michaeliskirche des Dorfes Oosterland.[3]

Als die Zuiderzeewerke ausgeführt wurden, endete die Isolierung jäh. Zunächst wurde am Westrand ein Deich zum Festland gebaut (Datum der Fertigstellung: 31. Juli 1924); dann folgten die Einpolderung des Wieringermeeres, durch die Wieringen seine Inseleigenschaft verlor, und die Verbindung zur Provinz Friesland durch den Abschlussdeich (Niederländisch: Afsluitdijk).[4] Dieser Deich beginnt beim Dorf Den Oever im Osten der Insel.


Sehenswürdigkeiten



Persönlichkeiten



Politik



Sitzverteilung im Gemeinderat


ParteiSitze[5]
1998200220062010
VVD4335
Wieringen 0534
PvdA3343
CDA2211
Onafhankelijk Wieringen 1991452
Gesamt13131313


Commons: Wieringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. CBS, 30. September 2022, abgerufen am 18. Oktober 2022.
  2. Kurt Koszyk: Gustav Stresemann: Der kaisertreue Demokrat. Eine Biographie. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1989, S. 266
  3. Jörg Kirschstein: Kaiserkinder. Die Familie Wilhelms II. in Fotografien. Matrix-Media-Verlag, Göttingen 2011, S. 27; 50.
  4. H. Rohner: Die Zuiderseearbeiten und die Wiederherstellung des Wieringerpolders. In: Schweizerische Bauzeitung, Jg. 45 (1947), S. 156–161.
  5. Sitzverteilung im Gemeinderat: 1998 2002 2006 2010, abgerufen am 13. Mai 2018 (niederländisch)

На других языках


- [de] Wieringen

[en] Wieringen

Wieringen (Dutch pronunciation: [ˈʋiːrɪŋə(n)] (listen)) is part of the municipality of Hollands Kroon, established in 2012 in the province of North Holland in the Netherlands. It is a former municipality in this province, with its name appearing in records of the late 9th and early 10th century. From 1200 it was known as an island, also named Wieringen, which was separated by water from the mainland during one of the disastrous storm floods towards the end of the late Middle Ages that changed the coastline. By draining, dikes and landfill from 1924 to 1932, the island was rejoined to the mainland.

[fr] Wieringen

Wieringen (frison occidental : Wirringe) est une ancienne commune néerlandaise d'Hollande-Septentrionale. Elle est rattachée au continent à l'ouest par l'Amsteldiepdijk, au sud par le Wieringmeerpolder et à l'est par l'Afsluitdijk. La commune borde au nord la mer des Wadden et à l'ouest l'Amstelmeer.

[ru] Виринген

Виринген (нидерл. Wieringen) — бывшая община в Северной Голландии.



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