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Novara (piemontesisch Noara, lombardisch Nuara) ist eine Stadt in Italien, Hauptstadt der Provinz Novara, in der Region Piemont mit 103.985 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019). Die Stadt ist Sitz des römisch-katholischen Bistums Novara.

Novara
Novara (Italien)
Novara (Italien)
Staat Italien
Region Piemont
Provinz Novara (NO)
Koordinaten 45° 27′ N,  37′ O
Höhe 162 m s.l.m.
Fläche 103 km²
Einwohner 103.985 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 28100
Vorwahl 0321
ISTAT-Nummer 003106
Bezeichnung der Bewohner Novaresi
Schutzpatron Gaudenzio di Novara (22. Januar)
Website Novara

Stadtbild mit Basilika San Gaudenzio

Geografie


Novara liegt etwa 100 km nordöstlich von Turin und etwa 50 km nordwestlich von Mailand. Die Stadt hat eine Ausdehnung von 130 km².


Geschichte


Das antike Novaria, das auf eine Gründung der Ligurer zurückgeht, wurde unter Caesar ein römisches Municipium und lag an der Straße zwischen Vercellae (Vercelli) und Mediolanum (Mailand). Seine rechtwinklige Anlage könnte auf die römische Zeit zurückgehen. Im 4. Jahrhundert wurde die Stadt Sitz eines Bischofs. Nachdem sie 386 von Magnus Maximus wegen ihrer Parteinahme für seinen Rivalen Valentinian II. zerstört worden war, wurde sie von Theodosius wieder aufgebaut. Danach wurde sie von Radagaisus (405) und Attila (452) geplündert.

Der «Verrat von Novara» (Luzerner Chronik 1513)
Der «Verrat von Novara» (Luzerner Chronik 1513)
Straßenkarte der Provinz
Straßenkarte der Provinz

Von den Langobarden wurde ein Herzogtum Novara errichtet, von Karl dem Dicken eine Grafschaft. Die Stadt selbst machte die Entwicklung zu einer freien Kommune mit. 1110 wurde sie von Heinrich V. eingenommen und niedergebrannt, Seit 1167 war sie Mitglied des Lombardenbundes. Vor Ende des 12. Jahrhunderts akzeptierte sie die Protektion durch Mailand und kam so erst in die Hände der Visconti und dann der Sforza.

Im Jahr 1500 fand im Zuge der Auseinandersetzungen um die Herrschaft in Italien ein Ereignis statt, das als Verrat von Novara bezeichnet wird. Während der Auseinandersetzungen zwischen Frankreichs König Ludwig XII. und Ludovico Sforza wurde dieser verraten, als er verkleidet unter den abziehenden Schweizergardisten entdeckt wurde. Er hatte sich einer vereinbarten Auslieferung an die Franzosen entziehen wollen; diese war eine der Bedingungen, dass keine Schlacht zwischen den jeweiligen Heeren stattfand, die beide aus Schweizer Söldnern bestanden.

Am 6. Juni 1513 war die Umgebung der Stadt dann aber Schauplatz einer Schlacht, die während der Italienischen Kriege zwischen Franzosen unter König Ludwig XII. und den Novara für die Sforzas verteidigenden eidgenössischen Söldnern der Heiligen Liga ausgetragen wurde und mit einer Niederlage der Franzosen endete. 1515 und 1522 fiel Novara jedoch in die Hände der Franzosen. 1535 kam es mit Mailand in den Besitz der spanischen Linie der Habsburger.

1706 wurde Novara, das lange vorher von Filippo Maria Visconti dem savoyischen Herzog Amadeus VIII. versprochen worden war, von savoyischen Truppen besetzt. Durch den Frieden von Utrecht (1713) fiel die Stadt zusammen mit dem Herzogtum Mailand an Österreich. Aber nachdem sie 1734 von Karl Emanuel III. besetzt worden war, wurde sie ihm im nächsten Jahr zugesprochen.

Nach Napoleons Italienfeldzug wurde Novara Hauptstadt des Dipartimento dell’Agogna, um 1814 aber wieder an das Haus Savoyen zurückgegeben zu werden. Am 9. April 1821 trieb der österreichische Feldmarschall Graf Bubna bei Novara die piemontesischen Insurgenten auseinander. Am 23. März 1849 erfochten die Österreicher unter Feldmarschall Radetzky in der Schlacht bei Novara einen entscheidenden Sieg über die Sardinier. Dieser Erfolg führte zur Abdankung Karl Alberts und zur teilweisen österreichischen Besetzung der Stadt. Die Niederlage der Sardinier kann als eigentlicher Beginn des italienischen Risorgimento angesehen werden. Durch ein Dekret wurde 1859 die Provinz Novara geschaffen, die damals auch die heutigen Provinzen Vercelli, Biella und Verbano-Cusio-Ossola umfasste.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr1861188119011921193619511971199120012011
Einwohner 25.14432.78244.24955.44762.57069.395100.680101.112100.910101.952
Quelle: ISTAT

Wirtschaft


Heute hat die Stadt einen großen Markt für landwirtschaftliche Produkte. Die wichtigsten Industriezweige sind:

Kathedrale Santa Maria Assunta
Kathedrale Santa Maria Assunta

Verkehr



Sehenswürdigkeiten



Sport


Novara ist Heimat des aktuell in der dritthöchsten italienischen Liga, der Serie C, spielenden Fußballvereins Novara Calcio, dessen Heimspiele im Stadio Silvio Piola ausgetragen werden.


Partnerstädte


Novara unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu den Städten


Persönlichkeiten


Bekannte Persönlichkeiten der Stadt sind in der Liste von Persönlichkeiten der Stadt Novara aufgeführt.


Siehe auch



Literatur




Commons: Novara – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Novara – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.

На других языках


- [de] Novara

[en] Novara

Novara (Italian pronunciation: [noˈvaːra] (listen); Nuàra [nuˈɑːra] in the local Lombard dialect) is the capital city of the province of Novara in the Piedmont region in northwest Italy, to the west of Milan. With 101,916 inhabitants (on 1 January 2021), it is the second most populous city in Piedmont after Turin. It is an important crossroads for commercial traffic along the routes from Milan to Turin and from Genoa to Switzerland. Novara lies between the rivers Agogna and Terdoppio in northeastern Piedmont, 50 kilometres (31 mi) from Milan and 95 kilometres (59 mi) from Turin.

[es] Novara

Novara es una ciudad italiana de la provincia de Novara, en la región del Piamonte. Cuenta con una población de 103 602 habitantes.[3]

[ru] Новара

Нова́ра (Нуа́ра [nuˈɑːra] на местном ломбардском диалекте; итал. Novara, пьем. No(v)ara) — город в итальянском регионе Пьемонт, на реке Агонья, прямо на запад от Милана по дороге на Турин. Второй по величине город Пьемонта, административный центр одноимённой провинции.



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