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Malborghetto Valbruna (slowenisch: Naborjet-Ovčja vas, deutsch: Malborgeth-Wolfsbach, friulanisch: Malborghèt Valbrune) ist eine viersprachige Gemeinde mit 908 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) im Kanaltal in der Region Friaul-Julisch Venetien.

Brücke über den Rio Malborghetto der alten Hauptstraße durch den Ort
Brücke über den Rio Malborghetto der alten Hauptstraße durch den Ort
Malborghetto Valbruna
Malborghetto Valbruna (Italien)
Malborghetto Valbruna (Italien)
Staat Italien
Region Friaul-Julisch Venetien
Koordinaten 46° 30′ N, 13° 26′ O
Höhe 721 m s.l.m.
Fläche 120 km²
Einwohner 908 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 33010
Vorwahl 0428
ISTAT-Nummer 030054
Bezeichnung der Bewohner Malborgether
Schutzpatron San Pietro
Website Malborghetto Valbruna

Geografie



Geografische Lage


Die Gemeinde liegt im mittleren Kanaltal zwischen den Gemeinden Tarvisio (Tarvis) im Osten und Pontebba (Pontafel) im Westen.

Die Hauptorte sind von Berggipfeln der Karnischen Alpen im Norden und der Julischen Alpen im Süden geprägt: dem Jôf di Montasio (Montasch, 2754 m), dem Jôf Fuârt (Wischberg, 2666 m), dem Jôf di Miezegnot (Mittagskofel, 2087 m), dem Monte Osternig (Oisternig, 2052 m) sowie dem Monte Poludnig (Poludnig, 2000 m). Das Val Saisera (Seiseratal) liegt in einem südlichen Seitental der Fella, vom Gebirgsbach Saisera durchzogen. Hier liegt auch der Monte Santo di Lussari (Luschariberg, 1788 m).


Nachbargemeinden


Gemeindeamt in Malborghet
Gemeindeamt in Malborghet
Palazzo Veneziano in Malborghet
Palazzo Veneziano in Malborghet
Hauptplatz in Malborghet
Hauptplatz in Malborghet
Hermagor-Pressegger See Feistritz an der Gail, Sankt Stefan im Gailtal Hohenthurn
Pontebba Tarvis
Chiusaforte Dogna

Gemeindegliederung


Die Ortsteile (Fraktionen) sind Bagni di Lusnizza (Lußnitz), Cucco (Gugg), Malborghetto (Malborgeth), Santa Caterina (St. Kathrein), Ugovizza (Uggowitz) und Valbruna (Wolfsbach).


Geschichte


Bis ins Hochmittelalter gehörte die Gemeinde mit dem damaligen Namen Bambergedt (-edt = Gut, Besitz), wie das ganze Kanaltal, den Bischöfen von Bamberg und erlangte in jener Zeit wirtschaftliche Bedeutung. Der Name entwickelte sich im Laufe der Zeit zu Buonborgeth (buon = gut) und schließlich, nachdem der Ort nach Streitigkeiten mit Venedig Ende des 14. Jahrhunderts von den Venezianern niedergebrannt worden war, zu Malborgeth (mal = schlecht).[2] Florierende Eisengewinnung und Holzwirtschaft trugen zur ökonomischen Entwicklung der Ortschaft bei, die noch heute Sitz von Handwerks- und kleinen Industriebetrieben ist.

Die Habsburger bauten dort eine Befestigungsanlage (heute Fort Hensel genannt), die von den Venezianern im Jahre 1616, vom französischen General André Masséna im Jahre 1797 und vom Vizekönig Eugène de Beauharnais im Jahre 1805 besetzt wurde.

Vom 14. bis 17. Mai 1809 verteidigte eine österreichische Einheit unter Hauptmann Friedrich Hensel die Festung vier Tage lang gegen 15.000 französische Soldaten unter Eugène de Beauharnais bis zum Fall am 17. Mai. Von den 390 Österreichern wurden 350 getötet.[3] Durch den Zeitverlust konnte das französische Korps nicht mehr in die Schlacht bei Aspern eingreifen, was zum Sieg Erzherzog Karls beitrug.

Im Jahr 1880 hatte die damalige Marktgemeinde Malborgeth 894 Einwohner. Davon waren 774 deutsch- (87 %) und 66 slowenischsprachig (7 %).[4]

Nach Ende des Ersten Weltkriegs fiel Malborgeth im Jahre 1919 mit dem gesamten Kanaltal an Italien, obwohl es ausschließlich von deutsch- und slowenischsprachiger Bevölkerung besiedelt war. Ende August 2003 verursachte ein Hochwasser mit Vermurungen große Schäden.


Tourismus


Zusammen mit den Ortschaften Valbruna (Wolfsbach) und Ugovizza (Uggowitz) repräsentiert die Gegend eine wichtige Region für Sommerfrische und Wintersport. Der Ort ist auch ein Ausgangspunkt für Wanderungen in die Julischen Alpen.


Sehenswürdigkeiten



Malborghetto


Die Pfarrkirche Santa Maria
Die Pfarrkirche Santa Maria

Ugovizza


Rekonstruierter Kirchturm in Uggowitz
Rekonstruierter Kirchturm in Uggowitz

Literatur




Commons: Malborghetto-Valbruna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Malburget in der Topographia Austriacarum (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Kurt F. Strasser, Harald Waitzbauer, Über die Grenzen nach Triest (Wien 1999), S. 64.
  3. Digby Smith: The Greenhill Napoleonic Wars Data Book, S. 304. London 1998. ISBN 1-85367-276-9
  4. K.K. Statistische Central-Commission, Special-Orts-Repertorien der im Oesterreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Band V Kärnten (Wien 1883) S. 67.

На других языках


- [de] Malborghetto Valbruna

[en] Malborghetto Valbruna

Malborghetto Valbruna (Friulian: Malborghet-Valbrune, Slovene: Naborjet-Ovčja ves; German: Malborgeth-Wolfsbach) is a comune (municipality) in the Province of Udine in Friuli-Venezia Giulia.

[ru] Мальборгетто-Вальбруна

Мальборгетто-Вальбруна (итал. Malborghetto Valbruna, фриульск. Malborghet-Valbrune, словен. Naborjet-Ovčja ves, нем. Malborgeth-Wolfsbach) — коммуна в Италии, располагается в регионе Фриули-Венеция-Джулия, в провинции Удине.



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