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Limone sul Garda ist eine italienische Gemeinde am Westufer des Gardasees in der Provinz Brescia in der Lombardei. Die an der Gardesana Occidentale liegende Gemeinde hat 1142 Einwohner (Stand 31. Dezember 2019). Das ursprüngliche Fischerdorf ist ein Touristenort mit vielen modernen Hotels und Ferienwohnungen. In Limone befinden sich die beiden Häfen Porto Vecchio und Porto Nuovo.

Limone sul Garda
Limone sul Garda (Italien)
Limone sul Garda (Italien)
Staat Italien
Region Lombardei
Provinz Brescia (BS)
Koordinaten 45° 49′ N, 10° 47′ O
Höhe 69 m s.l.m.
Fläche 26 km²
Einwohner 1.142 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 25010
Vorwahl 0365
ISTAT-Nummer 017089
Bezeichnung der Bewohner Limonesi
Website www.comune.limonesulgarda.bs.it

Blick auf Limone sul Garda vom Monte Baldo aus

Der Name Limone leitet sich wahrscheinlich nicht, wie oft angenommen, von den umliegenden Zitronenhainen ab, sondern vom lateinischen Wort limes (Grenze). Denn einst endete in Limone die Republik Venedig. Trotzdem wird dort hauptsächlich das „Zitronen-Image“ vermarktet.


Geographie


Der Ort liegt direkt am nördlichen Westufer des Gardasees und ist im Nordwesten von Felswänden umgeben. Unmittelbar nordöstlich von Limone grenzt die Gemeinde Riva del Garda an. Im Südwesten befindet sich die Gemeinde Tremosine.


Geschichte


Limone war ursprünglich ein kleines Dorf, das zwischen 1426 und 1797 zur venezianischen Magnifica Patria, einem Zusammenschluss der westlichen Gemeinden des Gardasees und einem Teil des Sabbiatals, gehörte. Mit Einmarsch der Truppen Napoleons wurde dieser Zusammenschluss 1797 aufgelöst. Nach dem Wiener Kongress im Jahre 1815 war Limone dem lombardisch-venezianischen Königreich zugehörig und damit auch dem Kaisertum Österreich.

Österreich gab nach dem Sardinischen Krieg seine Herrschaft über die Lombardei ab, und so fiel Limone an das 1861 gegründete Königreich Italien. Die Grenze zu Österreich befand sich dabei nur wenige Kilometer nördlich von Limone. Die unmittelbare Nähe zur Grenze hatte zur Folge, dass Limone in der Zeit des Ersten Weltkrieges frühzeitig vom Kriegsgeschehen erfasst wurde. Zunächst flüchtete ein Teil der Einwohnerschaft in das nahe gelegene Tremosine. Im September 1916 wurden schließlich auch die verbliebenen Einwohner evakuiert. Zuvor mussten die Plantagenbesitzer das gesamte Abdeckmaterial der Gewächshäuser an das Militär abgeben. Dies führte dazu, dass der Anbau von Zitrusfrüchten nicht mehr möglich war. Von 1863 bis 1905 war der Gemeindename Limone San Giovanni.

Zwischen 1928 und 1931 erfolgte der Bau der Gardesana Occidentale von Gargnano nach Riva. Limone war bis zu diesem Zeitpunkt nur über unwegsame Saumpfade oder per Schiff erreichbar. Die Eröffnung der Straße führte zu wirtschaftlichem Aufschwung und auch zu einer Zunahme des Fremdenverkehrs. Um die Uferbereiche innerhalb des Dorfes besser zu erschließen, wurde dann 1939 die Strandpromenade errichtet.


Wirtschaft und Infrastruktur


Im Jahre 2016 lag der Ort bei der Zahl der Übernachtungen pro Anzahl Einwohner mit deutlichem Abstand an erster Stelle, bei der absoluten Anzahl an einundvierzigster.[2]

Im Gemeindegebiet gab es zum 31. Dezember 2015 87 Beherbergungsbetriebe mit insgesamt 6841 Betten.[3]

Etwa 10.000 Touristen kommen täglich während der Sommersaison nach Limone. Für sie wurden große Parkplätze am Ortsrand eingerichtet, da in der Altstadt aufgrund enger Gassen kein Autoverkehr möglich ist.


Sehenswürdigkeiten


Das Stadtbild ist unter anderem durch die berühmten Zitronenhaine geprägt. Sie sind unter anderem durch folgende Beschreibung Goethes vom 13. September 1786 berühmt geworden:

„Heute früh um drei Uhr fuhr ich von Torbole weg mit zwei Ruderern. Anfangs war der Wind günstig, daß sie die Segel brauchen konnten. Der Morgen war herrlich, zwar wolkig, doch bei der Dämmerung still. Wir fuhren bei Limone vorbei, dessen Berggärten, terrassenweise angelegt und mit Zitronenbäumen bepflanzt, ein reiches und reinliches Ansehn geben. Der ganze Garten besteht aus Reihen von weißen viereckigen Pfeilern, die in einer gewissen Entfernung voneinander stehen und stufenweis den Berg hinaufrücken. Über diese Pfeiler sind starke Stangen gelegt, um im Winter die dazwischen gepflanzten Bäume zu decken. Das Betrachten und Beschauen dieser angenehmen Gegenstände ward durch eine langsame Fahrt begünstigt, und so waren wir schon an Malcesine vorbei, als der Wind sich völlig umkehrte, seinen gewöhnlichen Tagweg nahm und nach Norden zog.“

Goethe: Italienische Reise[4]

Pfarrkirche San Benedetto


Pfarrkirche San Benedetto mit Hauptaltar von Cristoforo Benedetti
Pfarrkirche San Benedetto mit Hauptaltar von Cristoforo Benedetti

Die Pfarrkirche San Benedetto (Hl. Benedikt) wurde 1691 nach Plänen von Andrea Pernis auf den Resten eines romanischen Vorgängerbaus vermutlich aus dem 11. Jahrhundert erbaut. Das Kircheninnere zieren Gemälde von Andrea Celesti aus dem 17. Jahrhundert und ein Kruzifix aus Buchsbaumholz aus dem 18. Jahrhundert. Es gibt vier Marmoraltäre, darunter drei des Bildhauers Cristoforo Benedetti aus Castione bei Brentonico und einen in Stuck:


San Rocco-Kapelle


Die Kapelle San Rocco wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut. Während des Ersten Weltkrieges wurde die Kapelle stark zerstört. Sie wird hin und wieder für Benefizveranstaltungen genutzt. Nennenswerte Kunstwerke sind nicht vorhanden.


Statue für Mirco Piantoni


Die Statue wurde nach dem tragischen Tod von Mirco Piantoni am 16. Januar 1994 von seiner Familie im Wasser an der Promenade errichtet. Piantoni war bei einem tragischen Tauchunfall ums Leben gekommen und hinterließ eine große Familie. Hier werfen viele Menschen Münzen ins Wasser hinein, damit diese ihnen Glück bringen.


Söhne und Töchter der Stadt


Daniele Comboni (1831–1881), Priester, Missionar und Ordensgründer, der sich für die Missionierung Afrikas einsetzte. Er wurde von Papst Johannes Paul II. 2003 heiliggesprochen.


Sonstiges


Um 1980 entdeckten Wissenschaftler bei den Bewohnern ein mutiertes Molekül eines Apolipoproteins im Blut. Dieses senkt das Erkrankungsrisiko von Arteriosklerose und anderer Herz-Kreislauferkrankungen.


Abbildungen




Commons: Limone sul Garda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Limone sul Garda – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Giornale di Brescia vom 12. Dezember 2017 (italienisch) abgerufen am 17. Dezember 2017
  3. Turismo sul Garda bresciano, tutti i dati 2015 (italienisch) abgerufen am 17. Dezember 2017
  4. Italienische Reise von Goethe
  5. Andrea Bacchi, Luciana Giacomelli (Hrsg.): Scultura in Trentino. Il Seicento e il Settecento: volume secondo. Provincia Autonoma di Trento, Trient 2003. ISBN 88-86602-55-3, S. 52–54
  6. Limone sul Garda: Chiesa Parrocchiale di S. Benedetto. In: comune.limonesulgarda.bs.it. Abgerufen am 16. April 2019 (italienisch).

На других языках


- [de] Limone sul Garda

[en] Limone sul Garda

Limone sul Garda (Gardesano: Limù) is a town and comune in the province of Brescia, in Lombardy (northern Italy), at the western bank of Lake Garda.

[es] Limone sul Garda

Limone sul Garda es una localidad y comune italiana de la provincia de Brescia, región de Lombardía, con 1.034 habitantes.

[ru] Лимоне-суль-Гарда

Лимоне-суль-Гарда (итал. Limone sul Garda, ломб. Limù) — коммуна в Италии, в провинции Брешиа области Ломбардия. Располагается в живописном месте на озере Гарда. В 1863-1905 годы носила название Limone San Giovanni.



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