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Jesi ist eine Stadt mit 39.995 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) in der Provinz Ancona, Region Marken in Mittelitalien in der Nähe der Hafenstadt Ancona am Fluss Esino.

Jesi
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Jesi (Italien)
Jesi (Italien)
Staat Italien
Region Marken
Provinz Ancona (AN)
Koordinaten 43° 31′ N, 13° 14′ O
Höhe 97 m s.l.m.
Fläche 107 km²
Einwohner 39.995 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 60035
Vorwahl 0731
ISTAT-Nummer 042021
Bezeichnung der Bewohner Jesini
Schutzpatron San Settimio
Website Jesi
Historische Stadtmauer
Historische Stadtmauer
Montirozzo
Montirozzo
Der Palazzo della Signoria in Jesi
Der Palazzo della Signoria in Jesi
Das Pergolesi-Theater
Das Pergolesi-Theater
Der alte Marktplatz in Jesi trägt heute den Namen Piazza Federico II. An Friedrichs Geburt erinnert heute ein Brunnen mit einem Obelisken, dahinter steht der Dom.
Der alte Marktplatz in Jesi trägt heute den Namen Piazza Federico II. An Friedrichs Geburt erinnert heute ein Brunnen mit einem Obelisken, dahinter steht der Dom.

Jesi war lange Zeit das Zentrum eines kleinen Stadtstaates.

Auf der anderen Seite des Esino wächst der bekannte Weißwein Verdicchio dei Castelli di Jesi.


Lage und Daten


Die Nachbargemeinden sind Agugliano, Camerata Picena, Castelbellino, Chiaravalle, Cingoli (MC), Filottrano, Maiolati Spontini, Monsano, Monte Roberto, Monte San Vito, Polverigi, San Marcello, San Paolo di Jesi, Santa Maria Nuova und Staffolo.


Geschichte


Jesi wurde vom Volk der Umbrer gegründet und später von den Etruskern erobert. Nach der Schlacht von Sentinum gewannen die Römer 295 v. Chr. die Oberhoheit über Ort und Region. Seinerzeit hieß die Gemeinde Aesis. Nach dem Ende des Weströmischen Reiches gehörte Jesi anfangs zum Oströmischen Reich. 756 wurde Jesi zusammen mit anderen Städten der Kirche vermacht, ein Status der im Jahre 800 bei der Krönung von Karl dem Großen wieder rückgängig gemacht wurde. Ab sofort gehörte Jesi zur neugeschaffenen Grafschaft Marche. 999 übertrug Kaiser Otto III. Jesi wieder an die Kirche. In dieser Zeit begann sich die feudale Struktur des Ortes herauszubilden. Im Laufe des 11. Jahrhunderts wurde der Ort neu befestigt. In diese Zeit fällt auch der Bau der Kathedrale, des Palastes der Stadtverwaltung und die Niederschrift der Verfassung des Ortes.

1194 wurde der zukünftige Kaiser Friedrich II. in Jesi geboren, der dem Ort in der Folge den Rang einer Reichsstadt verlieh. In der Folge blieb das Schicksal von Jesi eng verbunden mit dem der Staufer, speziell mit Friedrichs Söhnen Enzio und Manfred. Nach dem Ende der Staufer wurde das Geschick des Ortes beeinflusst von den Familien Malatesta, Braccio da Montone und Sforza, bis schließlich 1447 Francesco Sforza Jesi an den Papst und damit den Kirchenstaat verkaufte. In dieser wechselvollen Zeit erlebte Jesi einen allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang.

Der Maler Lorenzo Lotto steht, neben anderen, für die Wiederbelebung der Stadt. Er schuf in Jesi für mehrere Kirchen bedeutende Kunstwerke. 1472 wurde in Jesi eine der ersten Ausgaben der Göttlichen Komödie gedruckt, und auch der Ausbau der Stadt nahm zu dieser Zeit einen Aufschwung. Ab etwa 1500 übernahmen örtliche Grundbesitzer die Regierung des Ortes, was bis Ende des 18. Jahrhunderts anhielt – bis 1797 die Truppen Napoleons diesen Zustand beendeten. Ebenfalls im 18. Jahrhundert wurden zwei weitere bedeutende Söhne der Stadt geboren, die Musiker Giovanni Battista Pergolesi und Gaspare Spontini. Nach 1808 wurde Jesi einer der Hauptorte des Bezirks Metauro.

1815, nach dem Ende der Napoleonischen Kriege, entwickelte sich in Jesi ein nicht-kirchliches, bürgerliches Gemeinwesen. In dieser Zeit begann auch die Industrialisierung. Der Beginn der Bewegung zur Schaffung einer italienischen Nation fand auch in Jesi Widerhall. Der aus Jesi stammende Marchese Antonio Colocci wurde 1849 für die Provinz Ancona in die konstituierende Versammlung der Römischen Republik gewählt – und nach der Einheit, 1860, zum italienischen Senator. Im selben Jahr vertrieben italienische Truppen die letzten Einheiten des Papstes aus Jesi; seither gehört die Stadt zu Italien.


Verkehr


Jesi liegt rund 15 Kilometer südwestlich des Flughafens Ancona und der dort vorbeiführenden Adria-Autobahn A14 und der Strada Statale 16 Adriatica. Von letzterer zweigt am Flughafen Ancona die autobahnähnliche Straße SS 76 ab, die über Jesi nach Umbrien und über die Strada Statale 3 Via Flaminia weiter nach Rom führt. An der Küste verläuft neben der SS 16 auch die Bahnstrecke Bologna–Ancona, von der bei Falconara die Bahnstrecke nach Jesi und weiter nach Rom abzweigt. Zwischen Jesi und dem Flughafenbahnhof Castelferretti sowie der Innenstadt von Ancona besteht somit eine Bahnverbindung. Bei Jesi lag von 1914 bis 1963 ein Militärflugplatz,[2] heute hat die Stadt ein kleines Flugfeld für die Allgemeine Luftfahrt.[3]


Politik



Bürgermeister


Bürgermeister der Stadt ist Massimo Bacci.


Städtepartnerschaften


Jesi ist aufgrund seiner staufischen Geschichte mit Waiblingen in Baden-Württemberg und über diese mit deren französischen Partnerstadt Mayenne in Frankreich verbunden.


Wirtschaft



Ansässige Unternehmen


In Jesi befindet sich ein Werk von New Holland.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt



Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben




Commons: Jesi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Jesi – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Lage: . Details zum Militärflugplatz Jesi auf aviazionemarche.it (Memento vom 1. April 2008 im Internet Archive)
  3. Lage: . Details auf ulm.it

На других языках


- [de] Jesi

[en] Iesi

Jesi, also spelled Iesi (Italian: [ˈjɛːzi]), is a town and comune of the province of Ancona in Marche, Italy.

[ru] Ези

Е́зи[2][3] (итал. Jesi) — город в Италии, близ Анконы. Родина императора Фридриха II, писателя Рафаэля Сабатини, композиторов Джованни Перголези и Гаспаре Спонтини. В древности римская колония Aesis, или Aesium.



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