Burhanpur ist eine indische Großstadt und Distriktshauptstadt mit etwa 250.000 Einwohnern im Süden des indischen Bundesstaats Madhya Pradesh nahe der Grenze zu Maharashtra.
Burhanpur | ||
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Staat: | Indien![]() | |
Bundesstaat: | Madhya Pradesh | |
Distrikt: | Burhanpur | |
Lage: | 21° 19′ N, 76° 14′ O21.312576.2325250 | |
Höhe: | 250 m | |
Fläche: | 12,67 km² | |
Einwohner: | 210.886 (2011)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 16.645 Ew./km² | |
Website: | Burhanpur | |
![]() im Fort Shahi Qila im Fort Shahi Qila |
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Burhanpur liegt am Fluss Tapti etwa 340 km (Fahrtstrecke) südwestlich der Millionenstadt Bhopal in einer Höhe von ca. 250 m. Die Stadt Aurangabad ist weitere 225 km in südwestlicher Richtung entfernt. Für indische Verhältnisse ist das Klima eher gemäßigt; Regen (ca. 810 mm/Jahr) fällt nahezu ausschließlich in den sommerlichen Monsunmonaten.[2]
Jahr | 1991 | 2001 | 2011 |
Einwohner | 172.710 | 193.725 | 210.886[3] |
Die Bevölkerung von Burhanpur besteht hauptsächlich aus Moslems (ca. 50,5 %) und Hindus (ca. 45,5 %); die restlichen 4 % entfallen auf Jains, Sikhs, Christen und Buddhisten. Wie bei Volkszählungen in Indien üblich übersteigt der männliche Bevölkerungsteil den weiblichen um etwa 5 %.[4] Man spricht zumeist Hindi.
Traditionell bildet die Landwirtschaft in den Dörfern der Umgebung noch immer die Grundlage allen Wirtschaftens, wobei der Anbau von Baumwolle und deren Weiterverarbeitung zu Stoffen und Textilien eine wichtige Rolle im gesamten Distrikt spielen. Ende des 20. Jahrhunderts entstand eine Fabrik zur Herstellung von Röhren.[5]
Bei Ausgrabungen im Fortbereich (Shahi Qila) und in der etwa 20 km nördlich gelegenen Festung Asirgarh wurden Funde aus vorchristlicher Zeit gemacht. Als Gründungsjahr der Stadt gilt jedoch das Jahr 1380, als der erste Sultan der über das Sultanat Khandesh (heute in etwa flächengleich mit dem Distrikt Khandesh im Nordwesten Maharashtras) regierenden Faruqi-Dynastie die günstige Lage über einer Biegung des Flusses Tapti erkannte und beschloss, hier eine Stadt zu gründen. Der Ort wurde nach dem muslimischen Sufi-Heiligen Burhan-ud-Din benannt. Im 15. Jahrhundert stattete vor allem der Sultan Miran Adil Khan II. (reg. 1457–1501) den Ort mit einer Fülle von Bauten aus. Burhanpur wurde ein wichtiger Handelsplatz und Standort für Textilfabrikation. Raja Ali Khan (reg. 1576–1596) unterwarf sich ein Jahr nach seinem Regierungsantritt nominell der Vormacht der Moguln, die die Stadt als strategischen Platz für die weitere Unterwerfung des Dekkan nutzen wollten. Sein Sohn Bahadur Khan (reg. 1596–1600) erkannte jedoch den Mogulherrscher Akbar I. nicht als seinen Lehnsherrn an, woraufhin dieser eine Armee entsandte und die Stadt am 8. April 1600 ohne Blutvergießen einnehmen konnte. Im Jahr 1601 annektierte Akbar das Sultanat offiziell und machte seinen Sohn Parviz zu dessen Gouverneur (subahdar). Auch die späteren Mogul-Herrscher, allen voran Shah Jahan, der von seinem Vater Jahangir zum Gouverneur des Dekkan ernannt worden war, weilten oft in der Stadt, in der Mumtaz Mahal, die Lieblingsfrau Shah Jahans, im Jahr 1631 bei der Geburt ihres 14. Kindes verstarb. Aurangzebs Söhne Muhammad Azam Shah und Alam Shah, der spätere Großmogul Bahadur Shah I., wurden hier geboren.
Im Jahr 1681 eroberte der hinduistische Marathenherrscher Sambhaji, der Sohn und Nachfolger Shivajis, die Stadt und ließ deren muslimische Bevölkerung grausam foltern und töten. Auch die glanzvollen Paläste und der Hafen wurden zerstört. Einige Jahre später gelang es Aurangzeb, Sambhaji gefangen zu nehmen und wegen der in Burhanpur verübten Gräueltaten hinzurichten. Später kam die Stadt zum Reich der in Gwalior herrschenden Scindia-Dynastie und danach fiel sie an die Briten, die sie im Zweiten Marathenkrieg im Jahre 1803 eroberten und sie fortan Brampore nannten. Im Rahmen der geographischen Neuordnung Indiens nach der Unabhängigkeit (1947), kam Burhanpur zu Madhya Pradesh.[6]
In Burhanpur und seiner Umgebung stehen zahlreiche Grab-, Memorial- und Moscheebauten aus der Mogulzeit.
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