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Bikaner (Hindi: बीकानेर, Bīkāner) ist eine Großstadt (Municipal Corporation) mit etwa 660.000 Einwohnern im Norden des indischen Bundesstaates Rajasthan.

Bikaner
बीकानेर
Bikaner (Indien)
Bikaner (Indien)
Staat:Indien Indien
Bundesstaat:Rajasthan
Distrikt:Bikaner
Lage:28° 1′ N, 73° 19′ O
Höhe:225 m
Fläche:155 km²
Einwohner:644.406 (2011)[1]
Bevölkerungsdichte:4157 Ew./km²
Website:Bikaner
Bikaner – Fort Junagarh (um 1590)
Bikaner – Fort Junagarh (um 1590)
Bikaner – Fort Junagarh (um 1590)

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Lage


Bikaner liegt im Norden der Wüste Thar in einer Höhe von ca. 225 m ü. d. M.[2] Die Stadt Jaipur liegt ca. 335 km (Fahrtstrecke) südöstlich; nach Delhi sind es ca. 450 km in östlicher Richtung.


Klima


Das Klima von Bikaner ist warm bis heiß und trocken; die für indische Verhältnisse außerordentlich geringe Regenmenge von unter 250 mm/Jahr fällt hauptsächlich während der sommerlichen Monsunzeit.[3]

Die Klimakrise hat in weiten Teilen Indiens zu einer drastischen Verknappung des Trinkwassers geführt. Die ist in besonderem Maße in Bikaner spürbar. So gehört die Stadt zu jenen 21 bedeutenden indischen Städten, deren Grundwasserreserven im Jahr 2020[veraltet] nach früheren Berechnungen der Regierungsagentur NITI Aayog vollständig aufgezehrt sein würden.[4]


Bevölkerung


Offizielle Bevölkerungsstatistiken werden erst seit 1991 geführt und veröffentlicht.[5] Der starke Anstieg der Bevölkerungszahlen beruht im Wesentlichen auf der Zuwanderung von Familien aus den Dörfern im Umland.

Jahr199120012011
Einwohner416.289529.690644.406

Die Hindi und Urdu sprechende Bevölkerung besteht zu knapp 78,7 % aus Hindus, zu ca. 17,3 % aus Moslems und zu knapp 3 % aus Jains; zahlenmäßig kleine Minderheiten bilden Christen, Sikhs, Buddhisten und andere. Wie bei Volkszählungen im Norden Indiens üblich, liegt der männliche Bevölkerungsanteil etwa 11 % höher als der weibliche.[6]


Wirtschaft


Bikaner war einst ein wichtiger Handelsplatz entlang des Karawanenwegs durch die Wüste Thar. In der Umgebung des Ortes wurde in geringem Umfang Feldwirtschaft und Viehzucht betrieben. Heute ist der Distrikt an den Indira-Gandhi-Kanal angeschlossen, der die Bewässerung großer Agrarflächen im Westen der Stadt ermöglicht. Ansonsten exportiert der Distrikt Bikaner Wolle, vornehmlich nach Jaipur, und Quarz zur Glasgewinnung nach Belgien; eine eigene Glasindustrie konnte bislang nicht aufgebaut werden. Daneben bilden Tourismus und das im Umland stationierte Militär ebenfalls bedeutende Einnahmequellen. Südöstlich der Stadt liegt die einzige staatliche Kamelfarm Asiens, deren Tiere heute vornehmlich bei Paraden eingesetzt werden. In der Stadt selbst haben sich Händler, Handwerker und Dienstleister aller Art niedergelassen.


Geschichte


Rao Bikaji, ein nachgeborener und damit nicht erbberechtigter Sohn des Herrschers von Jodhpur aus dem Clan der Rathor-Rajputen, gründete im Jahre 1488 die am Rande der Wüste gelegene Stadt, die zugleich Hauptstadt des Fürstenstaates Bikaner wurde. Sie bestand zunächst nur aus einer einfachen Lehmfestung. Erst ab dem Ende des 16. Jahrhunderts bauten und erweiterten Raja Rai Singh (reg. 1571–1612), der in den Diensten des Großmoguls Akbar I. stand und weite Gebiete von Marwar und von Gujarat beherrschte, sowie seine Nachfolger den heute noch bestehenden Stadtpalast, das Junagarh Fort. In der Phase des Niedergangs des Mogulreiches fiel das Gebiet in die Hände der Marathen; seit dem Jahr 1818 war es Protektorat der Briten, behielt jedoch große Teile seiner Souveränität. Kurz nach der indischen Unabhängigkeit (1947) wurde das ehemals riesige Staatsgebiet (ca. 60.000 km²) in mehrere Distrikte unterteilt (Bikaner, Churu, Sri Ganganagar und Hanumangarh). Im westlichen Umland von Bikaner nahe der Grenze zu Pakistan sind annähernd 120.000 Mann der indischen Streitkräfte stationiert.

Laxmi Niwas Palace (um 1905)

Sehenswürdigkeiten


Bhandasar-Jain-Tempel
Bhandasar-Jain-Tempel
Umgebung

Literatur




Commons: Bikaner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bikaner – Daten 2011
  2. Bikaner – Karte mit Höhenangaben
  3. Bikaner – Klimatabellen
  4. Jessie Yeung, Swati Gupta, Michael Guy: India has just five years to solve its water crisis, experts fear. Otherwise hundreds of millions of lives will be in danger. In: CNN. 4. Juli 2019, abgerufen am 10. Juli 2019 (englisch).
  5. Bikaner – City Population 1991–2011
  6. Bikaner – Census 2011

На других языках


- [de] Bikaner

[en] Bikaner

Bikaner (pronunciation (help·info)) is a city in the northwest of the state of Rajasthan, India. It is located 330 kilometres (205 mi) northwest of the state capital, Jaipur. Bikaner city is the administrative headquarters of Bikaner District and Bikaner division.

[ru] Биканер

Бикане́р — город в пустыне Тар, на северо-западе индийского штата Раджастхан, центр одноимённого округа. Сельское хозяйство и вся экономическая жизнь региона зависит от крупных ирригационных проектов, вроде каналов Ганга (1928) и им. Индиры Ганди (1987). Население — 647 804 жит. (по переписи 2011 года)[1].



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