Ambajogai oder Ambajegai (Marathi: अंबाजोगाई) ist eine traditionsreiche Stadt mit knapp 80.000 Einwohnern im Distrikt Beed im indischen Bundesstaat Maharashtra.
Ambajogai अंबाजोगाई | ||
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Staat: | Indien![]() | |
Bundesstaat: | Maharashtra | |
Distrikt: | Beed | |
Lage: | 18° 44′ N, 76° 23′ O18.7376.38470 | |
Höhe: | 470 m | |
Fläche: | 10,18 km² | |
Einwohner: | 73.975 (2011)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 7267 Ew./km² | |
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Ambajogai liegt in der Marathwada-Region auf dem Dekkan-Plateau auf der Südseite der maximal ca. 900 m hohen Balaghat Range in einer Höhe von ca. 640 m.[2] Nächstgrößere Städte sind Beed (ca. 95 km Fahrtstrecke nordwestlich) und Latur (ca. 50 km südöstlich). Das Klima ist subtropisch warm; Regen (ca. 820 mm/Jahr) fällt nahezu ausschließlich während der sommerlichen Monsunzeit.[3]
Offizielle Bevölkerungsstatistiken werden erst seit 1991 geführt und regelmäßig veröffentlicht.[4] Der Bevölkerungszuwachs der letzten Jahrzehnte ist im Wesentlichen auf die anhaltende Zuwanderung von Familien aus dem Umland zurückzuführen.
Jahr | 1991 | 2001 | 2011 |
Einwohner | 57.159 | 69.478 | 73.975 |
Gut 60,5 % der Einwohner sind Hindus, gut 30,5 % sind Moslems und gut 4,5 % sind Jains; andere Religionen wie Christen, Sikhs etc. bilden zahlenmäßig kleine Minderheiten. Der männliche Bevölkerungsanteil ist um ca. 7 % höher als der weibliche.[5]
Die Landwirtschaft bildet die Lebensgrundlage der Region; im Ort selbst haben sich Händler, Handwerker und Dienstleister aller Art niedergelassen.
Über die mittelalterliche Geschichte des Ortes und der gesamten Region ist nur wenig bekannt; wahrscheinlich herrschte hier die in Daulatabad ansässige Yadava- oder Seuna-Dynastie. Im 13. Jahrhundert übernahmen das Sultanat von Delhi, später dann das in Gulbarga und Bidar residierende Bahmani-Sultanat (bis ca. 1490) die Macht. Ab dem Jahr 1656 weitete der Mogul-Herrscher Aurangzeb in mehreren Feldzügen seine Macht auch auf den Dekkan aus. In der Phase des Niedergangs des Mogulreiches okkupierte der hiesige Statthalter Asaf Jah I., der später den Titel Nizam-ul-Mulk (Urdu: نظامالملک = „Ordner des Reiches“) erhielt, die Macht und begründete den Fürstenstaat Hyderabad, zu dem auch die Marathwada-Region bis zum Jahr 1956 gehörte.