Nemesnádudvar [ˈnemeʃnaːdudvɒr] (bis 1900 Nádudvar, deutsch Nadwar) ist eine Gemeinde im Kreis Baja im Komitat Bács-Kiskun im Süden Ungarns. Über 40 % der Bewohner zählen zur Volksgruppe der Ungarndeutschen.[2]

Nemesnádudvar
Nemesnádudvar
Basisdaten
Staat:	Ungarn
Region:	Südliche Große Tiefebene
Komitat:	Bács-Kiskun
Kleingebiet bis 31.12.2012:	Baja
Kreis seit 1.1.2013:	Baja
Koordinaten:	46° 20′ N, 19° 3′ O46.33694444444419.051111111111
Fläche:	58,78 km²
Einwohner:	1.836 (1. Jan. 2011)
Bevölkerungsdichte:	31 Einwohner je km²
Telefonvorwahl:	(+36) 79
Postleitzahl:	6345
KSH-kód:	32540
Struktur und Verwaltung (Stand: 2022)
Gemeindeart:	Gemeinde
Bürgermeister:	István Kovács[1] (parteilos)
Postanschrift:	Szentháromság tér 1 6345 Nemesnádudvar
Website:	www.nemesnadudvar.hu
(Quelle: A Magyar Köztársaság helységnévkönyve 2011. január 1. bei Központi statisztikai hivatal)
Weinkeller in Nemesnádudvar

Lage

Die Gemeinde liegt etwa 22 Kilometer nördlich der Kreishauptstadt Baja an der Hauptstraße 54 in der Bácska.

Geschichte

Nemesnádudvar wurde bei der Landnahme der Magyaren durch den Stamm der Megyer besiedelt und erstmals 1432 als Nádudvar urkundlich erwähnt. Da Nemesnádudvar in Folge der Türkenkriege entvölkert wurde, siedelte man um 1700 Serben und Slowaken und um 1720 Magyaren aus Oberungarn hier an, die jedoch im Laufe der Zeit selber abwanderten. Um dem entgegenzuwirken, wandten sich die Gutsherren zusammen mit dem Erzbischof von Kalocsa an den Kaiser, damit dieser deutsche Einwanderer dort ansiedelt. Dies geschah im Juni 1724, als die ersten 25 donauschwäbischen Familien aus der Gegend um Neibsheim in Nemesnádudvar ankamen. 1947 wurde ein großer Teil der Deutschen zwangsumgesiedelt und 80 Familien nach Deutschland vertrieben. An ihre Stelle wurden im Rahmen eines Bevölkerungsaustausches Magyaren aus Serbien und der Slowakei angesiedelt.[3]

Laut Volkszählung von 2011 lebten in der Gemeinde 41,5 % Ungarndeutsche,[2] die auch heute noch überwiegend rheinfränkische Dialekte sprechen. Das Gemeindewappen ziert die Ulmer Schachtel, mit der deutsche Auswanderergruppen hierher gelangten.

Sehenswürdigkeiten

• Römisch-katholische Kirche Sarlós Boldogasszony, ursprünglich 1736 erbaut, 1806 neu erbaut im spätbarocken Stil[4]
• Dreifaltigkeitssäule, erschaffen 1908
• Johannes-Nepomuk-Statue
• Heimatgeschichtliche Sammlung (Helytörténeti gyűjtemény)

• 
  Rathaus
• 
  Römisch-katholische Kirche
• 
  Dreifaltigkeitssäule
• 
  Inschrift an der Säule

Gemeindepartnerschaften

Nemesnádudvar unterhält Partnerschaften mit folgenden Gemeinden:[5]

• Deutschland Neibsheim (Bretten), Deutschland
• Serbien Ada, Serbien
• Slowakei Sládkovičovo (ung. Diószeg), Slowakei

Einzelnachweise

1. Helyi önkormányzati választások 2019 - Nemesnádudvar (Bács-Kiskun megye). Nemzeti Választási Iroda, 13. Oktober 2019, abgerufen am 14. Juni 2022 (ungarisch).
2. Nemesnádudvar bei Magyarország helységnévtára (ungarisch)
3. Történelmi áttekintés – Nemesnádudvar. Abgerufen am 14. Juni 2022 (ungarisch).
4. Sarlós Boldogasszony templom. Miserend, abgerufen am 22. Juni 2021 (ungarisch).
5. Testvértelepülések – Nemesnádudvar. Abgerufen am 14. Juni 2022 (ungarisch).

Weblinks

Commons: Nemesnádudvar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Website der Gemeinde Nemesnádudvar (ungarisch, deutsch, englisch, italienisch)
• Nemesnádudvar bei Magyarország helységnévtára (ungarisch)