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Zschadraß ist ein Ortsteil der Stadt Colditz im Süden des Landkreises Leipzig im Freistaat Sachsen. Zschadraß war bis zum 31. Dezember 2010 eine verwaltungsgemeinschaftsfreie Gemeinde mit Gemeindesitz in Hausdorf.

Zschadraß
Stadt Colditz
Höhe: 222 m
Fläche: 1,37 km²[1]
Einwohner: 3247 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte: 2.370 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2011
Postleitzahl: 04680
Vorwahl: 034381
Kirche Zschadraß
Kirche Zschadraß

Geographie und Verkehr


Die ehemalige Gemeinde liegt 2 km nordöstlich der Stadt Colditz inmitten des Sächsischen Burgen- und Heidelandes. Durch den Süden des früheren Gemeindegebietes verläuft die B 176.


Ortsgliederung


Zur Gemeinde gehörten die Ortsteile:


Geschichte


Ehemaliges Gemeindewappen
Ehemaliges Gemeindewappen
Das Haus 15a der Zschadraßer Psychiatrie mit einem selbstironischen Plakat mit der Aufschrift „da wurde etwas Geschichte geschrieben“[2]
Das Haus 15a der Zschadraßer Psychiatrie mit einem selbstironischen Plakat mit der Aufschrift „da wurde etwas Geschichte geschrieben“[2]

Zschadraß als Hauptort wird im Jahr 1294 erstmals als Zcadroz urkundlich erwähnt. Mehrere Ortsteile sind älter und wurden im Jahr 1215 erstmals urkundlich erwähnt. Zschadraß gehörte lange Zeit zur Stadt Colditz. Am 1. Januar 1995 vereinten sich die Gemeinden Hausdorf, Erlbach und Zschadraß zur Großgemeinde. Am 1. Januar 1996 schloss sich die Gemeinde Tanndorf an. Heute sind 18 Ortschaften Mitglied der Großgemeinde.

Hier gründete Friedrich August Hermann Voppel, als damals anerkannter Psychiater und gleichzeitig Direktor der Landesversorgungsanstalt (Irrenanstalt) auf Schloss Colditz im Jahr 1868 in Zschadraß eine agricole Außenkolonie. Auch danach blieb die Gemeinde eng mit seiner Klinik für Psychiatrie und Neurologie verbunden.

Während der Zeit des Nationalsozialismus diente die damalige Landesanstalt Zschadraß unter dem seinerzeit amtierenden Direktor Max Alwin Liebers als Zwischenanstalt für das Euthanasieprogramm der Nationalsozialisten. Mehr als 3400 Patienten wurden zwischen Juni 1940 und September 1941 in die Tötungsanstalten Pirna-Sonnenstein und Brandenburg weiterverlegt und dort ermordet. Die Anstalt wurde 1942 zur Lungenheilstätte mit einer psychiatrischen Abteilung umprofiliert und nannte sich ab da Lungenheilstätte Hainberg. Bis 1998 beherbergte Zschadraß eine weltweit anerkannte Lungenklinik, die 1999 nach Chemnitz umzog. Danach wurde die Klinik vom Diakoniewerk übernommen.

Am 1. Januar 1995 wurden die Gemeinden Erlbach und Hausdorf eingegliedert.[3] Am 1. Januar 2011 wurden die Gemeinde Zschadraß und die Stadt Colditz zusammen mit vier ehemaligen Großbothener Ortsteilen zur Stadt Colditz zusammengefasst.[4]

Deutschlandweit bekannt wurde Zschadraß durch den Hochstapler Gert Postel, der von 1995 bis 1997 in der örtlichen psychiatrischen Klinik als Leitender Oberarzt angestellt war.


Einwohnerentwicklung


Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Zschadraß (ab 2000 Stichtag 31. Dezember, Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen):

JahrEinwohner
1990*3723
20003839
20053451
20063360
20073310
20103247

* 3. Oktober


Fachkrankenhaus


Fachkrankenhaus
Fachkrankenhaus

Das Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie in Zschadraß mit der Diakoniewerk Zschadraß gemeinnützige GmbH als Träger[5] verfügt über 110 Betten für die Psychiatrie und Psychotherapie sowie 30 Betten für die Neurologie. Außerdem werden je 15 tagesklinische Plätze in Rochlitz, Grimma und Borna vorgehalten. Das Krankenhaus ist Lehrkrankenhaus der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg.


Sehenswürdigkeiten


Dentalhistorisches Museum
Dentalhistorisches Museum
Wasserturm
Wasserturm

sowie in den ehem. Ortsteilen:


Söhne und Töchter der Gemeinde



Partnergemeinde


Mit Stöttwang in Bayern besteht eine Partnerschaft.


Einzelnachweise


  1. Zschadraß im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen;
    Die Summe der Flächenangaben des Historischen Ortsverzeichnisses für die vier Orte Collmen, Commichau, Skoplau und Zschadraß liegt mit 679 ha rund 2 % über dem mit 664,3 ha ausgewiesenen Flächenwert der Gemeinde Zschadraß (Stand: 1990) im Regionalregister Sachsen. Abgerufen am 28. Februar 2015.
  2. „ort jenseits der strasse“ – Ein faszinierendes Kunstprojekt auf dem Gelände der Psychiatrie Zschadraß, in: Leipziger Volkszeitung, 31. Dezember 2003, abgerufen am 12. November 2014
  3. StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.1995
  4. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011
  5. Website des Diakoniewerks
  6. Website des Dentalhistorischen Museums
  7. https://saebi.isgv.de/person/snr/4012


Commons: Zschadraß – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Zschadraß

[en] Zschadraß

Zschadraß is a village and a former municipality in the Leipzig district in Saxony, Germany. Since 1 January 2011, it is part of the town Colditz.[1]

[ru] Чадрас

Чадрас (нем. Zschadraß) — бывшая коммуна в немецкой федеральной земле Саксония. С 1 января 2011 года входит в состав города Кольдиц.



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