Wolfringmühle ist ein Ortsteil der Gemeinde Fensterbach im Landkreis Schwandorf des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[1][2]
Wolfringmühle
Gemeinde Fensterbach
49.4035812.03553377
Höhe:
377m
Einwohner:
51(Jun. 2018)
Postleitzahl:
92269
Vorwahl:
09438
Wolfringmühle (Bayern)
Lage von Wolfringmühle in Bayern
Geografie
Wolfringmühle liegt an der Staatsstraße2151, 3,5 Kilometer südöstlich der Bundesautobahn 6, 8,2 Kilometer westlich der Bundesautobahn 93 und 900 Meter südlich von Wolfring, dem Sitz der Gemeinde Fensterbach. Am Südrand von Wolfringmühle fließt der Fensterbach in Richtung Südosten der Naab zu und am westlichen Ortsrand liegt der Mühlweiher.[1][2]
Geschichte
Laut Steuerbuch von 1630 gehörte Wolfringmühle (auch: Wolffringermühl, Wolfringermühl) zur Hofmark Wolfring mit 1 Gut, 3 Häusern, 1 Mühle, 1 Taferne, 1 Inwohner, 2 Ochsen, 6 Kühen, 2 Rinder, 2 Schweinen, 4 Frischlingen und einer Steuer von 8 Gulden, 28 ¾ Kreuzern.[3]
Im Herdstättenbuch von 1721 erschien Wolfringmühle mit 3 Anwesen, 3 Häusern und 3 Feuerstätten. Im Herdstättenbuch von 1762 ist Wolfringmühle mit 6 Herdstätten, 2 Inwohnern verzeichnet.[3]
Anfang des 19. Jahrhunderts hatte Wolfringmühle 6 Anwesen einschließlich einer Taferne, einem Wirt, einem Weber und einem Schuster. Die Mühle hatte eine Mahlmühle und eine Schneidsäge. Es gab 7 Wohnhäuser, 15 Familien und 58 Einwohner.[4]
Wolfringmühle gehörte zum Gerichtssitz Wolfring. Dieser Gerichtssitz hatte 1819 insgesamt 53 Gerichtshintersassen. 1824 bestand er aus Wolfring, Wolfringmühle, Dürnsricht, Jeding, Knölling, Passelsdorf und Pittersberg. In Wolfring und Wolfringmühle lag auch die Ausübung der Polizeigewalt beim Gerichtssitz Wolfring, in den Dörfern Dürnsricht, Jeding, Knölling, Passelsdorf lag sie beim Landgericht Nabburg, in Pittersberg beim Landgericht Amberg.[5]
1808 verfügte das Generalkommissariat Amberg, dass das Patrimonialgericht Wolfring zu Unrecht bestand und eingezogen werden müsse. Trotzdem wurde es nicht aufgelöst. Es gab eine stillschweigende Übereinkunft, dieses Patrimonialgericht bis zum Tod seines Besitzers Carl Theodor von Schönstätt bestehen zu lassen. Baron von Schönstätt wurde 1817 sogar die Bildung eines Ortsgerichtes in Wolfring gestattet. Als er jedoch 1819 die Bildung eines Patrimonialgerichtes II. Klasse beantragte, wurde dieser Antrag 1827 abgelehnt, weil Freiherr von Schönstätt nicht als Landsasse anerkannt werden könne. Wenige Tage später wurde die gutsherrliche Gerichtsbarkeit vom Staatsministerium des Innern eingezogen. Ein langjähriger Prozess Carl Theodors von Schönstätt und seines Sohnes gegen diesen Beschluss hatte keinen Erfolg.[5]
1808 begann in Folge des Organischen Ediktes des Innenministers Maximilian von Montgelas in Bayern die Bildung von Gemeinden. Dabei wurde das Landgericht Nabburg zunächst in landgerichtische Obmannschaften geteilt. Dabei kam Wolfringmühle zur Obmannschaft Dürnsricht. Zur Obmannschaft Dürnsricht gehörten: Dürnsricht, Wolfring, Knölling, Wolfringmühle, Dürnsrichtmühle, Wolfringer Klause.[6]
Dann wurden 1811 in Bayern Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Wolfringmühle zum Steuerdistrikt Wolfring. Der Steuerdistrikt Wolfring bestand aus dem Dorf Wolfring mit dem gutsherrlichen Schloss und der Einöde Wolfringmühle. Er hatte 42 Häuser, 202 Seelen, 120 Morgen Äcker, 60 Morgen Wiesen, 20 Morgen Holz, 6 Weiher, 8 Morgen öde Gründe und Wege, 4 Pferde, 20 Ochsen, 70 Kühe, 30 Stück Jungvieh, 200 Schafe und 35 Schweine.[7]
Schließlich wurde 1818 mit dem Zweiten Gemeindeedikt die übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht und es wurden relativ selbstständige Landgemeinden mit eigenem Vermögen gebildet, über das sie frei verfügen konnten. Hierbei kam Wolfringmühle zur Ruralgemeinde Wolfring. Die Gemeinde Wolfring bestand aus den Ortschaften Wolfring mit 33 Familien, Wolfringmühle mit 6 Familien und Klausen mit einer Familie.[8]
1971 wurde aus den Gemeinden Dürnsricht und Wolfring die Gemeinde Fensterbach gebildet. Sitz der neuen Gemeinde ist Wolfring.[9]
Wolfringmühle gehört zur Pfarrei Wolfring. Zunächst war Wolfring Filialkirche von Pittersberg, dann exponierte Kooperatur.[10][11][12] Zwischen 1959 und 1961 wurde in Dürnsricht die St. Albertus Magnus Kirche gebaut, die dann 1969 Pfarrkirche der neu errichteten Pfarrei Dürnsricht-Wolfring wurde.[10][11][12][13] 1997 hatte Wolfringmühle 36 Katholiken.[13]
In Wolfringmühle bietet das Hotel der Familie Auerbach Übernachtungsmöglichkeiten.[26][27][25] Durch Wolfringmühle läuft der Schweppermann–Radweg auf der ehemaligen Bahnstrecke Drahthammer–Lauterhofen.[28][29]
Literatur
Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
Einzelnachweise
Wolfringmühle bei Bayernatlas. Abgerufen am 10. Februar 2022.
Wolfringmühle bei bavarikon.de. Abgerufen am 11. März 2022.
Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 369
Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 281
Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 393
Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 408
Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 404
Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 416
Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 435
Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 95
Bistum Regensburg (Hrsg.):Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S.501 (Digitalisat).
Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 127
Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 433
Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter:Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp.706, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.):Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp.880, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp.828 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp.864 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp.870 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB453660975, Abschnitt II, Sp.740 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB453660959, Abschnitt II, Sp.546 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB740801384, S.138 (Digitalisat).
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB94240937X, S.276 (Digitalisat).
Zensus 2011 bei zensusatlas.statistikportal.de. Abgerufen am 11. März 2022.
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