Widdert ist ein Stadtteil der Großstadt Solingen im Bergischen Land. Er befindet sich im Stadtbezirk Burg/Höhscheid.
Der Stadtteil Widdert liegt südlich von Höhscheid auf den Anhöhen über dem Fluss Wupper, der die Stadtgrenze zu Leichlingen bildet. Das Gebiet fällt zum Wupperufer und den daran befindlichen Hofschaften Rüden und Friedrichstal steil ab. Dagegen steigt das Gelände nördlich in Richtung Höhscheid eher mäßig an.
Widdert befindet sich abseits der überörtlich bedeutsamen Durchgangsstraßen und weist, die dünn besiedelten Wohnplätze umgebend, eine überwiegend agrarische Nutzung auf. Der Ortsteil selbst ist relativ klein und besteht nur aus wenigen Straßen, die teilweise stark abschüssig sind.
Im Namen des Stadtteils spielt wie in vielen weiteren Ortsnamen im Bergischen Land die ursprünglich bewaldete Umgebung eine große Rolle. So kann die Endung des erstmals als Widerode benannten Ortes auf die anfängliche Rodung des Gebietes hindeuten.[1]
Seine erste Erwähnung fand Widdert als Widerode im Jahre 1218. Der Ort konnte über Jahrhunderte als Hofschaft charakterisiert werden: Eine kleine Siedlung mit wenigen Häusern. Ihren Kern hatte sie vermutlich an der heutigen Straße Widdert südwestlich der Kirche. Dort finden sich die ältesten Fachwerkhäuser im Ort.
Im Mittelalter und der Neuzeit war die Honschaft Widdert eine Honschaft im Kirchspiel und Gerichtsbezirk Solingen.
Im Jahre 1929 wurde Widdert als Ortsteil der Stadt Höhscheid mit dem Stadtkreis Solingen sowie den Städten Gräfrath, Wald und Ohligs in die neue Großstadt Solingen eingemeindet.
In der Nachkriegszeit avancierte Widdert mit seinen diversen Tanzlokalen und Speisegaststätten zu einem überregional beliebten Treffpunkt.[2] Nach jener Blütezeit in den 1950er und 1960er Jahren schlossen viele dieser Einrichtungen.
Im Stadtteil Widdert befindet sich die inzwischen als Industriemuseum betriebene ehemalige Dampfschleiferei Loos’n Maschinn. In dem ursprünglich zum Abriss vorgesehenen Gebäude wird der Arbeitsalltag der Solinger Schleifer in der Zeit der Industrialisierung thematisiert. Der aus dem Jahr 1888 stammende Ziegelbau steht an der Börsenstraße und ist seit dem 8. August 1989 eingetragenes Baudenkmal. Das Museum wird in enger Zusammenarbeit mit dem LVR-Industriemuseum Solingen betrieben, das sich im Solinger Stadtteil Merscheid befindet.[3]