world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Wellen ist ein Ortsteil der Gemeinde Edertal im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Wellen
Gemeinde Edertal
Höhe: 187 m ü. NHN
Fläche: 7,99 km²[1]
Einwohner: 694 (1. Feb. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 87 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 34549
Vorwahl: 05621
Wellen von Südwesten
Wellen von Südwesten
Wellen von Südwesten

Geographie


Wellen liegt an der Eder. Durch den Ort führt die Landesstraße L 3383.


Geschichte



Von den Anfängen bis zur Gebietsreform in Hessen


Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Wellen erfolgte im Zeitraum zwischen 775 und 786 unter dem Namen Waltunniu in einer Urkunde der Reichsabtei Hersfeld.[1]

Die heutige Kirche wurde zwischen 1846 und 1849 erbaut. Dies ist aber nicht die erste, nur wenige Meter entfernt von der heutigen befand sich eine kleinere Kirche, die nach einer Zerstörung um 1510 wieder aufgebaut wurde. Aus dieser stammen ein geschnitztes Kruzifix aus dem 15. und der Taufstein aus dem 13. Jahrhundert. Die Barockkanzel aus dem Jahre 1709 stammt von dem Waldecker Bildhauer Josias Wolrat Brützel und wurde in den 1960er Jahren aufgestellt; ursprünglich befand sie sich in der Berndorfer Kirche. In der ersten Reihe des Seitenblocks befindet sich eine wertvolle, geschnitzte Bank der Patronatsherren, der Grafen von Waldeck.[3]

Ab 1692 war das Dorf, zusammen mit Bergheim und Königshagen, Teil des von Graf Christian Ludwig für seinen Sohn aus zweiter Ehe Josias (1696–1763) neu geschaffenen Paragiums Waldeck-Bergheim, das bis 1918 von einer gräflichen Nebenlinie der Grafen von Waldeck bzw. Fürsten von Waldeck-Pyrmont unter der Oberhoheit der regierenden Linie des Hauses regiert wurde.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, am Karfreitag 1945, als amerikanische Panzereinheiten von Bad Wildungen in Richtung Fritzlar vordrangen, kam es in Wellen zu Kämpfen mit zurückweichenden deutschen Heeres- und Waffen-SS-Soldaten. Dabei wurden Teile des Dorfs in Brand geschossen: 12 Gehöfte und 17 Scheunen fielen dem Feuer zum Opfer.[4]

Im 20. Jahrhundert wurde in Wellen der Menhir von Wellen aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. entdeckt.

Am 5. Mai 1970 stürzte nahe der Ortschaft ein Starfighter des Aufklärungsgeschwaders 51 „Immelmann“ der deutschen Luftwaffe ab. Der Pilot kam dabei ums Leben.[5]


Gebietsreform


Die bis dahin selbständige Gemeinde Wellen fusionierte am 31. Dezember 1971 im Zuge der Gebietsreform in Hessen mit anderen Gemeinden des Edertales freiwillig zur Großgemeinde Edertal.[6][7] Für Wellen, wie für alle ehemaligen Gemeinden von Edertal, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[8]


Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick


Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Wellen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][9]


Einwohnerentwicklung



Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wellen 741 Einwohner. Darunter waren 12 (1,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 114 Einwohner unter 18 Jahren, 327 waren zwischen 18 und 49, 159 zwischen 50 und 64 und 141 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 312 Haushalten. Davon waren 93 Singlehaushalte, 90 Paare ohne Kinder und 96 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 87 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 213 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[10]


Einwohnerzahlen

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

Wellen: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
 
348
1800
 
?
1834
 
464
1840
 
521
1846
 
521
1852
 
541
1858
 
513
1864
 
502
1871
 
489
1875
 
425
1885
 
442
1895
 
433
1905
 
420
1910
 
403
1925
 
436
1939
 
447
1946
 
525
1950
 
575
1956
 
566
1961
 
566
1967
 
632
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
741
2015
 
694
2020
 
694
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Edertal[2]; Zensus 2011[10]

Religionszugehörigkeit

 1895:420 evangelische (= 97,00 %), fünf katholische (= 1,14 %), acht jüdische (= 1,85 %) Einwohner[1]
 1961:529 evangelische (= 63,46 %), 30 katholische (= 5,30 %) Einwohner[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten



Vereine


Das Dorf besitzt mehrere Vereine, unter anderem den Spielmannszug, die Landfrauen und den Schützenverein.


Regelmäßige Veranstaltungen


Jährlich wird Mitte August die Kirmes von den Wellener Kirmesburschen ausgerichtet.


Unser Dorf hat Zukunft


im Jahr 2001 erhielt Wellen die Silbermedaille bei dem Bundesentscheid Unser Dorf hat Zukunft.


Bauwerke



Persönlichkeiten



Literatur





Anmerkungen und Einzelnachweise


  1. Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Wildungen) und Verwaltung.

Einzelnachweise

  1. Wellen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 12. November 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Gemeinde Edertal, abgerufen im November 2020.
  3. HNA Waldeckische Allgemeine: „Kirchen im Waldecker Land“
  4. Kriegsende in der Ortschaft Ungedanken (dem Nachbarort von Wellen)
  5. Er war wenige Wochen vorher, am 19. März 1970, schon einmal abgestürzt, konnte sich damals jedoch mit dem Schleudersitz retten:(Abstürze 1970) auf www.military-info.de
  6. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 6. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 408.
  8. Hauptsatzung. (PDF; 123 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Edertal, abgerufen im November 2020.
  9. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  10. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 46 und 102;.
  11.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии