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Weißenstadt ist eine Stadt im oberfränkischen Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Wunsiedel im Fichtelgebirge
Höhe: 630 m ü. NHN
Fläche: 42,23 km2
Einwohner: 3095 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 73 Einwohner je km2
Postleitzahl: 95163
Vorwahl: 09253
Kfz-Kennzeichen: WUN, MAK, REH, SEL
Gemeindeschlüssel: 09 4 79 166
Stadtgliederung: 21 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Kirchplatz 1
95163 Weißenstadt
Website: www.weissenstadt.de
Erster Bürgermeister: Frank Dreyer (SPD)
Lage der Stadt Weißenstadt im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge
Karte
Karte

Geografie



Lage


Die Stadt liegt eingebettet im Tal der Eger zwischen Waldstein, Rudolfstein und Höllpass auf der Hochebene des Fichtelgebirges. Weißenstadt liegt in etwa auf halber Strecke zwischen Hof (Saale) und Bayreuth.


Gemeindegliederung


Es gibt 21 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Die Einöde Finkenmühle gehört zum Gemeindeteil Birk.


Geschichte


Weißenstadt im September 2005
Weißenstadt im September 2005
Kirchenlamitzer Straße in Weißenstadt mit Schneeberg
Kirchenlamitzer Straße in Weißenstadt mit Schneeberg

Mittelalter


Der Ort erschien erstmals urkundlich 1299 als „Weißenkirchen“ (lat.: alba Ecclesia) und gehörte zum Herrschaftsbereich der nahegelegenen Burg Rudolfstein. Diese wurde erstmals 1317 erwähnt und befand sich damals im Besitz der Herren von Hirschberg, die sie von den Grafen von Henneberg zu Lehen erhalten hatten. Die Henneberger hatten das Gebiet um den Rudolfstein aus dem Erbe der Andechs-Meranier übernommen. Nicht lange danach befand sich der Rudolfstein und damit auch der zu seinen Füßen gelegene Ort Weißenkirchen in der Herrschaft des Klosters Waldsassen, das diesen Besitz 1347 an die Burggrafen Johann II. und Albrecht den Schönen von Nürnberg weiterveräußerte. Diese erhoben den Ort wenig später zur Stadt, denn 1368 wurde die Siedlung erstmals Weißenstadt genannt. In der Folge erlangte Weißenstadt große Bedeutung durch den in der Umgebung betriebenen Zinnbergbau und die Zinnverarbeitung. Schon im 14. Jahrhundert bestand dort ein eigenes „Zinnergericht“. Das 1398 durch Burggraf Johann III. von Nürnberg in Weißenstadt eingesetzte „Zeidelgericht“ weist auf die hier ebenfalls umfangreiche Waldbienenzucht hin.


Frühe Neuzeit


Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert wurden in Weißenstadt auch Bergkristalle bergmännisch gefördert, die beispielsweise beim Bau des Neuen Schlosses in der Bayreuther Eremitage verwendet wurden. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts verließen die Hirschberger, die seit dem Verkauf des Rudolfsteins an die Nürnberger Burggrafen als hohenzollerische Amtmänner fungiert hatten, die klimatisch ungünstig gelegene Höhenburg Rudolfstein und verlegten ihren Amtssitz nach Weißenstadt, wo sie zwei Edelsitze besaßen. Diese Schlösser fielen dem großen Stadtbrand von 1823 zum Opfer; es sind keine Reste mehr davon zu sehen. Mit der Verwaltungsreform 1613 wurden die Stellen der adeligen Amtmänner im Sechsämterland abgeschafft; Weißenstadt wurde Sitz eines markgräflichen Richteramtes. Neben Wunsiedel war Weißenstadt die einzige Stadt im Sechsämterland, die über eine Stadtmauer verfügte. Im Jahr 1818 entstand die politische Gemeinde.


19. und 20. Jahrhundert


Im Jahr 1899 bekam Weißenstadt auch einen Eisenbahnanschluss. Eine 1993 stillgelegte Stichbahn verband die Stadt bei Kirchenlamitz-Ost (Niederlamitz) mit der Bahnstrecke Weiden–Oberkotzau.


Eingemeindungen


Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1978 die Gemeinden Franken und Voitsumra sowie Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Reicholdsgrün eingegliedert.[4]


Einwohnerentwicklung


Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 3734 auf 3113 um 621 Einwohner bzw. um 16,6 %.


Politik



Bürgermeister


Bei der Bürgermeisterwahl im Jahr 2020 konnte sich Frank Dreyer (SPD) mit 54,01 % gegen Matthias Beck (CSU) mit 32,12 % und Thomas Miksch (FW) mit 13,87 % erneut durchsetzen.

1866–1868 Bgm.Kreiselmeyer 1915–1927 Heinrich Ruckdäschel 1972–1984 Christof Hager (FW)
1877–1887 Karl Schmidt 1927–1933 Georg Pflieger 1984–2008 Klaus Knies (CSU)
1888–1891 Friedrich Gebhardt 1935 Ernst Rubner seit 2008 Frank Dreyer (SPD)
1894 Wilhelm Kleemann 1950 Georg Schuster
1911–1915 Karl Schmidt 1952–1972 Max Stollberg (SPD)
Rathaus von Weißenstadt
Rathaus von Weißenstadt

Stadtrat


Stadtratswahl Weißenstadt 2020
 %
40
30
20
10
0
39,9 %
39,3 %
20,7 %
CSU
SPD
FW
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Der Stadtrat hat 16 Mitglieder:

Wahlperiode 2020–2026

Wahlperiode 2014–2020

Wahlperiode 2008–2014

Wahlperiode 2002–2008


Wappen


Blasonierung: „Geviert von Schwarz und Silber.“[5]

Kirchen



Sehenswürdigkeiten


Osterbrunnen in Weißenstadt
Osterbrunnen in Weißenstadt
Scheunenreihe Bayreuther Straße in Weißenstadt
Scheunenreihe Bayreuther Straße in Weißenstadt

Weißenstädter Kellerwelt


Felsenkeller zur Lagerung oberhalb des Friedhofes
Felsenkeller zur Lagerung oberhalb des Friedhofes

Ein System von unterirdischen Lagern und Erdkellern befindet sich in der sogenannten Weißenstädter Kellerwelt, die einhundertdreißig unterirdische Lagerräume auf einem Gelände etwas größer als ein Fußballfeld umfasst. Die Keller bilden zusammen ein „labyrinthisches System aus Lagerräumen und weitverzweigten Gängen“, das noch nicht systematisch erfasst ist. Nach Gerald Kastl, einem Mitglied des Arbeitskreises Kellerforschung Weißenstadt, wurden die Keller ab 1756 vor der Stadt als Lagerräume für die Lagerung der seinerzeit neu eingeführten Kartoffeln angelegt.[11][12]


Wirtschaft und Infrastruktur



Bildung



Naherholung


Weißenstädter See, im Hintergrund Radon-Kur- und Erholungshotel
Weißenstädter See, im Hintergrund Radon-Kur- und Erholungshotel
Weißenstädter Marktplatz mit Maibaum
Weißenstädter Marktplatz mit Maibaum
Blick auf den Schneeberg bei Ruppertsgrün
Blick auf den Schneeberg bei Ruppertsgrün

Der 48 ha große Weißenstädter See liegt am Rand der Stadt. Er ist von allen Seiten zugänglich und bietet viele Freizeitmöglichkeiten wie zum Beispiel ein Beachvolleyball- und ein Basketballfeld und man hat die Möglichkeit, einige Wassersportarten zu betreiben. Der 4,2 Kilometer lange, durchgehend asphaltierte Seeweg eignet sich zum Inlineskaten und zum Spazierengehen. Der Kurpark und die Landschaft um den See laden zur Entspannung und Erholung ein. Am Südwestufer des Sees wurde am 18. August 2007 ein Radon-Kur- und Erholungshotel eröffnet.


Thermalbad


Am 30. Oktober 2016 wurde das Siebenquell® GesundZeitResort am Südwestufer des Weißenstädter Sees eröffnet. Dazu gehören rund 6200 Quadratmeter Sauna-Landschaft und 1500 Quadratmeter Wasserfläche. Das fluoridhaltige Schwefel-Thermalwasser wird aus 1835 Metern Tiefe gefördert, die Becken haben Temperaturen von 31 bis 34 Grad.[13]


Freizeit- und Sportanlagen



Sonstiges


Der Ortsneckname von Weißenstadt beziehungsweise der Spitzname der Weißenstädter Bürger ist Bummelhenker, da man, als die Stadtmauer mit Gras bedeckt war, die Idee gehabt haben soll, den Bummel, den Zuchtstier der Gemeinde, am Seilzug zu befestigen und ihn hinauf zu ziehen, damit er das Gras fressen kann. Da man aber das Seil am Hals befestigte, wurde das Tier stranguliert.

Eine besondere Hassliebe besteht zwischen den Bummelhenkern und den Krebsbackern (Kirchenlamitz), so lautet ein Spruch aus Kirchenlamitz: „Lieber Pest und Hungersnot, als a Fraa aus Weißastodt“.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt



Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben



Literatur




Commons: Weißenstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Weißenstadt – Quellen und Volltexte
Wikivoyage: Weißenstadt – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Weißenstadt in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
  3. Gemeinde Weißenstadt, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Dezember 2021.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 700.
  5. Eintrag zum Wappen von Weißenstadt in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  6. http://weissenstadt-evangelisch.de/
  7. http://www.weissenstadt-evangelisch.de/seite/80421/stadtkirche-st.-jakobus.html.
  8. http://www.weissenstadt-evangelisch.de/seite/80422/friedhofskirche-%E2%80%9Ehl.-dreifaltigkeit%E2%80%9D.html.
  9. Eckart Roloff und Karin Henke-Wendt: Erst ein Spiritus gegen Rheuma – und dann ab in die Welt der Kristalle. (das Drogeriemuseum in Sack’s Destille in Weißenstadt) In: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 2, Süddeutschland. Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, S. 153–154, ISBN 978-3-7776-2511-9.
  10. Stadtverwaltung Weißenstadt: Die Felsenkeller. auf www.weissenstadt.de (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  11. siehe Seite über die Kellerwelt und den Artikel in der FAZ unter weissenstadt.de (Memento vom 1. Januar 2014 im Internet Archive)
  12. Gerald Kastl, Steffen Schwarz (Fotos): Bloß nicht von Hobbits reden (kurzer Artikel über die Weißenstädter Kellerwelt mit zahlreichen Fotos) in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 14. November 2013, PDF (Memento vom 1. Januar 2014 im Internet Archive)
  13. Thermen-Informationsportal von Marc Bienlein, abgerufen am 30. Oktober 2016
  14. Kirchenbote mit biographischen Daten zu Pfarrer Weismann, Seiten 30/31, abgerufen am 30. Oktober 2016

На других языках


- [de] Weißenstadt

[en] Weißenstadt

Weißenstadt is a town in the district of Wunsiedel, in Upper Franconia, Bavaria, Germany. It is situated on the shore of the picturesque Weißenstadter See (Weissenstadt Lake), in the Fichtelgebirge Mountains, on the river Eger, 11 km northwest of Wunsiedel. The town got its name "White City" from the landmark church, once white now weathered dark grey.

[ru] Вайсенштадт

Вайсенштадт (нем. Weißenstadt) — город и городская община в Германии, в земле Бавария.



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