Ansicht von Süden. Zu sehen ist der höher gelegene Teil des Dorfes. Nach Osten (rechts der Bildmitte) erstreckt sich eine Talsenke, in der auch die einzige Zugangsstraße verläuft
Das Dorf befindet sich zwischen den zwei kleinen Orten Allna und Hermershausen. Es führt nur eine Straße in und aus dem Dorf (Sackgassendorf). Acht Kilometer östlich von Weiershausen befindet sich Marburg und acht Kilometer westlich liegt Gladenbach. Weiershausen liegt auf 239mü.NN Höhe.
Geschichte
Soweit bekannt wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt unter dem Namen Wigershsen im Jahre 1285 im Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei (1, 1 Nr. 445). Weitere historisch verbürgte Namensformen sind Wyreshusen (1361) und Weyershausen (1577). Der Name Weiershausen erscheint anfangs des 18.Jahrhunderts (1708/10), die älteste Gemarkungskarte datiert von 1718. Die Flurnamen Sterbershäuser Wald und Sterberswiese deuten auf eine Wüstung etwa einen halben Kilometer westlich der heutigen Siedlung.[1]
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schloss sich die bis dahin selbständige Gemeinde Weiershausen zum 1. Juli 1972 freiwillig der Großgemeinde Weimar (Lahn) an.[3][4] Für Weiershausen wurde wie für die übrigen Ortsteile von Weimar ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[5]
Territorial- und Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Territorien, in denen Weiershausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]
vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Gericht Oberweimar auch genannt Reitzberg (Gericht Oberweimar bestand aus den Orten Oberweimar, Niederwalgern, Kehna, Altna, Weiershausen, Hermershausen, Ciriaxweimar, Gisselberg, Ronhauſen und Wolfshausen, sowie die Hälfte von Dilschhausen und Elnhausen)[7]
ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Caldern und Reitzberg
1604–1648: Heiliges Römisches Reich, strittig zwischen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und Landgrafschaft Hessen-Kassel (Hessenkrieg)
ab 1648: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Caldern und Reitzberg
ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Caldern und Reitzberg
1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Kaldern
ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Amt Kaldern und Reitzberg[8]
ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Marburg[9]
ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Marburg
ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Marburg
ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Gerichte seit 1821
Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. In Marburg wurde der Kreis Marburg für die Verwaltung eingerichtet und das Landgericht Marburg war als Gericht in erster Instanz für Weiershausen zuständig. 1850 wurde das Landgericht in Justizamt Marburg umbenannt.[10] Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Marburg.[11][12] Auch mit dem Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes von 1879 blieb das Amtsgericht unter seinem Namen bestehen.
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Weiershausen 81 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 12 Einwohner unter 18 Jahren, 36 zwischen 18 und 49, 15 zwischen 50 und 64 und 18 Einwohner waren älter.[2] Die Einwohner lebten in 30 Haushalten. Davon waren 3 Singlehaushalte, 15 Paare ohne Kinder und 12 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 6 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 18 Haushaltungen leben keine Senioren.[2]
78 Einwohner davon 8nutzungabergte, ein nicht nutzungsberechtigter Ortsbürger.
Weiershausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr
Einwohner
1834
78
1840
99
1846
85
1852
82
1858
76
1864
80
1871
79
1875
92
1885
78
1895
76
1905
88
1910
77
1925
72
1939
75
1946
111
1950
107
1956
75
1961
71
1967
72
1980
?
1990
?
2000
70
2005
80
2010
81
2011
81
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; nach 1970: Gemeinde Weimar:[13]; Zensus 2011[2]
Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21.Juni 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.28, S.1197, Punkt 851; 2. Abs. 8. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 4,4MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.403.
Hauptsatzung.(PDF;18kB)§;7.In:Webauftritt.Gemeinde Weimar,abgerufen im Februar 2019.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.107f. (online bei Google Books).
Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S.73 f.
Neueste Kunde von Meklenburg/ Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts., Weimar 1823, S.158ff. (online bei HathiTrust’s digital library).
Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1085–1094)
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