Waschenbach liegt von bewaldeten Höhenzügen umgeben, im VorderenOdenwald im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald im Granitgebiet. Es führen keine Hauptdurchgangsstraßen durch das Dorf.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wird Waschenbach im Jahre 1340.
Im 14. Jahrhundert ist Waschenbach im Besitz der Grafschaft Katzenelnbogen und wechselt im 15. Jahrhundert in den Besitz der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt.
Ein Hinweis von 1403 auf eine Mühle meint vermutlich die Waschenbacher Mühle.
Aus historischen Dokumenten ist überliefert:[2] 1383 erhält der Edelknecht Johann Bach von Waschenbach von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen Güter zu Waschenbach zum Mannlehen.
1489 belehnt Landgraf Wilhelm von Hessen den Philipp von Rohrbach mit Waschenbach.
1571 steht Waschenbach den Junkern Mosbach und Kalb zu, der Landgraf hat die Cent und hohe Obrigkeit, Gebot und Verbot.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1829 über Waschenbach:
»Waschenbach (L. Bez. Reinheim) luth. Filialdorf; liegt 21⁄2 St. von Reinheim, hat 37 Häuser und 251 Einw-, die außer 6 Kath. lutherisch sind, und unter denselben befinden sich 18 Bauern, 16 Gewerbsleute und 14 Taglöhner. Die Kalben von Reinheim und die Mosbach von Lindenfels hatten hier ein Gericht, welches später an Hessen gekommen ist. Nach diesem Dorfe nannte sich eine adelige Familie Bach von Waschenbach.«[3]
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schloss sich Waschenbach freiwillig zum 1. April 1972 mit Nieder-Ramstadt zusammen. Kraft Landesgesetz kam der Ort am 1. Januar 1977 zusammen mit Nieder-Ramstadt zur Gemeinde Mühltal.[4] Für Waschenbach wurde wie für die übrigen ehemals selbständigen Gemeinden ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5] Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Nieder-Ramstadt.
Historische Namensformen
In den historischen Dokumenten ist der Ort im Laufe der Jahrhunderte unter wechselnden Ortsnamen belegt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[2]
Wassenbach (1340)
Wassinbach (1352)
Wassenbach; Wachsenbach; Wassinbach (1. Hälfte 15. Jahrhundert)
Wassenbach (1457)
Waschenbach (1560)
Waschenbach (1669)
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Waschenbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[2][6][7]
vor 1479: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Katzenelnbogen, Obergrafschaft Katzenelnbogen
ab 1479: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Obergrafschaft Katzenelnbogen
ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obergrafschaft Katzenelnbogen (1783: zum Amt Darmstadt (später Oberamt Darmstadt, Amt Pfungstadt))
ab 1803: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Fürstentum Starkenburg, Amt Pfungstadt
ab 1815: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Pfungstadt
ab 1821: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Reinheim (Trennung zwischen Justiz (Landgericht Lichtenberg) und Verwaltung)
ab 1832: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
ab 1848: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
ab 1852: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
ab 1866: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
ab 1871: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
ab 1918: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
ab 1938: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Landkreis Darmstadt (Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurden die drei hessischen Provinzen Starkenburg, Rheinhessen und Oberhessen aufgelöst.)
ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Darmstadt
ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Darmstadt
am 1. April 1972 zur Gemeinde Nieder-Ramstadt
am 1. Januar 1977 zur Gemeinde Mühltal
ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg (in dem die Landkreise Dieburg und Darmstadt im Zuge der Gebietsreform in Hessen aufgingen)
Gerichte
Die zuständige Gerichtsbarkeit der ersten Instanz war:[2]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: [2]; ab 2013: Website Mühltal (Webarchiv)[1]; Zensus 2011[11]
Religionszugehörigkeit
•1829:
245 lutheranische (= 97,61%) und 6 katholische (= 2,39%) Einwohner[3]
Für Waschenbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Waschenbach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5]
Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Ortsvorsteher ist Michael Reiser.[12]
Wappen
Blasonierung: „In Blau, beseitet von einem rechtsgewendeten stilisierten, dreizackig bekrönten und rotbezungten Löwenkopf und einem goldenen, sechsspeichigen und mit 12 Radschaufeln versehenen Mühlrad, ein silberner Schräglinkswellenbalke.“[13]
Das Wappen wurde der Gemeinde Waschenbach im damaligen Landkreis Darmstadt am 25. Oktober 1968 durch den Hessischen Innenminister genehmigt. Gestaltet wurde es durch den Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt.
Der Löwenkopf verweist sowohl auf die frühere Katzenellenbogige, als auch die bis heute anhaltende Hessische Zugehörigkeit Waschenbachs. Der Wellenbalken ist ein redendes Element und gemeinsam mit dem Mühlrad ein Verweis auf die Bedeutung der Waschebacher Mühle.[14]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Siehe Liste der Kulturdenkmäler in Waschenbach
Waschenbach (2015)
Panoramablick auf Waschenbach (2016)
Waschenbach (ganz oben links) (2010)
Naturdenkmale
In der Gemarkung Waschenbach liegt das geologische Naturdenkmal „Billersteine“. Ein weiteres Naturdenkmal ist der „Gipfel des Glockert“, ein Vogel- und Waldschutzgehölz.
Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Starkenburg. Band1. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt Oktober 1829, OCLC 312528080, S.255 (Online bei google books).
Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Darmstadt und Dieburg und der Stadt Darmstadt (GVBl. II 330–334) vom 26.Juli 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr.22, S.318, §7 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 1,5MB]).
Hauptsatzung.(PDF;62kB)§;5.In:Webauftritt.Gemeinde Mühltal,abgerufen im Februar 2019.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, DNB013163434, OCLC894925483, S.43ff. (Online bei google books).
Ph. A. F. Walther:Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplätze im Grossherzogtum Hessen. G. Jonghaus, Darmstadt 1869, OCLC162355422, S.92 (Online bei google books).
Ortsbeiräte.In:Rats- und Bürgerinformationssystem.Gemeinde Mühltal,abgerufen im August 2019.
Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Waschenbach, Landkreis Darmstadt, Regierungsbezirk Darmstadt vom 25.Oktober 1968. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1968 Nr.46, S.1696, Punkt 1317 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 3,7MB]).
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии