Das Dorf liegt an der Rodach und am Fischbach, der dort als linker Zufluss in die Rodach mündet. Die Kreisstraße KC12 führt nach Ruppen zur Bundesstraße 173 (0,6km nordwestlich) bzw. nach Planersgut (1,1km südlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Dobrach (1,2km südwestlich) und nach Höfles (0,6km östlich). Ein Anliegerweg führt nach Stüben (0,8km südwestlich).[3]
Geschichte
Der Ortsname geht wohl auf den Personennamen Vocco zurück und bedeutet Das Dorf des Vocco. Die Erstnennung war im Jahr 1323 im Bamberger Urbar als „vockedorf“.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Vogtendorf aus 19 Anwesen (1 Gut, 1 Dreiviertelgut, 7 halbe Güter, 3 Viertelgüter, 2 halbe Viertelgüter, 1 Viertelgütlein, 1 Sölde, 2 Tropfhäuser). Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Stadtsteinach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Vogteiamt Stadtsteinach inne. Die Pfarrei Stadtsteinach war der Grundherr über die Anwesen. Außerdem gab es noch eine Mahl- und Schneidmühle, die der Gemeinde unterstand.[5][6]
Vogtendorf kam durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahr 1803 zum Kurfürstentum Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde Vogtendorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Unterrodach zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Vogtendorf. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kronach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kronach (1919 in Finanzamt Kronach umbenannt). Ab 1862 gehörte Vogtendorf zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kronach (1879 in das Amtsgericht Kronach umgewandelt).[7] Die Gemeinde hatte eine Fläche von 2,279km².[1]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Vogtendorf am 1.Juli 1972 in Kronach eingegliedert.[8]
Baudenkmäler
Vier Wohnstallhäuser
Mühle
Ehemaliges Gemeindehaus
Ehemaliges Wohnstallhaus
Haus Nr. 2: Zweigeschossiger Wohnstallbau mit Satteldach. Erdgeschoss aus Sandsteinquadern mit geohrter und profilierter Haustürrahmung, der Scheitelstein bezeichnet „Johann Petter Hempfling 1763“. Obergeschoss verputztes Fachwerk.[9]
Haus Nr. 4: Zweigeschossiger Wohnstallbau mit einseitig abgewalmten Satteldach, der Wohnteil gegen Mitte des 19. Jahrhunderts aus genuteten Sandsteinquadern errichtet; die Achse der Wohnungstür bildet ein flaches Risalit. Stallteil im Erdgeschoss älter, im Obergeschoss darüber erneuert.[9]
Haus Nr. 14a: Zweigeschossiger Wohnstallbau mit Walmdach, wohl noch spätes 18. Jahrhundert. Erdgeschoss aus Sandsteinquadern, Obergeschoss verschiefert.[9]
Haus Nr. 14b: Zu Haus Nr. 14a gehöriges, zweigeschossiges Austragshaus mit Satteldach. Erdgeschoss aus Sandsteinquadern, der Sturz der Haustür bezeichnet „17 JEH 94“.[9]
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Kronach#Vogtendorf
Vogtendorf war gemischt konfessionell. Die Protestanten sind nach St. Jakobus (Fischbach) gepfarrt.[5] Die Katholiken sind nach Kronach gepfarrt.[12]
Persönlichkeiten
Johann Kaspar Zeuß
In Vogtendorf wurde 1806 der Philologe Johann Kaspar Zeuß als zweiter Sohn der Maurermeisterseheleute Michael Zeuß und Margaretha, geb. Hanna, geboren. 1856 starb er in seinem Geburtsort.
Literatur
Tilmann Breuer:Landkreis Kronach (=Bayerische Kunstdenkmale. Band19). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB450619354, S.268.
Helmut Demattio:Kronach – Der Altlandkreis (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 32). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1998, ISBN 3-7696-9698-0.
Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann:Stadtsteinach (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB451738985, S.98 (Digitalisat).
Vogtendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11.September 2021.
Vogtendorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20.September 2020.
Vogtendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 20.September 2020
Einzelnachweise
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB453660959, Abschnitt II, Sp.694 (Digitalisat).
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB94240937X, S.310 (Digitalisat).
Vogtendorf im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
Karl Löhner: Fischbach und seine Kirchengemeinde. Kronach 1996, S.45.
H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 516.
E. F. v. Guttenberg, H. H. Hofmann: Stadtsteinach, S.98. Hier wird der Zustand Mitte des 18. Jahrhunderts beschrieben.
H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 605.
Wilhelm Volkert (Hrsg.):Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.500.
T. Breuer: Landkreis Kronach, S.268. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis: Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (=Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB451478568, S.149, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter:Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp.892, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.):Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp.1064, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp.1009 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp.1060 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp.1094 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB453660975, Abschnitt II, Sp.944 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB740801384, S.159 (Digitalisat).
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