Unterrieden ist ein Dorf im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis und ein Stadtteil von Witzenhausen. Der Ort ist ein Zentrum des Kirschenanbaugebiets Witzenhausen.
Unterrieden Stadt Witzenhausen 51.3419444444449.8825140 | |
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Höhe: | 140 (140–145) m ü. NHN |
Fläche: | 6,15 km²[1] |
Einwohner: | 848 (Dez. 2015)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 138 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 37214 |
Vorwahl: | 05542 |
![]() Unterrieden aus der Luft (Blick nach Norden) |
Unterrieden liegt rund 4,8 km südsüdwestlich des Dreiländerecks Hessen-Niedersachsen-Thüringen und etwa 1,5 km (je Luftlinie) östlich der Witzenhäuser Kernstadt an der Werra. Nördlich erhebt sich der Sandwald (477,2 m ü. NN), südostwärts leitet die Landschaft zum Höheberg (508,9 m ü. NN) über und jenseits der Werra erstrecken sich südlich das Soodener Bergland (482,4 m ü. NN) mit dem jenseits davon befindlichen Hohen Meißner (753,6 m ü. NN) und südwestlich bis westlich der Kaufunger Wald (643,4 m ü. NN).
Über die Bundesstraßen 27 (Göttingen–Eschwege) und 80 (Hann. Münden–Heilbad Heiligenstadt) ist das Dorf an das übergeordnete Straßennetz angebunden. Über die B 27 ist seit Dezember 2006 die A 38 (Göttingen–Halle (Saale)) erreichbar, von der am nahen Autobahndreieck Drammetal Anbindung an die Bundesautobahn 7 besteht.
Überblick
Jahr | Ereignis |
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856 | bis 866 erstmalige Erwähnung in einer Schenkung an das Kloster Corvey als „Ungretun“ |
1470 | Sittich von Berlepsch übernimmt das Lehen in Unterrieden |
1744 | Die Familie von Bodenhausen auf dem Arnstein hat sich 2/3 des Unterrieder „Zehnten“ gesichert |
1747 | Erstmals Gebrauch der heutigen Schreibweise „Unterrieden“ |
1872 | Fertigstellung der Bahnstrecke der Bahnstrecke Halle–Hann. Münden |
1904 | Gründung der Firma Welco zur Zigarrenherstellung |
1915 | Eröffnung der Eisenbahnstrecke Eichenberg-Velmeden „Gelstertalbahn“. In Unterrieden wird der Bahnhof eingeweiht. |
1935 | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Unterrieden |
1945 | Sprengung der Eisenbahnbrücke über die Werra durch deutsche Truppen am 7. April. Danach Besetzung durch amerikanische Truppen. |
1946 | Vollständige Ansiedlung der Fa. Grimm & Triepel in Unterrieden, die bereits ab 1933 eine Niederlassung in Unterrieden unterhielt. Die Firma stellte bis zu ihrer Schließung 2016 als einzige in Deutschland Kautabak her. |
1948 | Erste Kirmesfeier der Gemeinde seit dem letzten Krieg |
1959 | Gründung der Absatzgenossenschaft Unterrieden eG zur Kirschvermarktung |
1960 | Bau der Bundesstraße 27 durch die Gemarkung, damit verbunden Flurbereinigung |
1971 | Im Rahmen der Gebietsreform am 31. Dezember Eingliederung in die Stadt Witzenhausen[3] |
1989 | Einweihung der Rad- und Fußgängerbrücke über die Werra |
2005 | Beginn des Dorferneuerungsprogramms des Landes Hessen |
2006 | Dorfjubiläum 1.150 Jahre Unterrieden |
2009 | Einweihung des neuen Jugendraumes an der Gerhard-Schmidt-Halle und Beginn Umbau der „Alten Schule“ zum Dorfgemeinschaftshaus |
2011 | Eröffnung des komplett renovierten Dorfgemeinschaftshauses mit Radlerherberge – Trägerverein ist der Unterrieder Kulturverein e.V. |
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Unterrieden 789 Einwohner. Darunter waren 27 (3,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 125 Einwohner unter 18 Jahren, 333 zwischen 18 und 49, 171 zwischen 50 und 64 und 150 Einwohner waren älter.[4] Die Einwohner lebten in 318 Haushalten. Davon waren 72 Singlehaushalte, 120 Paare ohne Kinder und 96 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 72 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 207 Haushaltungen lebten keine Senioren.[4]
Einwohnerentwicklung
Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1575: | 46 Hausgesesse |
• 1585: | 46 Hausgesesse |
• 1681: | 44 Einwohner |
• 1747: | 61 Mannschaften mit 48 Feuerstellen |
• 1961: | 675 evangelische (= 77,94 %), 185 katholische (= 21,35 %) Einwohner |
Unterrieden: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2015 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 543 | |||
1840 | 577 | |||
1846 | 548 | |||
1852 | 573 | |||
1858 | 551 | |||
1864 | 588 | |||
1871 | 628 | |||
1875 | 574 | |||
1885 | 478 | |||
1895 | 499 | |||
1905 | 589 | |||
1910 | 570 | |||
1925 | 553 | |||
1939 | 585 | |||
1946 | 861 | |||
1950 | 909 | |||
1956 | 888 | |||
1961 | 866 | |||
1967 | 874 | |||
1970 | 839 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 789 | |||
2015 | 848 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Witzenhausen[2]; Zensus 2011[4] |
Im Dezember 2016 wurde Deutschlands letzte Kautabakfabrik Grimm & Triepel Kruse-Kautabak geschlossen.
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