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Die Namensherkunft des Ortsnamens ist nicht eindeutig geklärt.
Falls Töppel slawischen Ursprungs ist, könnte sich der Name vom slawischen Wort topol = Silberpappel und weiterführend zum Wort Topolina = Silberpappelhain ableiten.
Töppel könnte aber auch ein Wohnstättenname sein, der sich auf eine Vertiefung im Gelände bezieht, wobei Topf (Topp) hier bildlich für die Geländeform steht. Das mittelhochdeutsche Wort Tobel (-> Schlucht, Waldtal) steht ebenfalls für einen Wohnstättenname. Allerdings ist eine solche Geländevertiefung heutzutage nicht mehr zu sehen.[2]
Laut Duden bedeutet Töppel = kleines Federbüschel auf dem Kopf bestimmter Vögel.[3]
Geografie
Das Dorf Töppel nordwestlich von Zerbst liegt zwischen dem Südwestrand des Fläming und dem Tal der mittleren Elbe auf dem nördlichen Sander des Urstromtals der Elbe. Naturräumlich gehört der Ort zum Zerbster Land, einer flachen, ackergeprägten offenen Kulturlandschaft mit Baum- und Strauchhecken und 536 km² großen Haupteinheit der übergeordneten Haupteinheitengruppe des Fläming im norddeutschen Tiefland. Das Zerbster Land bildet die Südwestabdachung des Flämings zur Elbe und gehört zum Einzugsgebiet dieses Flusses.
Die Flur Töppel ist ca. zwei Quadratkilometer groß und hat einen Umfang von rund 6 Kilometern. Die Flurgrenzen bilden nördlich der Mittelfeldgraben zur Flur Moritz, östlich die Bundesstraße B184 und der ehemalige Grenzweg zwischen dem Königreich Preußen und dem Herzogtum Anhalt zur Flur Zerbst/Anhalt, südlich der Kohlhofgraben zur Flur Trebnitz und westlich der Bach Landwehr, auch Beeke genannt, zur Flur Güterglück. Mittelfeldgraben und Kohlhofgraben führen ihre Vorflut in die Landwehr, die in südlicher Richtung bei Niederlepte in die Nuthe mündet, die wiederum ihr Wasser gegenüber dem Barbyer Ortsteil Monplaisier in die Elbe leitet.
Klimatisch liegt Töppel in der gemäßigten Zone im Wechsel der Jahreszeiten. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 9,5°C, die Jahresniederschlagsmenge rund 500 Liter pro Quadratmeter.
Geschichte
Die zur Zeit amtlich bekannte Ersterwähnung des Ortes Töppel stammt vom 13. September 1306 aus einem Schenkungsbrief des Grafen Albert von Barby über das Dorf Zachmünde und dazu gehörige 14 Hufen an das Stift Quedlinburg gegen Überlassung des Dorfes Teppele an das Zisterzienserinnenkloster Plötzke nebst dem Lehensbekenntnis über das Dorf Zachmünde nebst dem Dorf Truhle und Hufen zu Potlene vom Stift Quedlinburg.[4]
Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Töppel nach Moritz eingemeindet.[5]
Politik
1306 Kloster Plötzky
1570 Amt Gommern
1635 Kursachsen
1688 Kurbrandenburg
1700 Preußen
1808 Westfalen
1816 Preußen
1946 Sachsen-Anhalt
1950 Bezirk Magdeburg, Kreis Zerbst, Gemeinde Moritz
1990 Sachsen-Anhalt, Landkreis Zerbst, Gemeinde Moritz
1994 Sachsen-Anhalt, Landkreis Anhalt-Zerbst, Gemeinde Moritz
2007 Sachsen-Anhalt, Landkreis Anhalt-Bitterfeld, Gemeinde Moritz
2010 Sachsen-Anhalt, Landkreis Anhalt-Bitterfeld, Stadt Zerbst/Anhalt
Schulzen und Bürgermeister
1554–1570 Paul Belzig
1570–1610 Paul Belz(ig) (Sohn vom Vorgänger = Erbschulze)
1610–1660 Hans Sauermilch
1661–1670 Hans Zehle
1671–1682 Andreas Schupuz (Schuboth)
1682–1708 Christoph Riesler
1708–1742 Wilcke Schröter
1742–1789 Andreas Schröter, Sohn und Erbschulze
1789–1807 Johann Martin Schröter, Sohn und Erbschulze
1807–1812 Johann Thomas Schröter, Sohn und Erbschulze
1813–1840 Johann Gottfried Niemeck
1841–1866 Johann Erdmann Ludwig Schmidt
1866–1875 Christian Andreas Schmidt, Sohn und Erbschulze
1875–1879 Johann Andreas Gänsicke
1879–1894 Andreas Gottfried Herrmann
1894–1914 Friedrich Andreas Grupenhagen
1914–1919 Otto Huth
1919–1924 Otto Andreas Gottfried Wenzel
1924–1945 Otto Spuhn
1945–1946 Otto Johann Gottfried Wenzel
1946–1951 Emil Michelmann, der ab 1. Juli 1950 auch Bürgermeister der Gemeinde Moritz für die 3 Ortsteile Moritz, Schora und Töppel wurde
1952–1958 Leo Paulsen aus Töppel für Moritz, Schora und Töppel
1958–1961 Hermann Eichler aus Schora für Moritz, Schora und Töppel
1961–1985 Werner Allenstein aus Töppel für Moritz, Schora und Töppel
1985–2008 Kurt Emersleben aus Moritz für Moritz, Schora und Töppel
2008–heute Thomas Wenzel aus Töppel für Moritz, Schora und Töppel
Einwohner
Nachfolgend wird die Entwicklung des Dorfes anhand der Einwohnerzahlen und der bewohnten Häuser dargestellt. Dabei wird nicht nach Grundstücksgröße unterschieden. Allerdings wurde bis zur Einführung der Standesämter in Preußen jeweils nur das Familienoberhaupt gezählt, Frauen, Kinder, Knechte, Mägde blieben nicht erfasst. Erst ab 1835 sind tatsächlich alle Einwohner des Ortes in die Statistik aufgenommen worden.
1554 11 Einwohner in 11 Häusern
1591 11 Einwohner in 11 Häusern
1636 7 Einwohner in Zerbst
1664 9 Einwohner in 9 Häusern
1724 8 Einwohner in 8 Häusern
1835 82 Einwohner in 13 Häusern
1848 77 Einwohner in 15 Häusern
1901 92 Einwohner in 18 Häusern
1912 141 Einwohner in 20 Häusern
1926 132 Einwohner in 20 Häusern
1935 118 Einwohner in 21 Häusern
1944 110 Einwohner in 21 Häusern
1960 94 Einwohner in 21 Häusern
1994 85 Einwohner in 22 Häusern
1998 84 Einwohner in 23 Häusern
2010 59 Einwohner in 23 Häusern
2020 57 Einwohner in 23 Häusern
Verkehrsanbindung
Einen Kilometer östlich an Töppel vorbei führt die Bundesstraße 184 (Magdeburg–Dessau). Durch die Kreisstraße K1782 hat der Ort Anschluss an die Bundesstraße. Asphaltierte Gemeindestraßen führen ins nördlich ins einen Kilometer entfernte Moritz und 2,5 Kilometer westlich nach Güterglück. Von hier zweigt die Landesstraße L51 über Walternienburg zur Elbfähre (Gierseilfähre) nach Barby ab. Ein mit Betonplatten befestigter Feldweg führt auf direktem geraden Weg über zwei Kilometer bis an den Stadtrand nach Zerbst/Anhalt. Der unbefestigte Feldweg südlich nach Trebnitz endet nach gut einem Kilometer an der unpassierbaren Bahnlinie. Hier gab es bis in die 1990er Jahre noch einen beschrankten Bahnübergang.
Der 3,5 Kilometer entfernte Bahnhof Güterglück im Nachbarort ist eine als Turmbahnhof gebaute Station an der Bahnstrecke Magdeburg–Dessau.
Quellen
- Findbuch des Bestandes Rep. U 9 Weltliches Stift Quedlinburg für Eraths Nr. 27 LHASA MD, Rep. U 9, A IX Nr. 86
- Ferdinand Nachtigall, Pastor in Güterglück „Güterglück einst und jetzt“; Zerbst 1908 Druck und Verlag von H.Zeidler
- Wolfgang Reich „Chronik der evangelischen Kirchengemeinde Leitzkau und ihres Filials Ladeburg“, Leitzkau 1999
[Findbuch des Bestandes Rep. U 9 Weltliches Stift Quedlinburg für Eraths Nr. 27 LHASA MD, Rep. U 9, A IX Nr. 86]
Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5.August 1950, ZDB-ID511105-5, S.274 (PDF).
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