Am 10. März 1151 bestätigte Bischof Bernhard I. von Paderborn dem „St. Marienstift auf dem Berge bei Herford“, dass die Herforder Äbtissin Godesti Güter aus verschiedenen Orten, unter anderem auch „Thinighe“, dem Kloster übertragen hat. Diese Urkunde des Bischofs liegt als beglaubigte Abschrift von Ende des 14. Jahrhunderts dem Staatsarchiv Münster vor und ist die erste bekannte Erwähnung Tengerns.
Frühere politische Zugehörigkeit
Tengern gehörte vom Hochmittelalter bis 1648 zum Hochstift Minden, welches dann als weltliches Fürstentum Minden an Brandenburg-Preußen fiel. Kirchlich gehörte der Ort zum Kirchspiel Schnathorst, verwaltungsmäßig seit dem 16. Jahrhundert zur Vogtei Schnathorst im Amt Reineberg.
Feuersbrunst
Am frühen Nachmittag des 26. April 1726 löst ein 16-jähriger Junge einen Großbrand aus. 42 der 46 in Tengern vorhandenen Häuser werden zerstört, darunter 17 Wohnhäuser und das erst 1720 erbaute Schul- und Bethaus, welches schließlich 1728/29 wiederaufgebaut wird.
Spätere politische Zugehörigkeit
1807 fiel Tengern an das napoleonische Königreich Westphalen, 1811 an das Kaiserreich Frankreich. 1813 kam es wieder zu Preußen, welches den Ort 1816 dem Kreis Bünde, 1832 dem Kreis Lübbecke zuteilte. 1844 wird Tengern als politische Gemeinde dem neu gegründeten Amt Reineberg (später Amt Hüllhorst) zugeordnet. Im Jahr 1909 wird die Gemeinde Huchzen durch Ausgliederung aus Tengern (193 ha) neu gebildet.[1]
Sonstige historische Jahreszahlen
1894 Anlegung des Friedhofs
1922 Ehrenmal für Gefallene am Friedhof wird eingeweiht
1924 Gründung des SPD-Ortsvereins
1926 Gründung einer NSDAP-Ortsgruppe (die erste im Kreis Lübbecke)
1945 Am alten Spritzenhaus wird die Hitlereiche gefällt
1950 Erste traditionelle Mai-Feier der Dorfgemeinschaft
Am 1. Januar 1973 geht Tengern in der neuen Gemeinde Hüllhorst auf.[2] Im Jahr 1974 wird die CDU-Ortsunion gegründet. Im Verlauf des Jahres 1976 werden Straßennamen und neue Hausnummern eingeführt.
Einwohnerentwicklung
1818: 0450 (mit Huchzen)
1947: 1507 (mit Huchzen)
1961: 1478 (mit Huchzen), 1374 (ohne Huchzen)
1970: 1668 (mit Huchzen), 1572 (ohne Huchzen)
1972: 1788 (mit Huchzen), 1681 (ohne Huchzen)
1973: 1783 (mit Huchzen)
2004: 2082 (mit Huchzen; 31. Dezember)
2006: 2038 (mit Huchzen; 31. Dezember)
Regelmäßige Veranstaltungen
Maifeier der Dorfgemeinschaft in Tengern: Seit 1950 feiert die Dorfgemeinschaft in Tengern den Ersten Mai. Als Ausrichter wechseln sich im Zwei-Jahres-Takt die Löschgruppe Tengern der Freiwilligen Feuerwehr Hüllhorst und der Sportverein TuS Tengern ab. Die traditionelle Maifeier steht jedes Jahr unter einem anderen Motto.
Jahr und Motto
Jahr und Motto
1976: Wie es früher war
1977: Die gute alte Zeit in Märchen und Sagen
1978: Tengern im Wandel der Zeit
1979: Sitten und Gebräuche aus allen Ländern der Welt
1981: Tengern im Fernsehrausch
1982: Bunte Tierwelt
1983: Wir machen Urlaub
1984: Sprichwörter und Redensarten
1985: Unser schönstes Hobby
1987: Die schönen 60er Jahre
1988: Spukgeschichten und Streiche
1989: Freunde der Zeichentrickfilme
1990: 40 Jahre 1. Mai – 1950 bis 1990
1991: Immer Ärger mit der Technik
1992: Unser Dorf Tengern – Anekdoten und Dönnekes
1993: Tengern im Werberausch
1994: Tengern – Wir mochten Musik – von Charleston bis Techno
1995: Tengeraner Träume werden wahr
1996: Tengern macht Theater
1997: Pleiten, Pech und Pannen
1998: Tengern zwischen Tradition und Fortschritt
1999: Tengern – Ein Rückblick auf das vergangene Jahrtausend
2000: Stars von gestern und heute
2001: 850 Jahre Tengern
2003: Kulinarisches Tengern
2004: Tengeraner Märchenstunde
2005: Tengern und die größten Irrtümer der Welt
2006: Die Fußballwelt zu Gast in Tengern
2007: Tengern feiert Karneval
2008: Was Tengern noch braucht ...
2009: „Wilder Westen“ in Tengern
2010: Tengern sucht den Superstar
2011: Tengern macht eine Zeitreise
2012: Hollywood in Tengern
2013: Tengern macht eine Weltreise
2014: Alles, was Spaß macht
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
In Tengern treffen sich die Landesstraßen 773 (Löhner Str.) und 803 (Tengerner Str.). An der Kreuzung Löhner Str./Westerbach gibt es eine Lichtzeichenanlage.
Ansässige Unternehmen
Jeans Fritz
JET Gruppe
Bildung
In Tengern befindet sich eine Grundschule.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Altes Backhaus an der Schulstraße
Literatur
Leben in Tengern – Gemeinschaft mit Tradition und Zukunft, Hüllhorst Dezember 2000, Herausgeber: Heimatverein Tengern-Huchzen e.V.
Seit 1425 – Kirchengemeinde Schnathorst, Hüllhorst 1980, Herausgeber: Kirchengemeinde Schnathorst
Stephanie Reekers:Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S.286.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.324f.
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