Streitholz ist ein Ortsteil der thüringischen Gemeinde Hohes Kreuz im Landkreis Eichsfeld (Thüringen).
Streitholz Gemeinde Hohes Kreuz 51.41361111111110.090833333333318 | |
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Höhe: | ca. 318 m ü. NN |
Einwohner: | 89 (30. Sep. 2005) |
Eingemeindung: | 1. Januar 1991 |
Postleitzahl: | 37308 |
Vorwahl: | 03606 |
![]() Lage von Streitholz in Hohes Kreuz | |
![]() Neugotische katholische Filialkirche St. Johannes Evangelist |
Streitholz liegt ungefähr fünf Kilometer nordwestlich von der Kreisstadt Heiligenstadt entfernt in der Buntsandsteinhügellandschaft des mittleren Eichsfeldes. Die höchste Erhebung in der Gemarkung ist der Rumsberg (384,4 m). Durch den Ort fließt der Rothenbach, der bei Mengelrode in die Beber mündet.
Der Ort befindet sich an der Straße zwischen Mengelrode und Bischhagen (beide Ortsteile von Hohes Kreuz). Über diese Straße ist Streitholz an die Thüringer Landesstraße 1002 (Deutsche Märchenstraße) angebunden. Umliegende Orte sind Bischhagen, Siemerode, die Gemeinde Freienhagen und Vogelsang in Niedersachsen. Streitholz ist der kleinste der vier Ortsteile der Gemeinde Hohes Kreuz.
Erreicht werden kann Streitholz über die Anschlussstelle „Heilbad Heiligenstadt“ an der Bundesautobahn 38. Der nächste Bahnhof befindet sich ebenfalls in Heiligenstadt.
1323 wird ein Dorf mit Namen Rodenbach (Ort am roten Bach) als Vorgängersiedlung erstmals erwähnt, wurde später aber zur Wüstung. Die von Bodenhausen ließen den Ort ab 1547 wieder besiedeln, wo eine Glashütte bestand.[1] Ab Anfang des 17. Jahrhunderts ist der Name Streitholz geläufig (1613 als Stritsholz, 1619 als Streidtholcz). Der Name bezieht sich um einen Rechtsstreit um einen Wald zwischen dem Herzogtum Braunschweig-Grubenhagen und Kurmainz.[2]
Bis zur Säkularisation gehörten Streitholz und die umliegenden Orte zur Kurmainz. Später waren sie Teil der Provinz Sachsen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Streitholz Teil der sowjetischen Besatzungszone. Von 1949 bis zur Wiedervereinigung gehörte Streitholz zur DDR und befand sich nahe der innerdeutschen Grenze. Auf dem Rumsberg an der südlichen Gemarkungsgrenze befand sich ein abgeschirmter mobiler Funkortungs- und Beobachtungsposten der sowjetischen Streitkräfte, bestehen aus einem Erdbunker, einer Holzhütte, Erdwällen und Laufgräben.
Nachdem Streitholz bereits am 15. März 1974 nach Mengelrode eingemeindet worden war, erlangte der Ort nach der friedlichen Revolution am 1. Juni 1990 erneut Eigenständigkeit als Gemeinde im neuen Bundesland Thüringen.[3] Am 1. Januar 1991 schlossen sich die Gemeinden Streitholz, Siemerode, Bischhagen und Mengelrode zur neuen Gemeinde Hohes Kreuz zusammen, die seit dem 2. Januar 1992 der Verwaltungsgemeinschaft Leinetal angehört. Mit einer Bestehenszeit von nur 214 Tagen gehört die wiedergebildete Gemeinde Streitholz damit zu den kurzlebigsten Gemeinden in Deutschland.
In Streitholz steht die katholische Filialkirche St. Johannes Evangelist. Sie wurde 1884/85 im neugotischen Stil erbaut und erhielt ihre Konsekration im Jahre 1897. Von 1650 bis 1860 war Streitholz Bestandteil der katholischen Pfarrei Rohrberg, von 1860 bis 2005 der katholischen Pfarrei Mengelrode und ist seitdem der Pfarrei Siemerode eingegliedert.[4] Im Ort leben derzeit etwa 89 Einwohner.