Stolzenbach ist ein Stadtteil von Borken im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis. Es liegt in einem Seitental der Olmes an der Landesstraße 3152 von Dillich nach Pfaffenhausen, die innerorts als „Dillicher Straße“ bezeichnet wird.
Stolzenbach Stadt Borken (Hessen) 51.0130555555569.2952777777778215 | |
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Höhe: | 215 m ü. NN |
Fläche: | 3,56 km²[1] |
Einwohner: | 79 (Jul. 2018)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 22 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 34582 |
Vorwahl: | 05682 |
Die Gemarkung Stolzenbach hat eine Größe von 356 ha, wovon 163 ha als Wald genutzt werden. An der südlichen Gemarkungsgrenze zu Dillich liegt der Leuteberg mit 278 m Höhe. Im nördlichen Gemarkungsbereich beginnt der Weinkopf mit 298 m Höhe.[3]
Nordöstlich von Stolzenbach liegt Pfaffenhausen, südlich Dillich und im Norden die Kernstadt Borken.
Die erste urkundliche Erwähnung von Stolzinbach war im Jahre 1250. Seit 1511 wird Stolzenbach als Dorf bezeichnet.[1] Der Ortsname erscheint historisch in verschiedenen Varianten, wie dem „Landesgeschichtlichen Informationssystem“[1] zu entnehmen ist: Stolzinbach (um 1250), Stoltenbach (1266), Stoltzenbach (1343), Stolczinbach (1361), Stoltzinbach (1370), Stoltzenbach (um 1570).
Am 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde mit sieben weiteren Orten in die Stadt Borken (Bezirk Kassel) eingegliedert.[4]
Die Daten für die Einwohnerentwicklung und Religionszugehörigkeit stammen vom „Landesgeschichtlichen Informationssystem“.[1]
Einwohnerentwicklung | ||
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Jahr | Einwohner | Erläuterung |
um 1570 | 14 | Hausgesesse |
1575/85 | 17 | Hausgesesse |
1742 | 13 | Häuser |
1747 | 14 | Hausgesesse |
1775 | 82 | Einwohner |
1834 | 141 | Einwohner |
1885 | 119 | Einwohner |
1925 | 125 | Einwohner |
1933[5] | 134 | Einwohner |
1939 | 129 | Einwohner |
1950 | 199 | Einwohner |
1961 | 173 | Einwohner |
1970 | 126 | Einwohner |
In Stolzenbach leben heute ca. 100 Menschen.
Die Schachtanlage Stolzenbach des Braunkohlegebietes Borken förderte seit 1956 im Untertagebau aus einer Tiefe von ca. 60 bis 170 m Braunkohle. Bei einer der größten Katastrophen im deutschen Kohlebergbau, dem Grubenunglück von Stolzenbach am 1. Juni 1988, wurden durch eine Kohlenstaubexplosion in der Braunkohlengrube Stolzenbach 51 Bergleute getötet. Sechs Bergleute überlebten in 150 Meter Tiefe in einer Luftblase und wurden am 4. Juni gerettet. Zur Akutbetreuung der Opfer und Hilfskräfte wurde der „Arbeitskreis Stolzenbachhilfe“ gegründet.[6]
Nach dem Unglück wurde der Braunkohlebergbau in der Region Borken eingestellt. Am Ortsrand von Stolzenbach liegt seitdem die „Gedenkstätte Schachtanlage Stolzenbach“.
Die heute stillgelegte Grube ist eine wichtige paläontologische Fundstätte von Sumpfschildkröten (Palaeoemys hessiaca und Borkenia oschkinisi).
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