Steeg ist ein Ortsteil der Stadt Bacharach am Rhein im Mittelrheintal im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Er ist mit etwa 600 Einwohnern der größte Stadtteil.
Steeg Stadt Bacharach 50.0538917.745947125 | ||
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Höhe: | 125 m ü. NHN | |
Einwohner: | 599 (31. Dez. 2010) | |
Eingemeindung: | 7. Juni 1969 | |
Postleitzahl: | 55422 | |
Vorwahl: | 06743 | |
Lage von Steeg in Rheinland-Pfalz | ||
Steeg |
Der Ortsteil Steeg liegt im Münzbachtal etwa 1,5 km westlich von Bacharach.
Zu Steeg gehören auch die Wohnplätze Forsthaus Erbach, Hasenmühle, Nauheim und Schönblick.[1]
Die über dem Ort befindliche Burg Stahlberg wurde im 12. Jahrhundert von den Kölner Erzbischöfen gebaut. Bereits 1243 ging sie zusammen mit Fürstenberg als Lehen an die Wittelsbacher Pfalzgrafen. Im Mittelalter gehörte Steeg zu den vier „gefreite Thäler“ genannten Hauptorten eines ehemals im Besitz der Kölner Erzbischöfe befindlichen Gebietes, das noch heute „Viertälergebiet“ genannt wird.
Der Frühhumanist und Künstler Wienand Ort von Steeg (1371–1454), der wegen seiner Gelehrsamkeit zum Sekretär des Königs Sigismund berufen wurde, gehört zu den größten und bedeutenden Söhnen von Steeg.
Am 7. Juni 1969 wurde Steeg in die Stadt Bacharach eingemeindet.[2]
Der Ortsname Steeg leitet sich wahrscheinlich von „Steige“ ab, das eine vom Rheintal hoch zum Hunsrück führende Straße bezeichnete. Im Viertälergebiet und auch darüber hinaus ist der Spottname der Einwohner von Steeg als die „Steeger Esel“ bekannt. Diese Bezeichnung rührt von einer früher in Steeg praktizierten Arbeitsweise her, die zur Arbeitserleichterung beitrug, und hat nichts mit dem „dummen Esel“ zu tun.[3]
In Steeg haben sogenannte Brunnennachbarschaften eine lange Tradition. Steeg ist auch heute noch die in neun Nachbarschaften Nauheim, Giebelspforte, Grindel, Hinterweg, Untere Biesel, Obere Biesel, Lennenborn, Mittlere Borbach und Obere Borbach unterteilt.
Trotz des Zeitenwandels sind die Nachbarschaften teilweise noch aktiv. Der letzte Dienst des Tragens Verstorbener zur Ruhestätte, das Führen eines Nachbarschaftsbuches, in dem das Geschehen Jahr für Jahr festgehalten wird, und das Treffen zum Frühschoppen am Kirmessonntag werden bis heute gepflegt. Untere Biesel und Obere Biesel haben ihren Namen vom Bieselbach, Mittlere Borbach und Obere Borbach ihren vom Borbach. Beide Bäche vereinigen sich in Steeg zum Münzbach.
Früher lebten die Dorfbewohner vom Weinbau, Landwirtschaft und von Waldnutzung. Noch heute wird Steeger Riesling auf den Steilhängen angebaut, teilweise mit Hangneigung von mehr 60 %. Die Bevölkerung lebt weitgehend vom Tourismus und bietet Ferienmöglichkeiten auf dem Lande.
Steeg ist als Ortsbezirk ausgewiesen und hat deswegen einen Ortsbeirat und einen Ortsvorsteher.[4]
Der Ortsbeirat besteht aus sieben Ortsbeiratsmitgliedern. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurden die Beiratsmitglieder in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt. Die Sitzverteilung im gewählten Ortsbeirat:[5]
Wahl | SPD | FDP | FWG | Gesamt |
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2019 | 1 | – | 6 | 7 Sitze |
2014 | – | 1 | 6 | 7 Sitze |
Ortsvorsteher ist Dieter Stiehl (FWG). Er wurde bei der Kommunalwahl 2019 mit einem Stimmenanteil von 78,73 % erneut in seinem Amt bestätigt.[6]