Sehma ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Sehmatal im Erzgebirgskreis.
Sehma Gemeinde Sehmatal | |
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Höhe: | 590 m |
Fläche: | 8,67 km² |
Einwohner: | 2506 (9. Mai 2011)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 289 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1999 |
Postleitzahl: | 09465 |
Vorwahl: | 03733 |
Sehma liegt etwa 4 Kilometer südlich von Annaberg-Buchholz im Erzgebirge. Die Ortslage erstreckt sich über etwa 2,5 Kilometer beidseits der Sehma. Südöstlich des Ortes liegt der 898 m ü. NN hohe Bärenstein.
Sehma liegt an der Bahnstrecke Vejprty–Annaberg-Buchholz unt Bf. Durch Sehma führt die Staatsstraße 266 Cunersdorf–Hammerunterwiesenthal, über die Kreisstraße 7132 bestehen zudem Anschlüsse an Walthersdorf im Westen sowie an die Bundesstraße 95 Chemnitz–Oberwiesenthal im Osten.
Schlettau | Buchholz | Cunersdorf |
Walthersdorf | ![]() |
Königswalde |
Crottendorf | Cranzahl | Bärenstein |
Die erste urkundliche Erwähnung datiert von 1367 als Semo.[2] Kirchlich gehörte Sehma bis 1673 zur Parochie Schlettau, danach wurde es eigenständige Pfarrkirche. August Schumann nennt 1824 im Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen Sehma betreffend u. a.:
„Sehma hat überhaupt in etwa 90 Häusern gegen 680 Bewohner, so daß es eine starke Bevölkerung zeigt; 1801 wurden 526 Consumenten angegeben. Sie nähren sich theils mit der Landwirthschaft, da sie eine große, keineswegs unfruchtbare Dorfflur besitzen; besonders vortrefflichen und viel Flachs bauen, und wegen der starken, herrlichen Wiesen gute Viehzucht treiben; theils mit Waldarbeit, mit Beeren- und Schwämmelesen, mit Getreide- und Breterhandel, mit Landfuhrwesen, mit Nägelschmieden u. s. w.; theils endlich mit Klöppeln und Spinnen. Für Vervollkommnung der Spinnerei des Klöppelgarns legte der Bürgermeister Eisenstuck zu Annaberg […] eine Spinnschule allhier an, und seitdem liefert Sehma zum Theil Klöppelzwirn, der dem feinsten holländischen kaum nachsteht. Mit der Schule ist zugleich eine Spinnfabrik verbunden, […]. Sehma liefert auch seine Spitzen, welche besonders von Annaberg aus debitirt werden; doch giebt es auch im Orte einige Spitzenhändler, und die hübschen Wohnungen derselben, so wie einiger Kaufleute, Frachtfurhleute u. s. w. […] Das Erbgericht steht im Niederdorfe. Nicht weit oberhalb der Kirche findet man eine schöne, neuerbaute Mahl- und Schneidemühle, […]. Noch giebt es einen Zaynhammer im Oberdorfe und 2 Mühlen hier, und diese haben mit jener 4 Mahlgänge und 2 Sägen. […] Ehedem gab es in Sehma zwei Schmelzhütten, welche aber die ungeheure Fluth am 21. Jul. 1565 gänzlich ruinirte […].“[3]
Mit Eröffnung der Station „Sehma“ an der Zschopautalbahn am 1. Mai 1881 erhielt der Ort Zugang zum Eisenbahnnetz.[4]
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts nahm hier die Textilindustrie großen Aufschwung. Der damalige Fabrikbesitzer Friedrich Richard Küttner hatte wesentlichen Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung Sehmas.[5]
Am 1. Januar 1999 erfolgte der Zusammenschluss der bis dahin eigenständigen Gemeinden Cranzahl, Neudorf und Sehma zur Gemeinde Sehmatal.[6]
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Spezifisch erzgebirgische Handwerkskünste, wie das Klöppeln und Schnitzen, werden noch heute in Vereinen gepflegt. Bemerkenswert sind die Schnitz- und Klöppelausstellungen, die von den drei Ortsvereinen der Gemeinde Sehmatal gemeinsam gestaltet werden.
Um Sehma existiert ein gut ausgebautes, ausgedehntes Rad- und Wanderwegenetz, welches in den letzten Jahren stark vernachlässigt wurde. Im Ort selbst gibt es ein Freibad und einen Sportplatz.