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Schwansee ist ein kleines Dorf in Mittelthüringen, das in das nördlich benachbarte Großrudestedt eingemeindet wurde.

Schwansee
Gemeinde Großrudestedt
Höhe: 163 m ü. NN
Eingemeindung: 14. März 1974
Postleitzahl: 99195
Vorwahl: 036204
Schwansee (Thüringen)
Schwansee (Thüringen)

Lage von Schwansee in Thüringen


Geschichte


Östlich des Ortes lag eine vorgeschichtliche Wallburg, wovon heute aber keine Reste mehr erkennbar sind. Ein Helwich von Schwansee wird in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erwähnt.[1] Das Weißfrauenkloster und die Stiftung des Großen Hospitals Erfurt hatten im 13. und 14. Jahrhundert Besitz in Schwansee.

Ab 1480 wurde auf sumpfigem Gelände südlich des Ortes durch Aufstau eines Gewässers der Schwansee angelegt und als Fischteich sowie zum Vogelfang genutzt. 1545 baute man das Fischhaus. Die Weimarer Herzöge besuchten den See sehr gern. 1694 wurde ein Entenfang nach dem Vorbild von Weißensee angelegt und ein Lusthaus in die Mitte des Sees gebaut.

Zur Vogtei Schwansee gehörten Anfang des 17. Jahrhunderts neben Schwansee die Orte Großrudestedt, Kleinrudestedt und Großmölsen. Im Dreißigjährigen Krieg hatte Schwansee wie die anderen Dörfer der Gegend schwer unter Einquartierungen, Plünderungen und pestartigen Seuchen zu leiden. Die überlebende Bevölkerung floh in befestigte Städte, vor allem nach Erfurt. 1642 war Schwansee bis auf sieben Einwohner entvölkert, die Gebäude wüst, die Kirche ruiniert, die Flur verödet. 1664 verlor Schwansee den Amtssitz mit Amtsgericht an Großrudestedt. Seit 1672 gehörte der Ort mit dem Amt Großrudestedt zum Herzogtum Sachsen-Eisenach und ab 1741 zu Sachsen-Weimar-Eisenach. 1675/76 wurde wieder eine Dorfkirche errichtet.

Der See wurde 1710 abgelassen und wieder zugesetzt, aber Ende des 19. Jahrhunderts wurde er trockengelegt. Es sollte dann an der Südseite ein Jagdschloss gebaut werden.[2] 1746 erfolgte die Grundsteinlegung zu einem Jagdschloss auf dem Gelände der bisherigen Amtsschreiberei durch Herzog Ernst August I. von Sachsen-Weimar-Eisenach (zur DDR-Zeit Revierförsterei, jetzt restauriert in Privatbesitz). Die Bevölkerung von Schwansee und den anderen Amtsdörfern hatte dabei Frondienste zu leisten. Von 1790 bis 1800 wurde der verschilfte und teilweise verlandete Schwansee trockengelegt und das gewonnene Gelände mit Bäumen bepflanzt. So wuchs der Schwanseer Forst.

Im Nordwesten von Schwansee ist nach der Wende ein neues Wohngebiet entstanden. Im Schwanseer Forst wurden nach dem Jahr 2000 zwei renaturierte Teiche als Ausgleichsmaßnahme zum Bau der Bundesautobahn 71 (südöstlich des Forstes) angelegt.

In Schwansee befindet sich eine Quarantäne-Station des Mitteldeutschen Schweinezuchtverbandes.


Sehenswürdigkeiten



Verkehr


Durch Schwansee verläuft die Landstraße 2141 (Erfurter Straße) von Großrudestedt nach Stotternheim. Über Großrudestedt besteht Eisenbahn-Anschluss.


Literatur



Einzelnachweise


  1. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. 2., erweiterte und überarbeitete Auflage. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2003, ISBN 3-910141-56-0, S. 349.
  2. Heiko Laß: Jagd- und Lustschlösser. Kunst und Kultur zweier landesherrlicher Bauaufgaben. Dargestellt an thüringischen Bauten des 17. und 18. Jahrhunderts. Michael Imhof, Petersberg 2006, ISBN 3-86568-092-5, S. 434, (Zugleich: Aachen, Technische Hochschule, Dissertation, 2004).


Commons: Schwansee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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