Die Samtgemeinde Land Wursten war eine Samtgemeinde im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven. In ihr hatten sich sieben Gemeinden zur Erledigung ihrer Verwaltungsgeschäfte zusammengeschlossen. Der Verwaltungssitz der Samtgemeinde befand sich in Dorum. Das Gebiet der Samtgemeinde umfasste eine Fläche von 116,64km² und hatte zum 31.Dezember 2014 eine Einwohnerzahl von 9580.[1]
Lage der Samtgemeinde Land Wursten im Landkreis Cuxhaven
Karte
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Geografie
Lage
Die Samtgemeinde Land Wursten liegt in der Landschaft Land Wursten an der Nordseeküste zwischen Bremerhaven und Cuxhaven. Sie besteht im Wesentlichen aus Marschland. Die Gemeindegebiet liegt zwischen 0 und 21mü.NHN.
Samtgemeindegliederung
Die Samtgemeinde Land Wursten wurde zur Gebietsreform in Niedersachsen am 1.März 1974 gebildet und bestand aus den folgenden sieben Mitgliedsgemeinden:
Wursten ist historisch ein Teil Frieslands. Anders als die friesischen Dialekte in Nordfriesland oder im Saterland ist die wurtfriesische Sprache in Wursten ausgestorben, konnte sich jedoch wegen der Randlage des Landstrichs länger halten als in den meisten anderen Gebieten des östlichen Frieslands.
Zur Geschichte der Region vor 1866 → Siehe auch: Geschichte von Hadeln und Wursten
Zur Geschichte der Region nach 1866 → Siehe auch: Geschichte des Landkreises Cuxhaven
Eingemeindungen/Fusion
Die Samtgemeinde fusionierte am 1.Januar 2015 mit der Gemeinde Nordholz und bildet seitdem die Einheitsgemeinde Wurster Nordseeküste.[2]
Der Rat der Samtgemeinde Land Wursten bestand aus 24Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 9001 und 10.000Einwohnern.[4] Die Ratsmitglieder wurden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1.November 2011 und endete zur Samtgemeindeauflösung am 31.Oktober 2014.
Stimm- und sitzberechtigt im Rat der Samtgemeinde war außerdem der hauptamtliche Samtgemeindebürgermeister.
Die letzte Kommunalwahl am 11.September 2011 hatte das folgende Ergebnis:
CDU: 10 Sitze
SPD: 10 Sitze
Gruppe Wurster Liste: 4 Sitze
Die Linke: 1 Sitz
Samtgemeindebürgermeister
Letzter hauptamtlicher Samtgemeindebürgermeister bis zur Auflösung war Wolfgang Neumann (SPD).
Bisherige Amtsinhaber
1974–1976, 1981–1985: Dr. Klaus Döhner (CDU), ehrenamtlicher Bürgermeister
1990–2001: Wolfgang Neumann (SPD), Samtgemeindedirektor
2001–2014: Wolfgang Neumann (SPD), hauptamtlicher Bürgermeister
Wappen
Wappen von Samtgemeinde Land Wursten
Blasonierung: „Gespalten von Gold und Grün, rechts ein halber, rot-bewehrter, schwarzer Adler, links unter silbernem Wellenbalken sieben goldene Kleeblätter, 2/2/2/1 angeordnet.“
Wappenbegründung: Der halbe Adler, der sich in vielen friesischen Wappen findet, weist auf die Hoheitsrechte des friesischen Landes Wursten, der Wellenbalken auf die Flüsse und Wassergräben hin. Die grüne Fläche steht für die Marsch. Die Kleeblätter sind Sinnbilder der Landwirtschaft. Ihre Anzahl deutet auf den Zusammenschluss der sieben Gemeinden zur Samtgemeinde Land Wursten hin.
Gemeindepartnerschaften
Seit dem 5.Mai 2005 bestand mit der Stadt Ploeren (Frankreich) in der Bretagne, nahe Vannes, eine Partnerschaft. Die Partnerschaft wird seit der Auflösung der Samtgemeinde Land Wursten von der Gemeinde Wurster Nordseeküste weitergeführt.[5]
Eine Patenschaft besteht seit dem 1.Mai 2003 mit der 3.Fliegenden Staffel des Marinefliegergeschwaders3 „Graf Zeppelin“ in Nordholz.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Krabbenkutter in Dorum-NeufeldLeuchtturm Obereversand
der Nationalpark mit dem Nationalpark-Haus in Dorum-Neufeld
die Kutterhäfen Dorum und Wremen mit neun bis zehn Liegeplätzen
das Museum für Wattenfischerei in Wremen, Wurster Landstraße118
das Niedersächsische Deichmuseum in Dorum, Poststraße16
das Kuriose Muschel-Museum in Wremen, Rosenstraße4
Der Leuchtturm Obereversand steht erst seit 2003 am Kutterhafen Dorum
Der Leuchtturm Kleiner Preuße von 2005 stand schon von 1906 bis 1930 beim Kutterhafen Wremer Tief
die Galerie-Holländer-Windmühle in Midlum von 1857
Alle sieben Gemeinden haben auf einer Wurt stehende Kirchen. Die romanischen und gotischen, früheren Wehrkirchen stammen aus dem 12. bzw. 13.Jahrhundert
Die St.-Peter-und-Paul-Kirche in Cappel stammte aus dem 13.Jahrhundert und wurde nach einem Brand 1815/16 durch einen klassizistischen Saalbau ersetzt unter Einbeziehung alter Bauteile und des Westturmes
Die St.-Urbanus-Kirche in Dorum stammt aus dem 13.Jahrhundert
Die St.-Pankratii-Kirche in Midlum aus Feldsteinen, stammt aus dem 12.Jahrhundert
Die St.-Katharinen-Kirche in Misselwarden ist ein einschiffiger Backsteinbau aus dem 13.Jahrhundert mit einem quadratischen Westturm (um 1500)
Die Marien-Kirche in Mulsum – ein massiver Felssteinbau – wurde um 1250 erbaut
Die St.-Matthäus-Kirche in Padingbüttel wurde am Ende des 13.Jahrhunderts als Saalbau mit eingezogenem Chor errichtet. Bemerkenswert ist der gotische Flügelaltar (um 1480)
Die Willehadi-Kirche in Wremen ist eine Wehrkirche aus der Zeit um 1200 und damit die älteste Kirche im Land Wursten
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Wirtschaftlich war die Samtgemeinde Land Wursten stark auf den Tourismus ausgerichtet. Sie war eines der Zentren des Tourismus im sogenannten Cuxland.
Öffentliche Einrichtungen
Allgemein
Rathaus Samtgemeinde Land Wursten in Dorum, Westerbüttel13
Freiwillige Feuerwehr Land Wursten mit Ortsfeuerwehren in Cappel, Dorum, Midlum, Misselwarden, Mulsum, Padingbütte und Wremen
St.-Katharinen-Kirche, Misselwarden, Pfarramt in Wremen
St.-Marien-Kirche, Mulsum, Pfarramt in Wremen
St.-Matthäus-Kirche, Padingbüttel, Speckenstraße5
St.-Willehadi-Kirche, Wremen, Pfarramt, Lange Straße23
Neuapostolische Kirche
Verkehr
Wremen und Dorum sind Bahnhaltestellen an der Bahnstrecke Bremerhaven–Cuxhaven. Bei den Fahrkarten wird der Gemeinschaftstarif des Verkehrsverbundes Bremen/Niedersachsen angewendet.
Die Samtgemeinde konnte in Nord-Süd-Richtung erreicht werden über die Bundesautobahn 27, Anschlussstellen Nordholz und Neuenwalde sowie über die Landesstraße135 von Cuxhaven oder von Bremerhaven. Von Holßel führt die Landesstraße119 westlich nach Dorum.
Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Wurster Nordseeküste, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds.GVBl.). Nr.26/2012. Hannover 8.November 2012, S.428, S. 2 (Digitalisat (Memento vom 10. Juli 2018 im Internet Archive) [PDF; 454kB; abgerufen am 26.September 2018]).
Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger:Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (=Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4, S.125–132.
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