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Rothstein ist ein Ortsteil der Stadt Uebigau-Wahrenbrück im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster und liegt etwa sechs Kilometer nordöstlich der Stadt Bad Liebenwerda im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft zwischen der im Osten aufgetürmten Erdmoräne aus der Saale II Eiszeit und dem am Südwestende des Ortes gelegenen Rothsteiner Felsen, welcher etwa 560 Millionen Jahre alt ist und damit eine der ältesten Gesteinsformationen Europas ist. Der aus Kieselsinterhornsteinwacke bestehende Felsen ist der einzige Naturfelsen im Raum Berlin-Brandenburg.

Rothstein
Höhe: 95,8 m
Fläche: 5,03 km²[1]
Einwohner: 167 (2019)
Bevölkerungsdichte: 33 Einwohner/km²
Eingemeindung: 27. September 1998
Eingemeindet nach: Wahrenbrück
Postleitzahl: 04924
Vorwahl: 035341

Rothstein gehörte bis zur Eingemeindung am 27. September 1998[2] zum Landkreis Bad Liebenwerda und besitzt derzeit 167 Einwohner.


Geschichte


Rotstein auf einer geschichtlichen Karte des Kreises Liebenwerda (1910).
Rotstein auf einer geschichtlichen Karte des Kreises Liebenwerda (1910).
Rothstein
Rothstein
Gasthof
Gasthof
Historisches Leiternhaus
Historisches Leiternhaus

Deutung des Ortsnamens


Der Ort hat seinen Namen von dem sich in der Nähe des Dorfes befindlichen Rothsteiner Felsen, welcher dort als höchste Erhebung eines unterirdischen Vulkan-Gebirges mit seinen rötlichen Eisenoxidfarben zu Tage tritt.


Ortsgeschichte


1309 wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt und nach mehrmaligem Besitzerwechsel 1587 an das Amt Liebenwerda verkauft. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf, wie viele Ortschaften der Umgebung durch Plünderung vollkommen verwüstet. Nach mündlichen Überlieferungen überlebte nur ein Knecht und eine Magd.

1835 zählte das Dorf 28 Wohnhäuser mit 137 Einwohnern. An Vieh wurden 27 Pferde, 149 Stück Rindvieh, 355 Schafe und 52 Schweine gezählt.[3]

1836 wurde in Rothstein ein eigenes Schulhaus erbaut und ab 1870 brachten einfache von Hand betriebene Schachtanlagen zur Braunkohlengewinnung einen Entwicklungsschub für den Ort. Neben dem Bergbau und der Landwirtschaft entwickelte sich als weitere Erwerbsquelle der Steinbruch am Felsen, welche zwischen den beiden Weltkriegen aufgegeben wurde.

In der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts gab es im Ort Stellmacher, Ofensetzer, eine Schmiede, einen Fleischer, einen Schreiner sowie Schlosser. 1991 wurde der Ort an das Trinkwassernetz angeschlossen, das Abwassernetz wurde ebenfalls fertiggestellt.


Bevölkerungsentwicklung


Einwohnerentwicklung von Rothstein[4]
JahrEinwohner JahrEinwohner JahrEinwohner JahrEinwohner
1836137 1939258 1985230 1994225
1875250 1946404 1989233 1995215
1890250 1950376 1990234 1996232
1910260 1964267 1991223 1997225
1925269 1971255 1992221 2016167[5]
1933251 1981217 1993222 2019167[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten


Freilichtbühne vor dem Rothsteiner Felsen
Freilichtbühne vor dem Rothsteiner Felsen

Jährlicher Höhepunkt ist das Rothsteiner Felsenfest, welches seit 1888 an jedem 2. Wochenende im Juli gefeiert wird. Die gute Organisation, die Vielfalt der Darbietungen sowie die reizvolle Umgebung am Felsen locken jährlich tausende Besucher von nah und fern an den Felsen und machten es in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem der größten Volksfeste der Umgebung. In den letzten Jahren sind die Besucherzahlen stark gesunken und das Fest hat seine überregionale Bedeutung eingebüßt.

Seit 1997 findet im August am Felsen das Indianer- und Westerntreffen statt, was sich immer größerer Beliebtheit erfreut.

Auf dem Rothsteiner Friedhof befindet sich ein Kriegerdenkmal in Form einer Stele zu Ehren der in den beiden Weltkriegen gefallenen Rothsteiner Einwohner.[7]


Persönlichkeiten



Einzelnachweise


  1. Größe der Gemarkungsfläche (Stand: 1995) aus Autorenkollektiv des MUG Brandenburg e.V.: Heimatbuch Landkreis Elbe-Elster. Herzberg 1996, S. 120.
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1998
  3. „Übersicht der Bevölkerung und des Viehstandes im Jahre 1835“ in „Die Schwarze Elster-Unsere Heimat in Wort und Bild“. Nr. 596. Bad Liebenwerda 1985, S. 8 bis 10.
  4. Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 für Brandenburg Online als PDF-Datei
  5. "Informationsbroschüre für Einwohner und Gäste" herausgegeben vom Amt Uebigau-Wahrenbrück.
  6. "Informationsbroschüre für Einwohner und Gäste", herausgegeben vom Amt Uebigau-Wahrenbrück.
  7. Das Kriegerdenkmal in Rothstein beim Onlineprojekt Gefallenendenkmäler


Commons: Rothstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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