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Riesenbeck (plattdeutsch: Riesenbiëck) ist ein Stadtteil von Hörstel am Südhang des beginnenden Teutoburger Waldes in der westfälischen Region Tecklenburger Land (Kreis Steinfurt).

Riesenbeck
Stadt Hörstel
Wappen der ehemaligen Gemeinde Riesenbeck
Wappen der ehemaligen Gemeinde Riesenbeck
Höhe: 47 m ü. NN
Fläche: 39,98 km²
Einwohner: 6494 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 162 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 48477
Vorwahl: 05454
Riesenbeck (Nordrhein-Westfalen)
Riesenbeck (Nordrhein-Westfalen)

Lage von Riesenbeck in Nordrhein-Westfalen


Geografie


Am Südhang des Teutoburger Waldes gelegen, grenzt Riesenbeck im Süden an das flachere Münsterland an. In der Nähe des Ortes, am Nassen Dreieck, treffen der Dortmund-Ems-Kanal und der Mittellandkanal zusammen. Im nördlich von Riesenbeck gelegenen Teutoburger Wald befinden sich der Bergeshöveder Berg, Riesenbecker Berg, Lagerberg und der Birgter Berg.

Ortsteile von Riesenbeck sind Riesenbeck-Dorf, Birgte, Lage und Bergeshövede.


Geschichte



Mittelalter


Einer der ersten urkundlichen Nachweise stammt aus dem Jahr 965, von einem Wohnplatz namens Bergeshövede. Die Ortschaft Riesenbeck (Risenbeke) fand im Jahr 1074 erstmals urkundliche Erwähnung. Dabei handelte es sich um eine Übergabe eines Hofes in Riesenbeck an Bischof Benno II. von Osnabrück zugunsten der Klemenskirche in Iburg vom Edlen Walo. Durch den Erwerb der Osnabrücker Hochvogtei 1236 durch Graf Otto I. von Tecklenburg, wurde Riesenbeck Teil der Grafschaft Tecklenburg. In dieser Zeit entstand durch den tecklenburgischen Ministerialen Konrad von Brochterbeck im Jahr 1256 das Kloster Gravenhorst.

Im Jahr 1400 fiel Riesenbeck an das Hochstift Münster. Dieses war das Resultat andauernder Auseinandersetzungen des Grafen Nikolaus II. von Tecklenburg mit den mächtigen Nachbarn Münster und Osnabrück.


Neuzeit


Im Zuge der Säkularisation 1803 wurde Riesenbeck dem Königreich Preußen zugeschlagen. 1808 fiel Riesenbeck an das Großherzogtum Berg. Nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft wurde Riesenbeck wieder preußisch und kehrte 1816 mit der Gründung des Kreises Tecklenburg in das Tecklenburger Land zurück.

Das bis ins 18. Jahrhundert als Teil des Kirchspiels Riesenbeck zugehörige Hörstel wurde am 1. April 1900 als eigenständige Gemeinde ausgegliedert.[2] Am 21. Februar 1945 wurde Riesenbeck Ziel eines Bombenangriffs, bei dem 20 Personen starben.[3] Am 21. Juli 1959 wurde das Rathaus in Riesenbeck eingeweiht.[4] Das Hallenbad von Riesenbeck wurde am 4. August 1966 eröffnet.[5] Die Selbständigkeit als eigene politische Gemeinde verlor Riesenbeck im Zuge der Gebietsreform am 1. Januar 1975, behielt aber den Sitz der Stadtverwaltung der neuen Stadt Hörstel.[6]

Am 24. Februar 2002 wurde die Ortslage durch einen F2 Tornado getroffen. Auf einer Länge von 1,5 km und 150 Metern Breite wurden rund 150 Häusern beschädigt. Auf dem Sportplatzgelände wurden durch den Tornado sogar Fußballtore umgebogen.[7][8]


Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Riesenbeck


Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Riesenbeck bis zur Eingemeindung zum 1. Januar 1975:


Wirtschaft


In Riesenbeck war der insbesondere auf die Produktion von Pflügen spezialisierte Landmaschinenhersteller H.Niemeyer Söhne seit 1888 ansässig.[10] Die Pflugscharen im Wappen von Riesenbeck beziehen sich auf die lange Tradition der Herstellung von Pflügen. 2001 wurde die Fertigung in Riesenbeck eingestellt. In den folgenden Jahren siedelte sich dort die Firma RIELA sowie ein Einkaufszentrum an. In Birgte ging aus der 1949 gegründeten Reparaturwerkstatt für Landmaschinen August Wübker Söhne die Firma OASE mit einer weltweiten Pumpenherstellung hervor. Grundlage der Entwicklung war die 1959 als Patent eingetragene Vieh-Selbsttränke-Weidepumpe, die auch im Ausland mit Erfolg verkauft wurde.


Infrastruktur



Hallenbad


In Riesenbeck befindet sich das kommunale Hallenbad der Stadt Hörstel. Es wurde 1966 eröffnet.[11]


Schulen


Riesenbeck hat zwei Grundschulen:

Bis zum 14. Juli 1992 gab es in Riesenbeck die Sünte-Rende-Hauptschule, seit diesem Tag war für Riesenbecker Hauptschüler der Besuch der Hauptschule in Hörstel vorgesehen.[12]


Feuerwehr


Die Freiwillige Feuerwehr Riesenbeck wurde 1899 gegründet. Mit der Kommunalreform am 1. Januar 1975 wurde sie zum Löschzug Riesenbeck der Stadt Hörstel.[13]

Museum

Auf dem Hof Lammers Im Vogelsang hat der Heimatverein Riesenbeck e.V. ein Landmaschinenmuseum aufgebaut. Die Modernisierung des Gebäudes, der Ausstellung und der Museumspädagogik ist mit der Neueröffnung 2022 abgeschlossen.


Riesenbecker Sixdays / Riesenbecker Triathlon


Seit 1989 finden die Riesenbecker Sixdays statt, an diesen Tagen werden sechs verschiedene Halbmarathons in Riesenbeck und den Nachbarorten gelaufen. Der Zweijahresrhythmus der Veranstaltung wurde 1992 eingeführt.[14]

Jährlich im August findet der Riesenbecker Triathlon des SV Teuto Riesenbeck statt. Ort der Austragung ist der Torfmoorsee in Hörstel.


Sehenswürdigkeiten


Mittelpunkt des Ortes bildet die St.-Kalixtus-Kirche, deren romanischer Westturm mit seinem schwarzen Dach aus dem 12. Jahrhundert stammt. Im Innern der katholischen Pfarrkirche befindet sich die Reinhildis-Grabplatte, eine frühmittelalterliche westfälische Bildhauerarbeit.

Südwestlich von Riesenbeck liegt die Wasserburg Surenburg mit altem Park.


Persönlichkeiten


Söhne und Töchter des Ortes:

Sonstige Persönlichkeiten:


Literatur




Commons: Riesenbeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Stadt Hörstel, Einwohnermeldeamt
  2. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 276.
  3. Bomben auf Riesenbeck. In: Ibbenbürener Volkszeitung. 21. Februar 2001.
  4. In Ibbenbürener Volkszeitung am 23. Juli 1999:"Für uns war es ein großer Freudentag"
  5. Hallenbad in Riesenbeck 1966 war eine Sensation. In: ivz-aktuell.de. Ibbenbürener Volkszeitung, 1. September 2016, abgerufen am 28. Januar 2021.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 318.
  7. Stephan Beermann: Windhose fegt Dachziegel auf die andere Kanalseite. In: archiv.ivz-aktuell.de. Ibbenbürener Volkszeitung, 25. Februar 2002, abgerufen am 9. Juni 2022.
  8. Nach Sturm vom Dach gestürzt. In: archiv.ivz-aktuell.de. Ibbenbürener Volkszeitung, 26. Februar 2002, abgerufen am 11. Juni 2022.
  9. https://archiv.ivz-aktuell.de/index4.php?id=18987&pageno=13 In Ibbenbürener Volkszeitung am 1. März 1974:"Josef Möllers gestorben"; abgerufen am 3. Oktober 2018
  10. Homepage Niemeyer Agrartechnik GmbH (Memento des Originals vom 27. November 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.niemeyerweb.de
  11. In Ibbenbürener Volkszeitung vom 25. Oktober 2018: "Hallenbad Riesenbeck zählt jährlich 50 000 Besucher"
  12. "Sünte-Rendel-Hauptschule wird heute geschlossen." Ibbenbürener Volkszeitung vom 14. Juli 1992
  13. Internetauftritt der Feuerwehr Hörstel-Löschzug Riesenbeck
  14. Sportler schafften es bis an die Spitze der Westfälischen Bestenliste. In: archiv.ivz-aktuell.de. Ibbenbürener Volkszeitung, 6. Dezember 2001, abgerufen am 25. November 2021.



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