Rhaude ist ein Ortsteil der ostfriesischen Gemeinde Rhauderfehn und zählt zu den ältesten Ansiedlungen im Overledingerland.
Rhaude Gemeinde Rhauderfehn 53.1616666666677.57083333333333 | |
---|---|
Höhe: | 3 (1–3,1) m ü. NHN |
Fläche: | 4,96 km² |
Einwohner: | 357 (1970) |
Bevölkerungsdichte: | 72 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1973 |
Postleitzahl: | 26817 |
Vorwahl: | 04952 |
![]() Lage der Gemeinde Rhauderfehn im Landkreis Leer | |
Der ostfriesische Heimatforscher Otto Galama Houtrouw vermutet, das Rhaude bereits zu Zeiten Karls des Großen gegründet wurde.[1] Das Dorf wurde möglicherweise bereits im 10. Jahrhundert erstmals als in Renuuidu genannt.[2] In den ersten gesicherten urkundlichen Erwähnungen von 1438 und 1439 heißt der Ort Rawede oder Rawide.
Die Rhauder Kirche stammt aus dem 14. Jahrhundert.
Im Dreißigjährigen Krieg fiel Peter Ernst II. von Mansfeld von Holland aus über Münster mit 3000 Mann zu Fuß und 3000 Reitern ins Overledingerland ein (1622). Rhaude und der Nachbarort Holte hatten die Last der Einquartierung zu tragen. 1637 rückte Landgraf Wilhelm von Hessen mit 7000 Mann aus dem Münsterschen heran. Die Rhauder Schanze wurde von General Rantfou gestürmt.[2]
Im 17. Jahrhundert war Rhaude Ausgangspunkt für die ersten Anfänge der Kolonisten in den südlich gelegenen Hochmooren. Bis in das 19. Jahrhundert hinein blieb das Kirchspiel auch Muttergemeinde und Kirchort für die angrenzenden Moorkolonien und Fehne.
Die Gemarkung des alten Geestdorfes hat heute eine Ausdehnung von 496 Hektar. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 400.
Am 1. Januar 1973 wurde Rhaude in die neue Gemeinde Rhauderfehn eingegliedert.[3]
In Rhaude wurde am 28. Februar 1759 Johann Christian Reil geboren. Reil war einer der Leibärzte Goethes und gilt als Vater der Allgemeinen und Integrativen Psychiatrie und Psychotherapie.
Backemoor | Burlage | Collinghorst | Holte | Klostermoor | Langholt | Rhaude | Rhaudermoor | Schatteburg | Westrhauderfehn