Pobershau (erzgebirgisch: Bobrschaa) ist seit dem 1. Januar 2012 ein Ortsteil der Großen Kreisstadt Marienberg im Erzgebirgskreis in Sachsen.[2] Die bis dahin selbständige Gemeinde liegt an der Silberstraße.
Pobershau liegt im Tal der Roten Pockau, eines Nebenflusses der Schwarzen Pockau und erstreckt sich jeweils links- und rechtsseitig des Flusses.
Nachbarorte
Marienberg
Zöblitz
Ansprung
Gebirge
Hüttstattmühle
Gelobtland
Kühnhaide
Rübenau
Geschichte
Kirche PobershauDie AmtsseiteDie Dorfmitte mit Blick Richtung Süden
Das Gebiet um den Wildsberg (zwischen Roter und Schwarzer Pockau) gehörte zum Amt Lauterstein mit der einstigen Burg Lauterstein. Für 1516 wird in diesem Gebiet Zinnbergbau erwähnt. Mit der Gründung der Stadt Marienberg 1521 wurde die Rote Pockau zur Grenze zwischen den Besitzungen der Stadt und der Herrschaft Lauterstein. Ab 1544 entstand auf der Marienberger Seite das Ratsdorf, später Ratsseite genannt. 1555 gehörte die Ratsseite kirchlich zur Parochie Marienberg und weltlich zum Amt Wolkenstein, die herrschaftliche Seite kirchlich zur Parochie Zöblitz und weltlich zum Amt Lauterstein. 1559 wurde die Ansiedlung erstmals als „ufn Bobershau“ urkundlich erwähnt. 1663 wurde der erste Lehrer genannt. In den Jahren von 1678 bis 1680 wurde der Grüne Graben angelegt, um 16 Pochwerke mit Aufschlagwasser zu versorgen. 1839 entstanden die Ratsseite und die Amtsseite als selbstständige Gemeinden. Die eine unterstand der Stadt Marienberg und die andere dem Amt Lauterstein, jedoch wurde der Sitz nach Abbrand der Burg Lauterstein nach Zöblitz verlegt. 1856 vereinigten sich die Orte zu einer Schulgemeinde. Die frühere Teilung ist noch heute an der Benennung der Straßen ersichtlich.
Am 10. März 1857 wurden die beiden Orte zu einer politischen Gemeinde zusammengeschlossen. 1869 stellte die letzte Zeche den Bergbau ein. Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1872 gegründet. Mit Eröffnung der Bahnstrecke Reitzenhain–Flöha am 24. Mai 1875 erhielt die Gemeinde durch die etwa 2 Kilometer nördlich der Ortsmitte, im Tal der Schwarzen Pockau gelegene Station „Zöblitz“ (ab 14. November 1914 „Zöblitz-Pobershau“) einen Eisenbahnanschluss[3]. Ein neues Schulgebäude wurde 1883 erbaut. Am 1. Juli 1904 wurde mit der Einweihung der Kirche Pobershau eine eigenständige Parochie. 1912 erfolgte der Anschluss ans Elektrizitätsnetz, dadurch erhöhte sich auch die Zahl der Holzdrehwerke auf 32 (1914). In den Jahren 1920 bis 1922 wurde eine Hochdruckwasserleitung verlegt. Das Rathaus wurde 1925 eingeweiht. 1928 wurde der Bergbau in der Grube „Zinnerne Flasche“ wieder aufgenommen. Ab 1934 wurde der Molchner Stolln zum Schaubergwerk ausgebaut und ein Jahr später eingeweiht. Für die Schule wurde 1940 eine Turnhalle errichtet. Auf dem Bahnhof Zöblitz-Pobershau wurden am 16. April 1945 bei einem Tieffliegerangriff auf einen einfahrenden Personenzug 8 Menschen getötet und 72 verletzt.
Am 1. Januar 2012 wurde Pobershau nach Marienberg eingemeindet.[4]
Einwohnerentwicklung
Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31.Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2007. Ab 2014 wird Pobershau ohne seine ehemaligen Ortsteile erfasst::
1982 bis 1988
1982 – 2099
1983 – 2086
1984 – 2097
1985 – 2077
1986 – 2059
1987 – 2052
1988 – 2032
1989 bis 1995
1989 – 1998
1990 – 1962
1991 – 1922
1992 – 1886
1993 – 1892
1994 – 1951
1995 – 1993
1996 bis 2002
1996 – 2059
1997 – 2078
1998 – 2083
1999 – 2087
2000 – 2080
2001 – 2055
2002 – 2075
2003 bis 2009
2003 – 2053
2004 – 2079
2005 – 2078
2006 – 2072
2007 – 2062
2008 – 2054
2009 – 2048
2010 bis 2018
2010 – 2036
2011 – 2014
2014 – 1689
2015 – 1690
2016 – 1668
2018 – 1627
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Besucherbergwerk „Molchner Stolln“ in Pobershau (übertägige Anlagen)Pobershau zum Bergfest 2014Göpelpyramide vor der Pobershauer Schule.Grüner Graben
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Schaubergwerk „Molchner Stolln“
„Skulpturen wider das Vergessen“ – Holzskulpturen in der Galerie „Die Hütte“
„Kreativzentrum Böttcherfabrik“ mit Puppenmuseum und Steingalerie
Neobarocke Kirche, 1903/1904 nach Entwürfen von Woldemar Kandler errichtet, mit Jehmlich-Orgel von 1904 und einem Altarbild von Ludwig Otto („Christi Himmelfahrt“)
Pobershau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Hinterer Grund im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
Bergstadt Marienberg: Zahlen & Fakten (Mementodes Originals vom 2. Februar 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.marienberg.de, abgerufen am 29. März 2018.
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