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Oberweißbach/Thüringer Wald (amtlich: Oberweißbach/Thür. Wald) ist ein Ortsteil der Landgemeinde Stadt Schwarzatal im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen (Deutschland).

Oberweißbach/Thüringer Wald
Landgemeinde Stadt Schwarzatal
Wappen von Oberweißbach/Thüringer Wald
Wappen von Oberweißbach/Thüringer Wald
Höhe: 670 m
Fläche: 9,65 km²
Einwohner: 1664 (31. Dez. 2018)
Bevölkerungsdichte: 172 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2019
Postleitzahl: 98744
Vorwahl: 036705
Panorama von Oberweißbach
Panorama von Oberweißbach

Geografie


Oberweißbach ist ein staatlich anerkannter Erholungsort im Naturpark Thüringer Wald im Weißbachtal.

Umgangssprachlich wird der Landstrich als Raanz bezeichnet, in Anlehnung an das Arbeitsgerät der Buckelapotheker genannten Olitätenhändler, die diese Region vom 16. bis zum 20. Jahrhundert prägten. Der Begriff Raanz = „Ranzen“ steht für eine in Oberweißbach entwickelte aus Leder gefertigte Sonderform des Reffs. Der Olitätenhandel war letztlich auch der Antrieb zum Bau der Oberweißbacher Bergbahn, die die Ortschaften auf der Hochfläche an das Verkehrswegenetz anschloss.

Weiter gegliedert werden kann Oberweißbach/Thüringer Wald in die zwei Ortsteile:


Geschichte


Der Ort wurde 1370 erstmals urkundlich erwähnt. Namengebend war ein dort verlaufendes Gewässer. Vor 1600 war er ein Lehen der Herren von Greußen und kam dann durch Kauf an die Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt. Er war ein frühes Zentrum der Herstellung und des Handels von Olitäten, im 19. Jahrhundert kam insbesondere die Glasbläserei auf.[1] 1799 wurden 1030 Einwohner gezählt, im Jahr 1900 waren es 2081. Bis 1918 gehörte der Ort zur Oberherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt.

Von 1919 bis 1923 wurde die Oberweißbacher Bergbahn erbaut. 1932 erhielt Oberweißbach das Stadtrecht. Auch zu DDR-Zeiten blieb die Glasproduktion bestimmender Wirtschaftszweig der Stadt.

1994 kam Oberweißbach zum Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. Es wurde ebenfalls 1994 Mitglied und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Bergbahnregion/Schwarzatal mit den Gemeinden Cursdorf, Deesbach, Katzhütte, Oberweißbach und Meuselbach-Schwarzmühle.

Am 1. Januar 2019 schlossen sich die Gemeinden Mellenbach-Glasbach und Meuselbach-Schwarzmühle mit der Stadt Oberweißbach/Thüringer Wald zur Stadt und Landgemeinde Schwarzatal zusammen, welche gleichzeitig Mitglied und Sitz der neu gebildeten Verwaltungsgemeinschaft Schwarzatal wurde.[2]


Eingemeindungen


Am 1. Dezember 2008 wurde die ehemals selbständige Gemeinde Lichtenhain/Bergbahn in die Stadt Oberweißbach/Thür. Wald eingegliedert.[3]


Einwohnerentwicklung


Entwicklung der Einwohnerzahl: (Stand jeweils 31. Dezember)

1994 bis 1998

  • 1994: 1.831
  • 1995: 1.788
  • 1996: 1.806
  • 1997: 1.790
  • 1998: 1.787

1999 bis 2003

  • 1999: 1.756
  • 2000: 1.751
  • 2001: 1.723
  • 2002: 1.683
  • 2003: 1.668

2004 bis 2008

  • 2004: 1.651
  • 2005: 1.645
  • 2006: 1.629
  • 2007: 1.609
  • 2008: 1.887

2009 bis 2013

  • 2009: 1.897
  • 2010: 1.882
  • 2011: 1.840
  • 2012: 1.803
  • 2013: 1.763

2014 bis 2018

  • 2014: 1.728
  • 2015: 1.721
  • 2016: 1.693
  • 2017: 1.678
  • 2018: 1.664
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik



Ehemaliger Stadtrat


Der Rat der Stadt Oberweißbach/Thüringer Wald bestand aus zwei Ratsfrauen und zehn Ratsherren.

(Stand: Kommunalwahl am 25. Mai 2014)


Ehemalige Bürgermeister


Der langjährige ehrenamtliche Bürgermeister Jens Ungelenk wurde am 12. September 2004 mit 613 von 691 abgegebenen Stimmen gewählt.[4] Zum 20. Juni 2015 kündigte er seinen Rückzug an.[5] Am 13. September 2015 wurde Bernhard Schmidt mit 530 von 584 abgegebenen Stimmen zum letzten Bürgermeister gewählt.


Wappen


Blasonierung: „In Rot eine aus dem Schildfuß wachsende silbern gekleidete Frauengestalt mit goldenen Haaren und verbundenen Augen, in der Rechten ein gesenktes silbernes Schwert und in der linken Hand eine silberne Waage haltend.“

Es stellt die Justitia mit verbundenen Augen und der Waage als Symbol für die Gerechtigkeit dar.


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Museen


Zu Ehren von Friedrich Fröbel wurde 1982 in seinem Geburtshaus (50° 34′ 58,1″ N, 11° 8′ 39,5″ O) am Markt ein Museum eingerichtet. In dem Haus befindet sich neben der ständigen Fröbel-Ausstellung auch die Stadtbibliothek sowie ein Olitätenhandel.


Bauwerke



Wirtschaft und Infrastruktur


Oberweißbach ist für die Produktion von Leuchtmitteln bekannt. 1903 gründete Mylius Erhard eine Glühlampenfabrik. Bis zur Verstaatlichung 1946 gab es mehrfache Änderungen der Besitzverhältnisse, 1948 wurde der VEB Glühlampenwerk Oberweißbach gegründet. 1969 erfolgte die Eingliederung in den NARVA-Verband. Nach der Wende wurde der Betrieb 1990 in die NARVA Glühlampenwerk Oberweißbach GmbH umgewandelt und stellt heute in erster Linie Thüringer Glaslichtschmuck (wie zum Beispiel Christbaumschmuck) her.

Auch die Landwirtschaft ist von Bedeutung. Oberweißbach war Sitz einer LPG Tierproduktion. Auch heute spielt die Rinderzucht eine nennenswerte Rolle.


Verkehr


Oberweißbach liegt an der Flachstrecke der Oberweißbacher Bergbahn nach Cursdorf und Lichtenhain, dort besteht Umsteigemöglichkeit zur 1,4 km langen Standseilbahn nach Obstfelderschmiede an der Schwarzatalbahn.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter des Ortes



Personen mit Bezug zum Ort



Literatur



Einzelnachweise


  1. August Elsäßer: Das Kirchspiel Oberweißbach im Wandel der Zeiten. Ein Rückblick zur 150. Wiederkehr des Tages der Einweihung der Kirche zu Oberweißbach mit kurzer Chronik der Kirchspielorte Oberweißbach, Cursdorf, Deesbach, Lichtenhain und Leibis. Oberweißbach 1929, S. 175.
  2. Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 14/2018 S. 795 ff., aufgerufen am 5. Januar 2019
  3. StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.2008
  4. Wahlen in Thüringen. Abgerufen am 4. Mai 2019.
  5. Michael Graf: Oberweißbach braucht neuen Bürgermeister


Commons: Oberweißbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Oberweißbach/Thüringer Wald

[en] Oberweißbach

Oberweißbach (or Oberweissbach, pronounced [ˌoːbɐˈvaɪsbax] (listen)) is a town and a former municipality in the district of Saalfeld-Rudolstadt, in Thuringia, Germany. Since 1 January 2019, it is part of the town Schwarzatal.[1]

[ru] Обервайсбах (Тюрингенский лес)

Обервайсбах (нем. Oberweißbach) — город в Германии, в земле Тюрингия.



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