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Obermögersheim ist ein Gemeindeteil der Stadt Wassertrüdingen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Der Gemeindeteil hat zusammen mit der Einöde Laufenbürg 559 Einwohner (Stand August 2022).[2]

Obermögersheim
Höhe: 455 m ü. NHN
Fläche: 12,59 km²[1]
Einwohner: 559 (1. Aug. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 44 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 91717
Vorwahl: 09836
Das Dorf im Juni 2016
Das Dorf im Juni 2016
Das Dorf im Juni 2016
Pfarrkirche St. Anna
Pfarrkirche St. Anna
Friedhofskapelle St. Martin
Friedhofskapelle St. Martin
Der Koder, das Wahrzeichen von Obermögersheim
Der Koder, das Wahrzeichen von Obermögersheim

Geografie


Das Pfarrdorf liegt etwa vier Kilometer nordöstlich von Wassertrüdingen unweit der Grenze zum Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. In einer flachwelligen bis hügeligen Landschaft, zwischen dem Hahnenkamm und dem Fränkischen Seenland, liegt der Ort in einer breiten Mulde 454 m ü. NHN. Im Süden befindet sich die Anhöhe Wachtlerberg (587 m ü. NHN), im Norden der Rastberg (534 m ü. NHN), im Südwesten der Eiselberg (503 m ü. NHN). Im Süden liegt das Flurgebiet Stein, im Westen das Perlichfeld und im Osten das Winkelfeld. Die Kreisstraße AN 61/WUG 26 führt nach Unterschwaningen zur Staatsstraße 2221 (3,2 km nordwestlich) bzw. nach Gnotzheim (3,7 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Geilsheim zur Staatsstraße 2218 (3,2 km südlich).[3]


Geschichte


Das ehemalige Freidorf wurde erstmals 802 urkundlich erwähnt.[4] Von 1163 bis 1366 ist ein Ortsadel nachweisbar, der sich von Megersheim nennt.

Der im Dreißigjährigen Krieg stark mitgenommene Ort konnte nach dem Friedensschluss durch zahlreiche österreichische Glaubensflüchtlinge neu besiedelt werden, die hier eine neue Heimat fanden.[5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Hochgericht gemeinschaftlich vom ansbachischen Oberamt Wassertrüdingen und dem oettingen-spielbergischen Oberamt Spielberg ausgeübt. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte die Gemeinde selbst inne, da es ein Freidorf war. Es gab 109 Anwesen und ein Schloss, eine Pfarrkirche, eine Friedhofskirche, ein Pfarrhaus, ein Gemeindehirtenhaus, eine Gemeindeschmiede mit Schulhaus im oberen Stockwerk. Grundherren waren

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Wassertrüdingen.[8] Von März bis September 1806 cantonnierte das 34. französische Linienregiment der napoleonischen Truppen im Ort und in der Umgebung. Im Schloss war ein Lazarett eingerichtet.[9]

1806 kam Obermögersheim an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde 1809 der Steuerdistrikt Obermögersheim gebildet, zu dem Kröttenbach, Laufenbürg und Nordstetten gehörten. Gleichzeitig entstand zusammen mit Laufenbürg und Nordstetten die Ruralgemeinde Obermögersheim.[10] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurden zwei Ruralgemeinden gebildet:

Die Gemeinde Obermögersheim war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Wassertrüdingen zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Wassertrüdingen (1919 in Finanzamt Wassertrüdingen umbenannt, 1932–1973 Finanzamt Gunzenhausen, seit 1973 Finanzamt Ansbach). Die Verwaltung übernahm 1862 das neu geschaffene Bezirksamt Dinkelsbühl (1939 in Landkreis Dinkelsbühl umbenannt). Mit der Auflösung des Landkreises Dinkelsbühl im Jahr 1972 kam Obermögersheim an den Landkreis Ansbach. Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Wassertrüdingen (1879 in Amtsgericht Wassertrüdingen umbenannt), von 1956 bis 1970 war das Amtsgericht Gunzenhausen zuständig und von 1970 bis 1973 das Amtsgericht Dinkelsbühl, das seit 1973 eine Zweigstelle des Amtsgerichtes Ansbach ist.[8] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 12,591 km².[1] Im Zuge der Gebietsreform wurde Obermögersheim am 1. Juli 1972 nach Wassertrüdingen eingemeindet.[13]


Schlossherren


Als Besitzer des Obermögersheimer Schlosses sind nachweisbar:

Das baufällige Schloss wurde in den 1840er Jahren auf Abbruch verkauft.[14]


Baudenkmäler



Bodendenkmäler


In der Gemarkung Obermögersheim gibt es 13 Bodendenkmäler.


Einwohnerentwicklung


Gemeinde Obermögersheim

Jahr 181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 700740711654658649662652626613589623605640623595559538521706689679525545
Häuser[15] 116116138136136123122119
Quelle [16][17][18][18][19][20][21][22][23][24][18][18][25][18][18][18][26][18][18][18][27][18][1][28]

Ort Obermögersheim

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002010002017002020
Einwohner 686722642653604595544667515535479536*536*556*
Häuser[15] 114114134135122120117111
Quelle [16][17][19][21][24][25][26][27][1][28][29][30][30]
* inklusive Laufenbürg

Vereine


Es gibt zahlreiche Vereine in Obermögersheim, darunter die Freiwillige Feuerwehr, evang. Landjugend, Sport-, Reservisten-, Gartenbau-, Schützen- und Gesangsverein.


Sonstiges



Literatur




Commons: Obermögersheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 763 (Digitalisat).
  2. Die wichtigsten Zahlen und Fakten in einer Übersicht – Stadt Wassertruedingen. Abgerufen am 16. September 2022.
  3. Obermögersheim im BayernAtlas
  4. S. Buchner: Obermögersheim Chronik eines ehemaligen Freidorfes, S. 31f.
  5. Eberhard Krauß: Exulanten im Evang.-Luth. Dekanat Wassertrüdingen (Quellen und Forschungen zur fränkischen Familiengeschichte, 28). GFF, Nürnberg 2014, ISBN 978-3-929865-61-5.
  6. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 447f.
  7. Johann Bernhard Fischer: Megersheim. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 383 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 3, Sp. 482.) Hiernach gab es nur 93 Untertansfamilien, von denen 42 ansbachisch und 51 oettingen-spielbergisch gewesen sein sollen.
  8. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 572f.
  9. Staatsarchiv Nürnberg, BA Dinkelsbühl, 212-3, Nr. 1179.
  10. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 534.
  11. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 540.
  12. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 72 (Digitalisat).
  13. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 448.
  14. S. Buchner: Obermögersheim, Chronik eines ehemaligen Freidorfes, S. 40–46, S. 120–150.
  15. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  16. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 67 (Digitalisat). Für die Gemeinde Obermögersheim zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Laufenbürg (S. 53).
  17. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 254 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 735 Einwohner.
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 168, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  19. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1005, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  20. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 157 (Digitalisat).
  21. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1172, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  22. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 61 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 176 (Digitalisat).
  24. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1104 (Digitalisat).
  25. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1169 (Digitalisat).
  26. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 12061207 (Digitalisat).
  27. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1037 (Digitalisat).
  28. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 172 (Digitalisat).
  29. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 331 (Digitalisat).
  30. Die wichtigsten Zahlen und Fakten in einer Übersicht auf der Website wassertruedingen.de



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