Oberlahnstein liegt auf der rechten Rheinseite und auf der linken Seite der Lahn, an der Mündung der Lahn in den Rhein.
Geschichte
Oberlahnstein bildete mit der Burg Lahneck die nördlichste Exklave des Kurfürstentums Mainz. Kirchlich gehörte Oberlahnstein bis zu seiner Auflösung nach 1803 zum Erzbistum Trier.
Ansicht von Oberlahnstein um 1840 (Stahlstich von William Tombleson)
Im 19. Jahrhundert, in nassauischer Zeit, wurde es als Endpunkt der Nassauischen Rheinbahn von Wiesbaden und der Lahntalbahn von Wetzlar ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Diese Funktion wurde mit der Übernahme der Nassauischen Staatsbahn durch Preußen nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg 1866 weitestgehend auf die Bahnhöfe Niederlahnstein und Koblenz Hbf übertragen.
Heute gehören die römisch-katholischen Einwohner Oberlahnsteins zum Bistum Limburg, die evangelischen Einwohner zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.
Am 7. Juni 1969 wurde Oberlahnstein mit der Nachbarstadt Niederlahnstein zur Großen kreisangehörigen Stadt Lahnstein vereinigt.[1]
Wappen und Flagge
Wappen von Oberlahnstein
Blasonierung: „In Rot zwei pfahlweise sechsspeichige silberne Räder, über ein silbernes Tatzenkreuz verbunden.“
Wappenbegründung: Das Wappen wurde 1908 vom preußischen Staatsministerium verliehen. Das Doppelrad mit dem verbindenden Tatzenkreuz ist eine Variation des alten Mainzer Wappens und symbolisiert die jahrhundertelange Zugehörigkeit zu Kurmainz.
00Hissflagge: „Die Flagge ist rot-weiß quergestreift mit dem Wappen in der Mitte.“
Verkehr
Der Bahnhof Oberlahnstein liegt an der Rechten Rheinstrecke. Ursprünglich lag er auch an der Lahntalbahn.
Seit 1873 verbindet eine Straßenbrücke die beiden Stadtteile Nieder- und Oberlahnstein, die 1997 erneuerte Brücke erhielt 2008 den Namen Rudi-Geil-Brücke.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Hermann Beckby (1890–1980), Philologe und Heimatforscher
Thorsten Becker (* 1958), Schriftsteller
Hans Bohn (1891–1980), Grafiker
Heinrich Fisch (1925–2008), Pädagoge und Sozialwissenschaftler
Franz Josef Geil (1907–1948), Politiker (CDU), MdL
Anton Abt (1841–1895), Theologe und Schriftsteller, gründete 1873 in Oberlahnstein die Höhere Bürgerschule, aus der das Gymnasium hervorging
Nikolai von Astudin (1847–1925), russischer Landschaftsmaler, wohnte und verstarb in den 1920er Jahren in Oberlahnstein.
Robert Bodewig (1857–1923), Geschichtslehrer in Lahnstein, Historiker, Heimatforscher, archäologischer Autodidaktund Streckenkommissar der Reichs-Limeskommission
Idilia Dubb, die englische Touristin soll im Jahre 1851 auf dem Bergfried der Burg Lahneck verhungert sein.
Ernst Fuhrmann (1886–1956), Schriftsteller, gründete 1928 in Haus Jungfried den Folkwang-Auriga Verlag[2]
Johann Philipp Holzmann (1805–1870), Bauunternehmer und Gründungsvater der Philipp Holzmann AG, baute 1860 den Hafen in Oberlahnstein
Franz Molitor (1857–1929), Maler, arbeitete von 1898 bis 1927/28 in Oberlahnstein, u. a. an der Ausgestaltung des Bodewig-Museums[3]
Anton Schütz (1861–1919), Politiker, ehemaliger Bürgermeister
Walter Weber (1886–1966), Bürgermeister von Oberlahnstein (1920–1934) sowie Landrat des Main-Taunus-Kreises (1945–1946)
Georg Zülch (1851–1890), Heimatforscher, Gründer des Lahnsteiner Altertumsvereins
Ehrenbürger
Anton Lessing (1840–1915), Industrieller, gründete in Russland zahlreiche Unternehmen, seit 1872 Wohnsitz in Oberlahnstein[4]
Walter Lessing (1881–1967), Politiker, in Oberlahnstein geboren, 1968 wurde die Dr.-Walter-Lessing-Straße nach ihm benannt[5]
Fritz Michel (1877–1966), Arzt und Historiker, verliehen 1961[6]
Walter Weber (1886–1966), örtlicher Bürgermeister (1920–1934) sowie Landrat des Main-Taunus-Kreises (1945–1946), 1962 zum Ehrenbürger ernannt[7], 1963 wurde nach ihm die Dr.-Weber-Straße benannt
Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (=Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band393). BadEms März 2006, S.183 (PDF; 2,6MB).Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
Ernst Fuhrmann in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank,abgerufen am 7.Februar 2017.
Franz Molitor in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank,abgerufen am 7.Februar 2017.
Clemens Lessing:Lessing, Anton. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S.349f.(Digitalisat).
Walter Lessing in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank,abgerufen am 7.Februar 2017.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии