Nordendorf ist eine Gemeinde und ein gleichnamiges Dorf im schwäbischen Landkreis Augsburg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.610.833333333333422 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Augsburg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Nordendorf | |
Höhe: | 422 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,52 km2 | |
Einwohner: | 2525 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 336 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 86695 | |
Vorwahl: | 08273 | |
Kfz-Kennzeichen: | A, SMÜ, WER | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 72 185 | |
LOCODE: | DE ZCY | |
Gemeindegliederung: | 3 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schäfflerstr. 6 86695 Nordendorf | |
Website: | www.nordendorf.de | |
Erster Bürgermeister: | Tobias Kunz (Freie Wähler) | |
Lage der Gemeinde Nordendorf im Landkreis Augsburg | ||
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Nordendorf, an der Bundesstraße 2 und der Bahnlinie Augsburg-Donauwörth gelegen, und Blankenburg, das sich südwestlich davon die Schmutterleite hinaufzieht, bilden seit 1975 die heutige Gemeinde. Nordwestlich von Nordendorf befindet sich das Kloster Holzen.
Die Gemeinde hat drei Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Einwohnerzahlen der Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Nordendorf (Stand 31. Dezember 2007): Allmannshofen: 864, Ehingen: 1005, Ellgau: 1036, Kühlenthal: 838, Nordendorf: 2251, Westendorf: 1493; gesamt: 7487.
Sämtliche Mitgliedsgemeinden kamen im Zuge der Kreisreform 1972 zum Landkreis Augsburg; zuvor gehörten Allmannshofen, Ehingen, Kühlenthal, Westendorf zum damaligen Landkreis Wertingen, Ellgau und Nordendorf zum früheren Landkreis Donauwörth. Im Norden schließt sich der Landkreis Donau-Ries, im Westen der Landkreis Dillingen/Donau an.
Die Gemeinden weisen heute neben der größtenteils zentralisierten Verwaltung zahlreiche weitere Verflechtungen untereinander auf (Schulverbände, Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung – teilweise – Kindergärten).
Die wichtigsten Verkehrsadern sind die vierspurig ausgebaute Bundesstraße 2 sowie die Bahnlinie Donauwörth-Augsburg, die jeweils in Nord-Süd-Richtung verlaufen.
Der Ortsname Nordendorf ist fränkischen Ursprungs; Hinweise auf eine alamannische Vorläufersiedlung aus der Zeit um die Mitte des 6. Jahrhunderts brachte die Freilegung eines Reihengräberfelds mit 433 Gräbern anlässlich des Baues der Bahnlinie Augsburg-Donauwörth im Jahr 1844. Damit zählte die Stätte zu den wichtigsten Fundstellen des Frühmittelalters im schwäbisch-bayerischen Raum. Als bedeutendste archäologische Funde gelten die Bügelfibeln von Nordendorf, zwei Gewandspangen, auf deren Rückseite Runeninschriften eingraviert sind.[4]
Der heutige Name ist 1213 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Grundherren waren zunächst die Herren von Donnsberg, Truchsesse der Augsburger Bischöfe, die westlich von Nordendorf auf dem Donnsberg ihre Burg hatten. Um 1268 zerstörten die Wittelsbacher die Burg Donnsberg und Nordendorf kam in deren Besitz. 1560 wurde mitten im Dorf ein neues Schloss erbaut, das 1862 abgebrannt ist. 1580 hatte ein Zweig der Fuggerfamilie den Besitz Nordendorf erworben. Diese Linie lebte bis 1878 hier.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich Nordendorf von einem landwirtschaftlich geprägten Dorf zu einer attraktiven Wohngemeinde mit einem interessanten Umland zwischen Schmutter und Lech und dem Naherholungsgebiet „Augsburg westliche Wälder“.
Der kontinuierliche Anstieg der Einwohnerzahlen ist durch die Ausweisung von Bauflächen zu erschwinglichen Preisen gesichert. Die Landwirtschaft konzentriert sich heute auf den Ortsteil Blankenburg.
Nordendorf bietet als Kleinzentrum eine ausgezeichnete Infrastruktur. Die Bedürfnisse des täglichen Lebens wie Einkaufsmöglichkeiten, Versorgung mit (zahn)ärztlichen Leistungen, Teilhauptschule und Kindergarten, mit Banken und Handwerksbetrieben sind bestens gelöst. Die Bahnverbindungen im 30-Minuten-Takt nach Augsburg, Meitingen oder Donauwörth machen den Besuch von weiterführenden Schulen und das Erreichen von Arbeitsplätzen problemlos möglich. Durch den vierspurigen Ausbau der B 2 zwischen Augsburg und Donauwörth und die örtliche Umgehungsstraße wurden hervorragende Möglichkeiten für die Ansiedlung von Betrieben geschaffen.
Die örtlichen Vereine bieten ein vielfältiges Angebot an sportlichen und kulturellen Betätigungen.
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1.977 auf 2.457 um 480 Einwohner bzw. um 24,3 %.
Der Gemeinderat von Nordendorf setzt sich aus 14 Mitgliedern zusammen. Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Erste Bürgermeister.
Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 lag die Wahlbeteiligung bei 73,1 % (2014: 58,1 %) und erbrachte folgendes Ergebnis:
Gegenüber 2014 haben die Freien Wähler drei Sitze mehr erhalten; die CSU hat einen Sitz abgeben müssen, SPD/Freie Bürger haben zwei Sitze verloren.
Seit 1. Mai 2020 ist Tobias Kunz (Freie Wähler) Erster Bürgermeister.[5] Dieser wurde bei einem Mitbewerber mit 75,1 % der Stimmen gewählt. Sein Vorgänger von 2002 bis 2020 war Elmar Schöniger (SPD/Aktive Bürger).
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Blasonierung: „Gespalten von Blau und Silber; darin über einem roten Ring ein obengezinnter Balken in verwechselten Farben.“[6] |
Seit 15. Juli 1973 besteht eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Biesles (Département Haute-Marne).
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Nordendorf mit Sitz ebenda. Dort haben die sechs Mitgliedsgemeinden 1980 ein eigenes Verwaltungsgebäude erstellt.
In der Liste der Baudenkmäler in Nordendorf sind die Kulturdenkmale der Gemeinde erfasst. Das Fuggerschloss im Ortskern von Nordendorf ist der Überrest einer einst wesentlich größeren Schlossanlage einer Nebenlinie der Fugger.
Nordendorf liegt an der vierspurig ausgebauten Bundesstraße 2.
Zudem liegt der Bahnhof der Gemeinde an der stark frequentierten Bahnstrecke Augsburg–Nördlingen, wo dieser im 30-Minuten-Takt bedient wird. Nordendorf liegt im Gebiet des Augsburger Verkehrsverbundes.
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Gemeindefreie Gebiete: Schmellerforst