Der Ort liegt nördlich des Hauptortes. Direkt an den nördlichen Ortsrand schließt Winnen an. Durch Nordeck verläuft die Landesstraße3089.
Geschichte
Burg Nordeck
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Nordeck erfolgte unter dem Namen Nordecga im Jahr 1093 in einer urkunde des Erzbistums MainZ.[1] In erhaltenen Urkunden späterer Zeit wurde der Ort unter den folgenden Namen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1]de Nordeke (1232) und de Nartheke (1261).
Die Burg Nordeck wurde 1222 genannt, stammt aber wahrscheinlich aus dem 11. Jahrhundert. In der Burg befand sich lange das Landschulheim Burg Nordeck. Heute betreibt die Lebenshilfe Gießen dort ein Wohnheim.[3]
Von 1803 bis 1933 bestand im Ort eine jüdische Gemeinde.[4]
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 31. Dezember 1970 die die bis dahin selbständigen Gemeinden Winnen und Nordeck freiwillig zur neuen Gemeinde Braunstein,[5] die am 1. Januar 1977 durch das Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen in die Stadt Allendorf (Lumda) eingegliedert wurde.[6][7] Für die Ortsteile Climbach und Nordeck-Winnen wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[8]
Territorial- und Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Territorien, in denen Nordeck lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][9]
1526: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, landgräfliches Lehen der Rau von Holzhausen
ab 1648 Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Marburg
ab 1786: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Treis an der Lumbda
ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Treis an der Lumbda
1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Ebsdorf
Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. Der Kreis Marburg war für die Verwaltung und das Justizamt Fronhausen war als Gericht in erster Instanz für Nordeck zuständig.[12] In Treis wurde ein Assistenzamt eingerichtet, das 1833 als eigenständiges Justizamt Treis ausgegliedert wurde und auch für Nordeck zuständig war.
Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 wurde durch einen Gebietstausch Treis an das Großherzogtum Hessen abgetreten, Nordeck wurde dem Justizamt Marburg zugeteilt, das am 1. September 1867 in Amtsgericht Marburg umbenannt wurde.[13][14] Auch mit dem in Kraft treten des Gerichtsverfassungsgesetzes von 1879 blieb das Amtsgericht unter seinem Namen bestehen.
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Nordeck 702 Einwohner. Darunter waren 15 (2,1%) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 153 Einwohner unter 18 Jahren, 228 zwischen 18 und 49, 168 zwischen 50 und 64 und 123 Einwohner waren älter.[15] Die Einwohner lebten in 264 Haushalten. Davon waren 63 Singlehaushalte, 81 Paare ohne Kinder und 96 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 15 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 180 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.[15]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Allendorf (Lumda)[2]
zwei Schreiner, zwei Wagner, ein Bender, 4 Schmiede, ein Bäcker, 16 Leineweber, zwei Schneider, ein Wirt, 4 Müller, zwei Handmüller, 5 Tagelöhner, 5 Tagelöhnerinnen, eine einzelne Jüdin.
•1961:
Erwerbspersonen: 155 Land- und Forstwirtschaft, 102 Produzierendes Gewerbe, 35 Handel und Verkehr, 49 Dienstleistungen und Sonstiges.
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Allendorf-Nordeck
Ehemalige Synagoge
Literatur
Literatur über Nordecknach Registernach GND In: Hessische Bibliographie
Zusammenschluß der Gemeinden Nordeck und Winnen im Landkreis Marburg zu der neuen Gemeinde „Braunstein“ vom 10.Dezember 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr.52, S.2447, Punkt 2464 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 4,8MB]).
Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13.Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr.17, S.237ff., §4 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 1,2MB]).
Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel:Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, DNB770396321, OCLC180532844, S.280.
Hauptsatzung.(PDF;67kB)§6.In:Webauftritt.Stadt Allendorf (Lumda),abgerufen im September 2021.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.121f. (online bei Google Books).
Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S.73 f..
Neueste Kunde von Meklenburg/ Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts., Weimar 1823, S.158ff. (online bei HathiTrust’s digital library).
Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1085–1094)
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