Niederurff ist ein Ortsteil der Gemeinde Bad Zwesten im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis. Der gut 400 Einwohner zählende Ort wird von der Urff durchflossen, die etwa einen Kilometer östlich am Fuß des Berges Altenburg in die Schwalm mündet.
Luftbild von Niederurff, aus südwestlicher Richtung gesehen
Geschichte
In einer im Jahr 1085 ausgestellten Urkunde wird eine Kirche in Urff als Sitz eines Erzpriesters genannt. Aus dem Jahr 1425 ist bezeugt, dass mit der Kirche von Niederurff ein Dekanat verbunden war, zu dem die Kirchen in Jesberg, Waltersbrück, Zwesten und Gerhardshausen gehörten.
Palas der Burg NiederurffNiederurff, Blick von der AltenburgDas Rathaus von NiederurffEvangelische Kirche (Niederurff)
Der Ort Niederurff wurde 1285 erstmals explizit als Urf inferior erwähnt; die zugehörige Burg Niederurff der Herren von Urff wurde bereits 1272 erstmals genannt. Im Jahr 1509 wurde der Ort als Besitz der Familie von Löwenstein in einer Fehde mit dem Grafen Heinrich VIII. von Waldeck zerstört. 1596 gelangte Niederurff in den Besitz der Landgrafschaft Hessen, die dem Ort das Marktrecht nahm. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf von Truppen des kaiserlichen Generals von Bönninghausen niedergebrannt.
Im Zuge der hessischen Gebietsreform verlor Niederurff am 31. Dezember 1971 seine Selbständigkeit und wurde nach Zwesten (heute Bad Zwesten) eingemeindet.[3]
Sonstiges
Nordöstlich noch zum Teil auf Niederurffer Gemarkung auf dem 433 m hohen Berg Altenburg liegen die Überreste der eisenzeitlichen Ringwallanlage Altenburg (auch „Altenburg bei Römersberg“ genannt).
Söhne und Töchter
Georg Ludwig von Urff (1698–1760), landgräflich hessen-kasseler Generalleutnant
Friedrich Bachmann (1884–1961), preußischer Regierungspräsident und Landrat
Wolfgang Kraushaar (* 1948), Politikwissenschaftler
Elmar Kraushaar (* 1950), Journalist und Schriftsteller
Literatur
Werner Ide: Von Adorf bis Zwesten. Melsungen. 1972 (S. 358–363)
Helmut Bernsmeier, Erwin Siebert: Aus der Geschichte Niederurffs. In: 900 Jahre Niederurff 1085–1985, Bad Zwesten 1985
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.392.
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