Das Dorf liegt an der Föritz und der daran angrenzenden Föritzau, die ein Naturschutzgebiet ist. Die Kreisstraße KC14 führt nach Mitwitz zur Staatsstraße2208 (1,4km südlich) bzw. direkt zur St2208 (0,9km westlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Bächlein (2km östlich) und nach Schwärzdorf (1,1km nordwestlich).[2]
Geschichte
Die Geschichte des Ortes geht bis in das 11. Jahrhundert zurück. Erste urkundliche Erwähnung war im Jahr 1266, anlässlich einer Stiftung der Witwe Adelheid von Schaumberg und ihrer Söhne Heinrich und Eberhard, die sie mit einer jährlichen Geldsumme von einem Talent von einer Hufe in „Novwendorf“ ausstatteten.[3] Die Herren von Schaumberg waren besaßen das Mitwitzer Rittergut einschließlich Gericht und Halsgericht.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Neundorf 23 Anwesen (1 Hof, 6 Güter, 6 halbe Güter, 3 Sölden, 4 Tropfhäuser, 2 Häuser, 1 Mahlmühle) und eine Gemeindeschmiede. Das Hochgericht übte das Halsgericht Mitwitz aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft hatte die Herrschaft Mitwitz inne.[4]
Infolge des Reichsdeputationshauptschlusses kam Neundorf im Jahr 1806 zum Kurfürstentum Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde 1808 der Steuerdistrikt Neundorf gebildet, zu der Angerwustung, Bätzenwustung, Bohlswustung, Dickenwustung, Hüttenwustung und Reuterwustung und Schwärzdorf gehörten. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Neundorf. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Herrschaftsgericht Mitwitz zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kronach (1919 in Finanzamt Kronach umbenannt). 1849 wurde das Herrschaftsgericht aufgelöst und Neundorf dem Landgericht Kronach überwiesen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden auf dem Gemeindegebiet Schnitzerswustung gegründet. Ab 1862 gehörte Neundorf zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kronach (1879 in das Amtsgericht Kronach umgewandelt).[5] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 5,706km².[6]
Am 1. Juli 1971 wurde im Zuge der Gebietsreform in Bayern Schwärzdorf mit Wolfsberg nach Neundorf eingegliedert.[7] Am 1.Januar 1974 erfolgte die Eingliederung der Gemeinde Neundorf nach Mitwitz.[8]
Im Ort produziert die Franken-Bräu-Brauerei.
Baudenkmäler
In der Bayerischen Denkmalliste sind sechs Baudenkmäler aufgeführt:
Drei Wohnstallhäuser
Brunnenbecken
Brauerei Frankenbräu
Ehemalige Gaststätte Frankenbräu
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Mitwitz#Neundorf
Der Ort war seit der Reformation überwiegend protestantisch und ist bis heute nach St. Jakob (Mitwitz) gepfarrt.[4]
Literatur
Tilmann Breuer:Landkreis Kronach (=Bayerische Kunstdenkmale. Band19). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB450619354, S.213.
Helmut Demattio:Kronach – Der Altlandkreis (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 32). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1998, ISBN 3-7696-9698-0.
Neundorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11.September 2021.
Neundorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 24.Oktober 2020.
Neundorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 24.Oktober 2020
Einzelnachweise
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB94240937X, S.311 (Digitalisat).
Neundorf im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
Rudolf Pfadenhauer und Heinz Köhler: 750 Jahre Mitwitz, Dokumentation zur Geschichte von Mitwitz und Neundorf. Markt Mitwitz 2016, S.19.
H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 493f.
H. Demattio,: Kronach – Der Altlandkreis S. 593.
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB453660959, Abschnitt II, Sp.691 (Digitalisat).
Wilhelm Volkert (Hrsg.):Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.500 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.689.
Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis: Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (=Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB451478568, S.148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter:Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp.889, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.):Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp.1061, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp.1006 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp.1057 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp.1091 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB453660975, Abschnitt II, Sp.940 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB740801384, S.159 (Digitalisat).
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