world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Mühlbach ist ein Dorf im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg, das seit dem 1. November 1972 zu Eppingen gehört.

Mühlbach
Stadt Eppingen
Wappen von Mühlbach
Wappen von Mühlbach
Höhe: 228 m
Fläche: 6,15 km²
Einwohner: 2056 (31. Dez. 2014)
Bevölkerungsdichte: 334 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. November 1972
Vorwahl: 07262
Ehemaliges Rathaus von Mühlbach
Ehemaliges Rathaus von Mühlbach
Ehemaliges Rathaus von Mühlbach

Geschichte


Die erste urkundliche Erwähnung ist für das Jahr 1290 überliefert: Heinrich von Brettach († 1295) schenkte eine Marienkapelle am Mühlbach dem Wilhelmitenkloster Marienthal bei Hagenau (Elsass). Der Ort bestand ursprünglich aus einem Herrenhof, einer Mühle sowie den beiden Weilern Obermühlbach und Niedermühlbach, die im Laufe der Zeit zu einem Ort zusammenwuchsen. Am 17. März 1317 erwarb Gerhard von Oßweiler durch Kauf die Ortsherrschaft von Ober- und Niedermühlbach und 1365 erwarb die landesherrliche Stadt Eppingen Niedermühlbach und 1372 Obermühlbach, um 1546 auch das Kloster mit Ländereien. Die Kapelle wurde reformiert und bald darauf baulich erweitert, das Kloster wurde geschlossen und das Klostergebäude zum Pfarrhaus umgenutzt.

Seit der Reformationszeit war der Ort überwiegend protestantisch geprägt. Katholische Familien sind erst wieder ab etwa 1700 nachgewiesen. Seit 1714 lebten auch einige jüdische Familien in Mühlbach, die im Lauf des 19. Jahrhunderts die religiöse Jüdische Gemeinde Mühlbach bildeten und von 1854 bis 1884 eine in einem Wohnhaus eingerichtete Synagoge hatten. Die religiöse Gemeinde löste sich jedoch infolge von Ab- und Auswanderung 1885 bereits wieder auf, danach lebten nur noch wenige Juden am Ort.

Bei der Neuordnung des Großherzogtums Baden wurde Mühlbach 1810 zur selbstständigen Gemeinde im Amtsbezirk Eppingen. 1846 wurde das Gemeindegebiet durch eine Gebietsreform (Waldverteilung) vergrößert, wodurch Mühlbach bis 1881 in den Besitz der schon seit dem 16. Jahrhundert genutzten Keupersandsteinbrüche im Wald oberhalb des Ortes gelangte.

Sandstein prägt die Häuser in Mühlbach ab etwa 1830 und damit das Bild der Ortsmitte, die durch die vielen Steinhäuser einen städtischen Eindruck erweckt. Um 1900 waren etwa 90 Prozent der männlichen erwerbsfähigen Einwohner in den damals 18 Steinbruchbetrieben des Ortes beschäftigt. Bauliche Zeugnisse jener Zeit sind u. a. das 1903 erbaute Rathaus und der 1912 erbaute, tempelartige Wasserbehälter. Ab dem Ersten Weltkrieg war die wirtschaftliche Entwicklung der Mühlbacher Steinbrüche stark rückläufig. Die Konkurrenz durch Kunststein und Beton sowie die Weltwirtschaftskrise von 1929 brachten den Sandsteinabbau um 1930 fast zum Erliegen. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden für die Monumentalbauten der damaligen Zeit wieder große Mengen Sandstein benötigt, so dass sich die Konjunktur bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nochmals erholte. 1939 wurden 1007 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 1133.[1]

Mühlbach wurde 1972 nach Eppingen eingemeindet. Der Ort hat heute ca. 2100 Einwohner. Die Steinbrüche und zahlreiche Steinmetzbetriebe stellen bis heute einen großen Wirtschaftsfaktor des Ortes dar.

Wappen von Mühlbach
Wappen von Mühlbach

Wappen


Beschreibung: Das Wappen von Mühlbach zeigt ein rotes Mühlrad über einem blauen Bach auf silbernem Schild. Durch dieses redende Wappen wird der Ortsname symbolisch dargestellt.


Brauchtum


In Mühlbach findet alljährlich am Dienstag nach Pfingsten seit undenklichen Zeiten das Kuckucksholen statt, eine symbolische Kuckucksjagd. Der Frühlingsbrauch geht auf die vorchristliche Zeit zurück und wird heute vom örtlichen Heimatverein veranstaltet. Zum Abschluss gibt es in der Dorfmitte das Kuckucksessen.


Sehenswürdigkeiten


Evangelische Kirche und Pfarrhaus
Evangelische Kirche und Pfarrhaus
Historische Gebäude aus Sandstein, im Vordergrund Haus Bardenstein
Historische Gebäude aus Sandstein, im Vordergrund Haus Bardenstein

Persönlichkeiten



Einzelnachweise


  1. Mitteilungen des Württ. und Bad. Statistischen Landesamtes Nr. 2: Ergebnisse der Einwohnerzählung am 31. Dezember 1945 in Nordbaden

Literatur




Commons: Mühlbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии