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Morsleben ist ein Ortsteil der Gemeinde Ingersleben im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt in Deutschland.

Morsleben
Gemeinde Ingersleben
Wappen von Morsleben
Wappen von Morsleben
Höhe: 115 m
Fläche: 6,28 km²
Einwohner: 321 (31. Dez. 2014)[1]
Bevölkerungsdichte: 51 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Postleitzahl: 39343
Vorwahl: 039050
Sankt-Petrus-Kirche
Sankt-Petrus-Kirche

Geografie


Morsleben liegt in Sachsen-Anhalt im oberen Allertal an der Grenze zu Niedersachsen. Der ehemalige innerdeutsche Grenzübergang Marienborn befand sich auf dem Gemeindegebiet. Überregionale Bedeutung erlangt der Ort durch das bisherige einzige Endlager für radioaktive Abfälle Morsleben (ERAM) in Deutschland, welches in einem ehemaligen Salzbergwerk untergebracht ist.


Geschichte


Konrad von Morsleben war im 10. Jahrhundert Graf von Morsleben und Hornburg. Er war mit Amulrada, der Schwester des Magdeburger Erzbischofs Waltard, verheiratet. Ihr Sohn Suitger von Morsleben (* 1005) wurde 1035 als Kaplan in die Hofkapelle des Kaisers Konrad II. aufgenommen. Dessen Sohn König Heinrich III. ernannte Suitger 1040 zum Bischof von Bamberg und ließ ihn auf der Synode von Sutri im Dezember 1046, auf der drei gleichzeitig amtierende Päpste abgesetzt wurden, als Clemens II. zum ersten deutschen Papst wählen.

Morsleben wird um 1210 als Morsleve im Stift Marienberg zu Helmstedt urkundlich erwähnt.

Im Grenzdorf Morsleben befand sich das Hauptzollamt im heutigen noch so genannten Zollhaus.

Auch an der Sankt-Petrus-Kirche mit ihrem Reiterstein, welcher dem von Hornhausen nicht unähnlich ist, kann man von der Romanik über die Gotik bis zum Barock eine sehr interessante Baugeschichte erfahren. Im Kern vermutlich bereits aus dem 18. Jahrhundert stammt die Allermühle. In der Zeit um 1820/30 entstand der östlich des Dorfes erhalten gebliebene Distanzstein Morsleben. Von 1945 bis 1990 lag Morsleben in der Nähe der Grenze zwischen den Besatzungszonen und später zwischen DDR und BRD. Aus dieser Zeit blieb auch ein Wachturm bei Morsleben erhalten.

Am 1. Januar 2010 schlossen sich die bis dahin selbstständigen Gemeinden Morsleben, Alleringersleben, Eimersleben und Ostingersleben zur neuen Gemeinde Ingersleben zusammen.[2]

In Ortsnähe wurden frühmittelalterliche Bildsteine gefunden.


Wappen und Flagge


Das Wappen wurde am 11. September 1996 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.

Blasonierung: „In Grün ein stehender silberner Schütze mit gespanntem goldenen Bogen und aufgelegtem goldenen Pfeil, im umgehängten silbernen Köcher drei goldene Pfeile.“

Die vorliegende Gestaltung basiert auf der Tatsache, dass die Gemeinde Morsleben nachweisbar einen Bogenschützen im Siegel führte, eine Abbildung jedoch nicht mehr existiert. Der Schütze symbolisiert Wehrhaftig- und Standhaftigkeit der Einwohner Morslebens, die sich nichts gefallen lassen. Die Waffe – Bogen und Pfeile – zeugen vom Alter der Gemeinde.

Das Grün des Schildes weist auf die Waldungen um Morsleben hin, in denen der silberne Schütze seine Beute erlegt, steht also auch für die Fruchtbarkeit der Landschaft. Die goldene Tingierung von Bogen und Pfeilen (Waffen) hebt noch einmal die Abwehrbereitschaft hervor.[3]

Das Wappen wurde von der Magdeburger Heraldikerin Erika Fiedler gestaltet.

Die Flagge ist weiß-grün gestreift mit aufgelegtem Wappen.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Herrenhaus Morsleben
Herrenhaus Morsleben
Herrenhaus Morsleben
Herrenhaus Morsleben

Verkehr


Der Haltepunkt Morsleben lag an der Bahnstrecke Marienborn–Beendorf, welche stillgelegt ist. Nächster Bahnhof ist Marienborn an der Bahnstrecke Braunschweig–Magdeburg.



Commons: Morsleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

https://www.youtube.com/watch?v=s-HYIGf0CIo


Einzelnachweise


  1. Flächenutzungsplan Verbandsgemeinde Flechtingen. (PDF; 6,1 MB) In: Vebansgemeinde Flechtingen. S. 43, abgerufen am 5. November 2021.
  2. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  3. Das Wappen der Gemeinde Morsleben, Dokumentation zum Genehmigungsverfahren, Hinterlegt 1996 im Landeshauptarchiv Magdeburg

На других языках


- [de] Morsleben

[en] Morsleben

Morsleben is a village and a former municipality in the Börde district in Saxony-Anhalt, Germany. Since 1 January 2010, it is part of the municipality Ingersleben. It is mostly known because of the former Repository for radioactive waste Morsleben nearby. The disposal of waste into the facility was ended in 1998.

[ru] Морслебен

Морслебен (нем. Morsleben) — деревня в Германии, в земле Саксония-Анхальт.



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