Mitterskirchen ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn. Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.3512.733333333333433 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Rottal-Inn | |
Höhe: | 433 m ü. NHN | |
Fläche: | 24,63 km2 | |
Einwohner: | 2163 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 88 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 84335 | |
Vorwahl: | 08725 | |
Kfz-Kennzeichen: | PAN, EG, GRI, VIB | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 77 134 | |
LOCODE: | DE MTC | |
Gemeindegliederung: | 37 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hofmarkstr. 17 84335 Mitterskirchen | |
Website: | www.mitterskirchen-hp.de | |
Erster Bürgermeister: | Christian Müllinger (CSU) | |
Lage der Gemeinde Mitterskirchen im Landkreis Rottal-Inn | ||
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Mitterskirchen liegt in der Region Landshut in einem kleinen, sanften Seitental der Rott an der Grenze zu Oberbayern. Mitterskirchen befindet sich direkt an der B 588 etwa 7 km südwestlich von Eggenfelden, 18 km nördlich von Altötting, 23 km nordöstlich von Mühldorf sowie 22 km südwestlich der Kreisstadt Pfarrkirchen. Die nächste Bahnstation an der Strecke Passau - Mühldorf ist in Eggenfelden.
Es gibt 38 Gemeindeteile[2] (in Klammern ist der Siedlungstyp[3] angegeben):
Es gibt die Gemarkungen Hirschhorn, Mitterskirchen und Hammersbach.
Es ist anzunehmen, dass sich der Name Mitterskirchen aus der geografischen Lage zwischen zwei weiteren Kirchenorten ergab. Die ersten Siedlungstätigkeiten finden sich dort bereits im 8. Jahrhundert.
Mitterskirchen wurde im Jahr 1156 unter dem Namen „Miterenchirchen“ erstmals urkundlich erwähnt. Später erhielt es die rechtliche Stellung einer unbeschlossenen Hofmark.
Am Ort der heutigen Pfarrkirche befand sich bis ins 14. Jahrhundert eine Schlosskapelle der Edlen von Mitterskirchen. Im 16. Jahrhundert renovierte man das Gotteshaus. Im Eingangsbereich der Kirche befindet sich die Grabplatte des letzten Edlen von Mitterskirchen, Heimeran von Haunsperg und seiner Frau aus dem 16. Jahrhundert. Im Jahr 1849 wurde der Kirchturm erneuert und später das Kirchenschiff verlängert. Die ursprünglich neugotische Einrichtung der Pfarrkirche ersetzte man durch neubarocke Altäre.
Mitterskirchen gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Eggenfelden des Kurfürstentums Bayern. Die Freiin Maria Anna von Ingenheim, geborene von Closen zu Gern und Arnstorf, besaß hier um 1800 eine offene Hofmark. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Große Entbehrungen musste die Gemeinde in den beiden Weltkriegen leisten. Zwischen 1914 und 1918 sind insgesamt 38 Männer aus der Dorfgemeinschaft gefallen, während des Zweiten Weltkrieges fielen 59 Mitterskirchner. Am 1. Mai 1945 wurde Mitterskirchen von Panzern der US Army unter Beschuss genommen. Die Alliierten rückten über Hofau und Eggenfelden nach Mitterskirchen vor und sind davon ausgegangen, dass sich eine Gruppe von Angehörigen der SS hier aufgehalten hat. Durch den Beschuss durch Panzergranaten sind mehrere Gebäude beschädigt worden, unter anderem auch der Kirchturm der Pfarrkirche.
Trotz energischer Proteste ist die Gemeinde Mitterskirchen 1978 in die Verwaltungsgemeinschaft Wurmannsquick eingegliedert worden. Die Bürgermeister Franz Seidl und Martin Eder stellten mit den Gemeinderäten mehrere Anträge an die Bayerische Staatsregierung, um die Unabhängigkeit wahren zu können. Am 1. Januar 1994 erhielt die Gemeinde schließlich wieder ihre Selbständigkeit.
In den Nachkriegsjahren kam es zu einer regen Siedlungstätigkeit, wodurch sich der Ortskern durch die Rothneichnersiedlung in Richtung Atzberg entfaltete. 1990 wurde die Geradfeldsiedlung und 2001 das Siedlungsgebiet „Am Sonnenhang“ erschlossen. Mit der zunehmenden Einwohnerzahl musste auch die Infrastruktur der Gemeinde erheblich gesteigert werden.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 ein Teil der Gemeinde Hirschhorn eingegliedert.[5] Am 1. Mai 1978 kam der kleinere Teil der aufgelösten Gemeinde Hammersbach hinzu.[6]
Zwischen 1988 und 2019 wuchs die Gemeinde von 1656 auf 2125 um 469 Einwohner bzw. um 28,3 %.
Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner |
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1961 | 1394 | 1970 | 1453 |
1987 | 1612 | 1991 | 1732 |
2000 | 2087 | 2020 | 2125 |
Der Anteil der unter 18-Jährigen betrug 2019 18,6 %, der der über 65-Jährigen 18,1 %.
Nach der Gemeinderatswahl 2020 setzte sich der Rat folgendermaßen zusammen:[7]
Bürgermeister ist seit Mai 2014 Christian Müllinger (CSU/Heimatblock).
Seit 1978 besteht eine Partnerschaft mit der oberösterreichischen Gemeinde Mitterkirchen im Machland.
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Blasonierung: „Geteilt von Rot und Silber; oben ein mit einem blauen Wellenbalken belegter silberner Gegenzinnenbalken, unten schräg und schräglinks gestellte gekerbte blaue Stäbe.“[8] |
Wappenbegründung: Das Wappen, das seit 1976 geführt wird, integriert mit dem Gegenzinnenbalken und den gekerbten Stäben das Familienwappen der 1660 in den Grafenstand erhobenen Herren von Haunsperg, das in einer plastischen Darstellung in der Pfarrkirche überliefert ist. Der silberne Wellenbalken verweist auf die geografische Lage des Gemeindegebiets im weiten Talgrund der Gera. |
Die Dorfbühne Mitterskirchen wurde 1994 gegründet und pflegt niveauvolles Volkstheater.
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sechs, im produzierenden Gewerbe 175 und im Bereich Handel und Verkehr neun sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 43 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 661. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei Betriebe, im Bauhauptgewerbe sechs Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 87 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1574 ha, davon waren 998 ha Ackerfläche und 576 ha Dauergrünfläche.
Für Freizeitaktivitäten stehen das Freischwimmbad, die Stockschützenhalle, die Turnhalle und das Sportstadion zur Verfügung.
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