Das Pfarrdorf liegt etwa 15Kilometer südlich von Nürnberg und ist größtenteils von Waldgebieten umgeben. Die Kreisstraße RH1 führt nach Großschwarzenlohe zur Staatsstraße 2239 (2,5km nordwestlich) bzw. nach Schwand (2,9km südlich). Die Kreisstraße RH2 zweigt von dieser ab und führt nach Penzendorf zur St2239 (3,8km westlich).[2]
Geschichte
Der Ort wurde 1194 als „Larenstetten“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet Wohnstätte am leeren [Platz, Gestade oder Ufer].[3][4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Leerstetten 29 Anwesen. Das Hochgericht sowie die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Schwand aus. Grundherren waren das Richteramt Schwand (3 Ganzhöfe, 3 Halbhöfe, 5 Gütlein, 1 Gütlein mit Tafernwirtschaft, 1 Gütlein mit Gastwirtschaft, 2 Leerhäuser; mittelbar die Kirche Schwand: 1 Gütlein), das Kastenamt Roth (4 Halbhöfe, 4 Köblergüter, 1 Gütlein, 1 Gütlein mit Gastwirtschaft, 2 Leerhäuser) und der Nürnberger Eigenherr von Neu (1 Halbhof). Außerdem gab es eine Pfarrkirche, ein Pfarrhof, eine Schule, eine Schmiede, ein Hirtenhaus, ein Schäferhaus.[5] Es gab 26 Untertansfamilien, von denen 24 ansbachisch waren.[6][7]
Von 1797 bis 1808 unterstand Leerstetten dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. 1806 kam der Ort an das Königreich Bayern.
Mit dem Gemeindeedikt wurde 1808 der Steuerdistrikt Leerstetten gebildet, zu dem Furth, Hagershof, Harm, Holzgut und Mittelhembach gehörten. 1818 entstand die Ruralgemeinde Leerstetten, die mit dem Steuerdistrikt deckungsgleich war. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Schwabach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Schwabach (1919 in Finanzamt Schwabach umbenannt). Ab 1862 gehörte Leerstetten zum Bezirksamt Schwabach (1939 in Landkreis Schwabach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Schwabach (1879 in Amtsgericht Schwabach umbenannt).[8] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 16,757km².[9]
Das bayerische Urkataster zeigt Leerstetten in den 1810er Jahren als ein Kirchdorf mit 36 Herdstellen und zwei Gottesäckern.[10]
Seit der Auflösung des Landkreises Schwabachs im Jahr 1972 gehört sie zum Landkreis Roth. Am 1. Mai 1978 wurden Leerstetten und die Nachbargemeinde Schwand im Zuge der Gemeindegebietsreform zum Markt Schwanstetten zusammengefasst.[11]
Baudenkmäler
Es gibt in Leerstetten 10 Baudenkmäler, darunter die evangelisch-lutherische Kirche St. Peter und Paul.
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Schwanstetten#Leerstetten
Literatur
Johann Kaspar Bundschuh:Leerstetten. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB790364301, OCLC833753092, Sp.309 (Digitalisat).
Johann Kaspar Bundschuh:Lehrstetten. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB790364301, OCLC833753092, Sp.315 (Digitalisat).
Friedrich Eigler:Schwabach (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S.403,476.
Karl Gröber, Felix Mader:Stadt und Landkreis Schwabach (=Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 7). R. Oldenburg, München 1939, S.245–247.
Georg Paul Hönn:Leerstetten. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S.349 (Digitalisat).
Gottfried Stieber:Leerstetten. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, S.550 (Digitalisat).
Willi Ulsamer (Hrsg.):100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB984880232, S.372–382.
Eberhard Wagner:Land- und Stadtkreis Schwabach (=Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB457000937, S.42.
800 Jahre Leerstetten - Ein historischer Rückblick, Markt Schwanstetten, Schwanstetten 1994.
F. Eigler: Schwabach, S. 403.
Johann Bernhard Fischer:Leerstetten. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S.307 (Digitalisat).
J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 309.
F. Eigler: Schwabach, S. 476f.
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB453660959, Abschnitt II, Sp.824 (Digitalisat).
Leerstetten im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.733.
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