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Laubenzedel (umgangssprachlich: Labbazedl) ist ein Gemeindeteil der Stadt Gunzenhausen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).

Laubenzedel
Wappen von Laubenzedel
Wappen von Laubenzedel
Höhe: 421 m ü. NHN
Einwohner: 600
Eingemeindung: 1. April 1971
Postleitzahl: 91710
Vorwahl: 09831
Ortsmitte
Ortsmitte
Ortsmitte

Geographie


Das Pfarrdorf liegt im Nordwesten des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen im Fränkischen Seenland, rund 2,5 Kilometer nördlich von Gunzenhausen und 700 Meter Luftlinie vom Altmühlsee entfernt. Er wird von der Kreisstraße WUG 22 durchquert, die Bundesstraße 13 läuft westlich daran vorbei. Durch den Ort fließt der Laubenzedeler Mühlbach, der zuvor den Schnackenweiher, den Eichenberger Weiher, den Branderweiher und den Speckweiher gespeist hat. Im Nordosten liegt der Kästleinsweiher.[1]


Geschichte


Der Ortsname leitet sich wohl aus den Worten Laubold und Sedel ab. Bei Laubold oder Leubold dürfte es sich um den Namen des ersten Ansiedlers gehandelt haben. Sedel ist ein alter Ausdruck für (An-)Siedlung. Dafür sprechen urkundliche Erwähnungen als „Lawboldsedel“. Die geschichtlichen Anfänge liegen im Dunklen. Die erste urkundliche Erwähnung war im Jahr 1271 unter dem Namen „Lieboltessedle“. Laubenzedel hatte nie eine eigene Standesherrschaft, sondern wurde von Lehnsherren geschützt. Das waren die Grafen von Lentersheim, die Herren von Seckendorff, die Burggrafen von Nürnberg, die Bischöfe von Eichstätt, die Ansbacher Markgrafen, der Deutschherrenorden in Absberg und andere.

Der Dreißigjährige Krieg ließ den Gebäude- und Viehbestand sowie die Bevölkerungszahl schrumpfen. Einen Aufschwung erfuhr der Ort durch die Ansiedlung von österreichischen Exulanten um 1650 durch die Markgrafen von Ansbach. Viele der heutigen Bewohner sind Nachkommen dieser Zuwanderer. 1806 wurde die Ortschaft unter der bayerischen Krone zu einer Ruralgemeinde erhoben. Ihr angegliedert waren bis 1824 Schlungenhof und Büchelberg.

Um 1900 bildete sich die alte Gemeindeform mit Sinderlach und der Schnackenmühle wieder heraus. Diese hatte bis zur Gemeindegebietsreform Bestand. Am 1. April 1971 wurde die Gemeinde der Stadt Gunzenhausen angegliedert.[2]

1961 konnte der Ort den Landes- und Bundessieg des Wettbewerbs Unser Dorf soll schöner werden erringen. Zu diesem Zeitpunkt wohnten in den 78 Anwesen des Dorfes 385 Personen.[3]

Ende der 1970er Jahre begann der Bau des Fränkischen Seenlandes. Durch die Nähe des Ortes zum Altmühlsee änderte sich die dörfliche Struktur. Viele Landwirte bieten nun Ferien auf dem Bauernhof an. Der Große und der Kleine Brombachsee sowie der Igelsbachsee befinden sich in etwa sieben Kilometer Entfernung und können auf dem gut ausgebauten Radwegenetz erreicht werden. Auch der Rothsee ist über dieses Wegenetz gut erreichbar.


Einwohnerentwicklung


Gemeinde Laubenzedel


Ortswappen


Die Blasonierung lautet: „Von Silber und Schwarz gevierter Schildhaupt – an die Ansbacher Markgrafen erinnernd. Darunter schräglinks geteilt, oben dreimal geschacht von Rot und Silber, unten schwarz – dem Wappen der Lentersheimer entlehnt.“[8]


Baudenkmäler


Im Jahr 1415 wurde die Kirche St. Sixtus erbaut, die dem römischen Bischof und Märtyrer Sixtus geweiht ist. 1532 wandte sich die Kirchengemeinde der Reformation zu. Zur Kirchengemeinde zählten Büchelberg, Sinderlach, Schnackenmühle und bis 1565 auch Gräfensteinberg. 1707/09 wurde die Kirche barockisiert.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Laubenzedel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Laubenzedel im BayernAtlas
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 477.
  3. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 786 (Digitalisat).
  4. Historischer Atlas von Bayern, Franken I, 8. München 1960, S. 236
  5. ulischubert.de
  6. Michael Rademacher: Landkreis Gunzenhausen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 714.
  8. Heimatbuch der Stadt Gunzenhausen. Gunzenhausen 1982, S. [245]
  9. Franz Brümmer: Titius, Christoph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 38, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 377 f.
  10. Alt Gunzenhausen Heft 19 v. 1942, S. 25ff.
  11. http://www.merkelstiftung.de



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