Kröffelbach ist ein Ortsteil der mittelhessischen Gemeinde Waldsolms im südlichen Lahn-Dill-Kreis.
Kröffelbach Gemeinde Waldsolms 50.4456472222228.4736333333333226 | |
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Höhe: | 226 m ü. NHN |
Fläche: | 6,65 km²[1] |
Einwohner: | 779 (1. Jan. 2008) |
Bevölkerungsdichte: | 117 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 35647 |
Vorwahl: | 06085 |
Der Ort liegt im Solmsbachtal des östlichen Hintertaunus. Gleichzeitig befindet sich Kröffelbach im Naturpark Taunus. In der Ortschaft mündet der Mühlbach aus nordöstlicher Richtung in den Solmsbach. An der Westseite ist das Dorf von dichtem Wald begrenzt.
Als Ersterwähnung von Kröffelbach wird das Jahr 777 angenommen. Eine nachgewiesene urkundliche Ersterwähnung zeugt von einem Arnoldus de Cruftelbach, der sich am 28. März 1300 mit weiteren Pächtern zu einer Zahlung an das Stift zu Wetzlar verpflichtet. Der Ort gehörte zum Quembacher Gericht. Im Jahr 1348 soll auch noch die Burg von Kröffelbach bewohnt gewesen sein. Die Bewohner der Burg gehörten dem Adelsgeschlecht derer von Cröftel an, die vermutlich in den folgenden Jahren durch die Pest umkamen. Daraufhin verfiel die Burg und das Dorf kam unter die Herrschaft der Grafen zu Solms im Amt Braunfels.
Die Evangelische Kirche des Dorfes wird erstmals im Jahr 1397 erwähnt. Nach der Reformation, die das Dorf im Jahr 1558 erreichte, bildete die Gemeinde zusammen mit Kraftsolms eine Pfarrei, wobei der Sitz in Kröffelbach blieb. Zwischenzeitlich war Niederquembach eine Filialkirche der Pfarrei.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Kröffelbach der Bürgermeisterei Schöffengrund im preußischen Kreis Braunfels zugeordnet. Die jüdische Gemeinde hatte ab 1876 eine eigene Synagoge in einem umgebauten Fachwerkhaus in Kröffelbach. Im Jahr 1938 wurde das Gebäude schwer beschädigt und musste abgerissen werden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Ortschaft neue Heimat für viele Heimatvertriebene aus Ungarn und dem Sudetenland. Im Jahr 1950 machten sie mehr als ein Viertel der Gesamtbevölkerung des Ortes aus.
Am 31. Dezember 1971 schloss sich, im Zuge der Gebietsreform in Hessen, die selbstständige Gemeinde Kröffelbach mit weiteren fünf Gemeinden zur neuen Großgemeinde Waldsolms zusammen.[2]
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Kröffelbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][3]
Kröffelbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1970 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 342 | |||
1840 | 357 | |||
1846 | 382 | |||
1852 | 373 | |||
1858 | 363 | |||
1864 | 387 | |||
1871 | 388 | |||
1875 | 390 | |||
1885 | 354 | |||
1895 | 367 | |||
1905 | 401 | |||
1910 | 416 | |||
1925 | 422 | |||
1939 | 531 | |||
1946 | 597 | |||
1950 | 672 | |||
1956 | 670 | |||
1961 | 679 | |||
1967 | 636 | |||
1970 | 717 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1] |
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1834: | 330 evangelische, 13 jüdische Einwohner |
• 1961: | 520 evangelische (= 76,58 %), 155 katholische (= 22,83 %) Einwohner |
Am westlichen Ortsrand verläuft die L 3053 aus Richtung Braunfels kommend nach Brandoberndorf und weiter nach Butzbach. Im Ort zweigt die L 3284 in Richtung Schöffengrund ab.
Kröffelbach wird im Nahverkehr durch die Überlandbuslinien 160, 171, 174 sowie 177 bedient. Im Nachbarort Brandoberndorf befindet sich der Endpunkt der Taunusbahn und somit Anschluss an den Schienenpersonennahverkehr in das Rhein-Main-Gebiet.
Im Dorf befindet sich ein Kindergarten und eine Freiwillige Feuerwehr. Außerdem liegt am nördlichen Ortsrand das Koptisch-orthodoxe Kloster des Heiligen Antonius mit angeschlossenem Theologie-Kolleg.
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