Die Landesstraße 1005 verbindet Kreuzebra mit Heilbad Heiligenstadt und der Stadt Dingelstädt in Eichsfeld. Die Ortslage befindet sich am Übergang vom Dün im Norden zum Oberen Eichsfeld im Südwesten. Höchster Punkt in der Gemarkung ist der Hockelrain (514,4 m) im Nordosten, weitere Berge sind die Kreuzebraer Höhe (484,4 m) im Osten, der Angerberg (479,1 m) im Süden und der Höhenberg (485,2 m) im Nordwesten. Das Quellgebiet der Geislede, einem linken Nebenfluss der Leine, befindet sich in Kreuzebra am Rande eines Talkessels.
Geschichte
Kreuzebra wurde im beginnenden 9. Jahrhundert als Eborahe im Codex Eberhardi des Klosters Fulda als eines der Klostergüter genannt.[1]
Im Jahre 1374 wurde die Pfarrei erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort Kreuzebra gehörte bis zur Säkularisation zu Kurmainz, von 1802 bis 1945 war er Teil der preußischen Provinz Sachsen.
Nach zweitägiger Verteidigung durch die Wehrmacht, Artilleriebeschuss und Jagdbomber-Angriffen wurde Kreuzebra am 9. April 1945 durch US-Truppen besetzt. Die Kirche war durch den Beschuss schwer beschädigt worden, wie auch zahlreiche Wohnhäuser.[2]
Anfang Juli 1945 kam der Ort zur Sowjetischen Besatzungszone und war ab 1949 Teil der DDR. Von 1961 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 wurde Kreuzebra von der Sperrung der nahen innerdeutschen Grenze beeinträchtigt. Seit 1990 gehört der Ort zum Bundesland Thüringen.
Der Angerberg war bis 1990 Standort der Funktechnischen Truppen der NVA der DDR.
Die Gemeinde Kreuzebra gehörte der Verwaltungsgemeinschaft Dingelstädt von deren Gründung am 3. April 1991 bis deren Auflösung zum 31. Dezember 2018 an. Am 1. Januar 2019 wurden die Landstadt Dingelstädt und die Gemeinden Kreuzebra, Kefferhausen, Helmsdorf und Silberhausen zur neuen Stadt und Landgemeinde Dingelstädt zusammengeschlossen.
Namensherkunft
Die ersten Namensnennungen lauten auf Eborahe (etwa 817, 1160). Das ahd. "ebar" für Eber wurde mit einem Gewässersuffix "-aha" verbunden und bedeutet Eberbach.[3] Vermutlich mit der Übergabe von Kreuzreliquien an die hiesige Kirche zwischen 1262 und 1341 wird der Ort dann Kruziseber oder Kreuzebra genannt. Zur Unterscheidung des gleichnamigen Ortes bei Heiligenstadt wird dieser wegen der ungünstigen Lage Kalteneber genannt.[4]
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
1994: 775
1995: 774
1996: 776
1997: 796
1998: 779
1999: 789
2000: 809
2001: 818
2002: 810
2003: 800
2004: 810
2005: 809
2006: 819
2007: 810
2008: 802
2009: 794
2010: 787
2011: 745
2012: 750
2013: 745
2014: 741
2015: 733
2016: 703
2017: 716
2018: 720
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Wappen
Blasonierung: „In Blau über einem mit sechsspeichigem rotem Rad belegten silbernen Dreiberg ein silbernes Hochkreuz.“ Eines der vielen Mainzer Räder.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
die 1739–1740 erbaute Pfarrkirche ist den frühchristlichen Märtyrern Bakchos und Sergios geweiht
die Burg Scharfenstein befindet sich auf einem Bergsporn am Nordrand des Dün
das Johann-Wolf-Denkmal
Persönlichkeiten
Johann Vinzenz Wolf (1743–1826), Historiker
Ingrid Kraushaar (* 1944); CDU-Politikerin, ehemaliges MdL in Thüringen
Helga Hartung, Anni Kerle, Ludwig Pfad, Helmut Rinke, Karl-Joseph Trümper:Kreuzebra. Ein Geschichts- und Heimatbuch. Hrsg.: Gemeinde Kreuzebra. Mecke, Duderstadt 2001, ISBN 3-932752-70-8, S.352.
Johann Wolf:Die heiligen Märtyrer Sergius und Bacchus, Kirchen-Patronen zu Kreuzeber auf dem Eichsfelde, nebst historischen Nachrichten von der dasigen Kirche (Reprint). Hrsg.: Maik Pinkert im Auftrag des Bischöflichen Kommissariates Heiligenstadt. Heiligenstadt 2004, ISBN 3-935782-05-5.
Helmut Godehardt: Johann Wolfs Stiftung „zum Besten armer Hauskranker zu Kreuzeber“ vom 22. April 1825. In: Hussong/Müller: Johann Wolf – Historiker des Eichsfeldes, Duderstadt 2005, S. 191–194
Ulrich Hussong: Die Ersterwähnung von Dingelstädt, Kreuzebra und Diedorf im Jahre 817. In: Eichsfeld-Jahrbuch 18 (2010), S. 13–26
Einzelnachweise
Wolfgang Kahl: «Kreuzebra» In: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer - Ein Handbuch. Erfurt 1996, ISBN 3-931426-09-2, S. 43
Eduard Fritze: Die letzten Kriegstage im Eichsfeld. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2002. ISBN 3-936030-06-5. S. 193
Erhard Müller: Die Ortsnamen des Kreises Heiligenstadt. Heilbad Heiligenstadt 1989, S. 26
Johann Vinzenz Wolf: Die heiligen Märtyrer Sergius und Bacchus, Kirchen-Patronen zu Kreuzeber auf dem Eichsfelde. Göttingen 1823, S. 24–26
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