Im Pfarrdorf vereinigen sich der Untere Krebener Graben und das Hardbächlein zum Kirchfarrnbach, der bei Keidenzell mit dem Dürrnfarrnbach zum Farrnbach zusammenfließt. Das Hardbächlein wie auch der Kirchfarrnbach speisen eine Kette von Weihern. Nordwestlich des Ortes grenzt das Weinbergfeld an, im Süden erhebt sich der Miesberg, im Nordosten liegen die Friedrichsberger Spitalhölzer.
Die Kreisstraße FÜ9 führt nach Kreben (2km westlich). Die Kreisstraße AN26/FÜ11 führt nach Keidenzell (3,5km nordöstlich) bzw. nach Seubersdorf (2,8km südlich). Die Kreisstraße FÜ18 führt nach Oberreichenbach (2,2km südöstlich) bzw. Dürrnfarrnbach (1,6km nördlich).[2]
Geschichte
Gegründet wurde Kirchfarrnbach wohl in der zweiten Welle der Fränkischen Landnahme (730 bis 800).[3] 1169 wurde der Ort als „Varbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort entweder Farn oder Farren ist und auf eine dementsprechende Eigenheit des Baches verweist.[4] Der Ort hatte spätestens seit dem 13.Jahrhundert eine eigene Kirche. Das Kirchenpatronat übte ursprünglich Bischof von Würzburg aus. Am 10.März 1278 ging dieses wie das der Nachbarkirchen an das Kloster Heilsbronn über.[5] 1402 wurde der Ort erstmals als „Kirchenvarnbach“ erwähnt.[4] Mit Annahme der Reformation im Jahr 1528 durch den Pfarrer Friedrich Kerer bei der Visitation in Ansbach gilt Kirchfarrnbach als eine der ältesten evangelischen Gemeinden Frankens. Als erster evangelischer Pfarrer der Gemeinde gilt jedoch der ehemalige Franziskaner Erhard Fuchs, der von 1533 bis 1599 Kerers Nachfolger war.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Kirchfarrnbach mit Oberndorf eine Realgemeinde. In Kirchfarrnbach gab es 16 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Stadtvogteiamt Langenzenn aus. Über die bayreuthischen Untertanen übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach im begrenzten Umfang aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das brandenburg-bayreuthische Kastenamt Neuhof. Grundherren waren das Kastenamt Neuhof (1 Hirtenhaus), das Kastenamt Cadolzburg (1 Halbhof, 3 Güter, 2 Häuser), die Pfarrei Kirchfarrnbach (3 Güter, 1 Mühle, 1 Haus), die Deutschordenskommende Nürnberg (1 Hof, 1 Gut), der Nürnberger Eigenherr von Gugel (1 Gut). 1 Gut war freieigen.[7]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Kirchfarrnbach 1808 dem Steuerdistrikt Unterschlauersbach zugeordnet. Im selben Jahr entstand die Ruralgemeinde Kirchfarrnbach, zu der Dürrnfarrnbach gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Cadolzburg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Cadolzburg.[8] Ab 1862 gehörte Kirchfarrnbach zum Bezirksamt Fürth (1939 in Landkreis Fürth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Cadolzburg (1879 in Amtsgericht Cadolzburg umbenannt), seit 1931 ist das Amtsgericht Fürth zuständig. Die Finanzverwaltung wurde 1880 vom Rentamt Fürth übernommen (1919 in Finanzamt Fürth umbenannt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 7,454km².[9]
Mit der Gebietsreform in Bayern wurde Kirchfarrnbach am 1. Januar 1978 nach Wilhermsdorf eingegliedert.
Baudenkmäler
Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Peter und Paul
Haus A 29: Dazugehörige Scheune
Haus B 1: Pfarrhof
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Wilhermsdorf#Kirchfarrnbach
Durch Kirchfarrenbach führen die Fernwanderwege Rangau-Querweg und Jean-Haagen-Weg.
Religion
Der Ort ist seit der Reformation überwiegend evangelisch-lutherisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Peter und Paul (Kirchfarrnbach) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Michael (Wilhermsdorf).
Literatur
Johann Kaspar Bundschuh:Kirchfarrenbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB790364301, OCLC833753092, Sp.108 (Digitalisat).
August Gebeßler:Stadt und Landkreis Fürth (=Bayerische Kunstdenkmale. Band18). Deutscher Kunstverlag, München 1963, DNB451450957, S.110.
Hanns Hubert Hofmann:Nürnberg-Fürth (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB452071224, S.130 (Digitalisat). Ebd.S.230 (Digitalisat).
Georg Paul Hönn:Kirch-Farrnbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S.346 (Digitalisat).
Georg Muck:Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S.332–333 (Digitalisat– Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Gottfried Stieber:Kirchfarrnbach. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, S.523–524 (Digitalisat).
Wolfgang Wiessner:Stadt- und Landkreis Fürth (=Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1963, DNB455524629, S.33–34.
Kirchfarrnbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 4.September 2021.
Kirchfarrnbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21.September 2019.
Kirchfarrnbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
www.markt-wilhermsdorf.de (Mementodes Originals vom 1. Februar 2019 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.markt-wilhermsdorf.de
Kirchfarrnbach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd.2, S.332.
Max Döllner:Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S.195 (Erstausgabe: 1950).
H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 130.
H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 230; Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S.28 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB453660959, Abschnitt II, Sp.781 (Digitalisat).
Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S.47 (Digitalisat). Für die Gemeinde Kirchfarrnbach zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Dürrnfarrnbach (S. 20).
Eduard Vetter (Hrsg.):Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S.67 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 262 Einwohner.
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis: Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (=Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB451478568, S.172, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter:Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp.1030, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.):Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp.1196, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp.1126 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp.1194 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp.1232 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB453660975, Abschnitt II, Sp.1062 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB740801384, S.174 (Digitalisat).
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB94240937X, S.337 (Digitalisat).
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